: Alexander von Humboldt
: Kosmos Entwurf einer physischen Weltbeschreibung
: e-artnow
: 9788074841699
: 3
: CHF 1.80
:
: Astronomie
: German
: 4191
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses eBook: 'Kosmos' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (1769 - 1859) war ein deutscher Naturforscher mit weit über die Grenzen Europas hinausreichendem Wirkungsfeld. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten sich entfaltenden Gesamtwerk schuf er 'einen neuen Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt' und wurde zum Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. Inhalt: Erster Band. Vorrede. Einleitende Betrachtungen über die Verschiedenartigkeit des Naturgenusses und die wissenschaftliche Ergründung der Weltgesetze. Begrenzung und wissenschaftliche Behandlung einer physischen Weltbeschreibung. Naturgemälde. Uebersicht der Erscheinungen. Nähere Zergliederung des Inhalts Zweiter Band. A. Anregungsmittel zum Naturstudium. B. Geschichte der physischen Weltanschauung. Nähere Zergliederung des Inhalts Dritter Band. Specielle Ergebnisse der Beobachtung in dem Gebiete kosmischer Erscheinungen - Einleitung Astrognosie (Fixsternhimmel). Sonnengebiet. Nähere Zergliederung des Inhalts Vierter Band. Einleitung. Erster Abschnitt. Größe, Gestalt und Dichte der Erde. Innere Wärme der Erde. Magnetische Thätigkeit der Erde. Zweiter Abschnitt Erdbeben. Thermalquellen. Gasquellen. Vulkane. Nähere Zergliederung des Inhalts Anmerkung des Herausgebers Maßeinheiten

Vorrede.


Ichübergebe am späten Abend eines vielbewegten Lebens dem deutschen Publikum ein Werk, dessen Bild in unbestimmten Umrissen mir fast ein halbes Jahrhundert lang vor der Seele schwebte. In manchen Stimmungen habe ich dieses Werk für unausführbar gehalten: und bin, wenn ich es aufgegeben, wieder, vielleicht unvorsichtig, zu demselben zurückgekehrt. Ich widme es meinen Zeitgenossen mit der Schüchternheit, die ein gerechtes Mißtrauen in das Maaß meiner Kräfte mir einflößen muß. Ich suche zu vergessen, daß lange erwartete Schriften gewöhnlich sich minderer Nachsicht zu erfreuen haben.

Wenn durchäußere Lebensverhältnisse und durch einen unwiderstehlichen Drang nach verschiedenartigem Wissen ich veranlaßt worden bin mich mehrere JahreVI und scheinbar ausschließlich mit einzelnen Disciplinen: mit beschreibender Botanik, mit Geognosie, Chemie, astronomischen Ortsbestimmungen und Erd-Magnetismus als Vorbereitung zu einer großen Reise-Expedition zu beschäftigen; so war doch immer der eigentliche Zweck des Erlernens ein höherer. Was mir den Hauptantrieb gewährte, war das Bestreben die Erscheinungen der körperlichen Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhange, die Natur als ein durch innere Kräfte bewegtes und belebtes Ganzes aufzufassen. Ich war durch den Umgang mit hochbegabten Männern früh zu der Einsicht gelangt, daß ohne den ernsten Hang nach der Kenntniß des Einzelnen alle große und allgemeine Weltanschauung nur ein Luftgebilde sein könne. Es sind aber die Einzelheiten im Naturwissen ihrem inneren Wesen nach fähig wie durch eine aneignende Kraft sich gegenseitig zu befruchten. Die beschreibende Botanik, nicht mehr in den engen Kreis der Bestimmung von Geschlechtern und Arten festgebannt, führt den Beobachter, welcher ferne Länder und hohe Gebirge durchwandert, zu der Lehre von der geographischen VertheilungVII der Pflanzenüber den Erdboden nach Maaßgabe der Entfernung vom Aequator und der senkrechten Erhöhung des Standortes. Um nun wiederum die verwickelten Ursachen dieser Vertheilung aufzuklären, müssen die Gesetze der Temperatur-Verschiedenheit der Klimate wie der meteorologischen Processe im Luftkreise erspähet werden. So führt den wißbegierigen Beobachter jede Classe von Erscheinungen zu einer anderen, durch welche sie begründet wird oder die von ihr abhängt.

Es ist mir ein Glück geworden, das wenige wissenschaftliche Rei