: Bozhana Apostolowa
: Nellie Evert, Roumen Evert
: Kreuzung ohne Wege Roman
: Dittrich Verlag
: 9783943941364
: 1
: CHF 8.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 200
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Eine Kreuzung ohne Wege' ist die Geschichte zweier Frauen, der Modeschöpferin Cecile und der viel jüngeren Maria, Tochter reicher Eltern, und ihrer immerwährenden Suche nach 'dem Richtigen', dem sogenannten Idealbild eines Mannes: stark, klug, überlegen und jeder Situation gewachsen. In der Wirklichkeit bleibt von diesem Bild herzlich wenig übrig und 'der Mann' erscheint als weiche, rückgratlose Puppe, die keine ihrer Funktionen mehr erfüllt. Während Maria sich weiterhin ihren Illusionen hingibt und damit in ihrem Leben und ihren Beziehungen auf der Stelle tritt, setzt sich bei der älteren, erfahrenen Cecile die Erkenntnis durch, dass sie, die Frau, letztlich die Stärkere ist. Sie kann alles ertragen und, unter der Voraussetzung dieser Einsicht, ein selbstbestimmtes Leben führen. Auch dies, wie Stankowas 'Langeweile', ist ein Buch über die Einsamkeit - aber eine Einsamkeit, die zur Quelle von Stärke wird.

Geboren 1945 in Plowdiw. Sie ist eine der herausragenden Figuren des bulgarischen Kulturlebens: als Dichterin, als Verlegerin, als Mäzenin. Ihr Verlag 'Janet45' war der erste im Bulgarien nach der Wende, der fast ausschließlich zeitgenössische bulgarische Literatur förderte. Zu den Autoren des Hauses gehören Georgi Gospodinov, Stefan Zanew, Milen Ruskow, Vladimir Todorov, Vera Mutaftschiewa, Maria Stankowa und viele andere führende Schriftsteller des Landes. Bekannt wurde Bozhana Apostolowa als Lyrikerin. Seit ihrem Debüt mit der Sammlung 'Das Schicksal eines Feuertänzers' (1978) hat sie sechs Gedichtsammlungen geschrieben. Mit ihren in Romanform verfassten Memoiren 'Alltagsbibel' machte sie 1998 auch als Prosaautorin von sich reden; das Buch bekam den Literaturpreis Plowdiw 1998. Der zweite Band der 'Alltagsbibel' kam 2005 heraus.

1.


»Du, ich war sehr verliebt, aber geholfen hat’s nichts, auch wenn ich mich noch so bemühte.«

»Bemüht hast du dich? Liebe ist doch eher so, als würde man einen Krückstock polieren. Wenigstens für die Männer.«

»Ausgerechnet du musst das sagen! Hau bloß nicht so auf den Putz. Kennst du den Spruch von John Updike: ›Die männliche Liebe hält vom Anfang des kleinen Strahls bis zu seinem Ende.‹ Und wenn schon, Iwan und ich machten es zwei, drei Mal am Tag; ja, wirklich, zwei, drei Mal. Und jedes Mal begann unsere Liebe mit neuer Kraft.«

»… oder animalischer Leidenschaft; mit dem Wunsch, ihn in deinem warmen Loch zu versenken und dabei die Kohle deines Vaters zu streicheln.«

»Was ist denn mit dir los, Cecil?! So hast du noch nie geredet! Und was hat mein Vater damit zu tun? Es ist ja gruselig, dir zuzuhören.«

»Aber es zu tun, findest du nicht gruselig. Du hast mir doch selbst von deinen Spielchen erzählt, von deinen geilen Tricks, und davon, wie er ihn an deinen Brustwarzen reibt, und jetzt spielst du die Schamhafte!«

»Hör auf, bitte! Es kommt eben immer der Moment, an dem ich mich vergesse; das Gefühl ist so irre, dass ich nicht mehr weiß, wo ich bin. Und mit Iwan zusammen spüre ich dazu noch eine Art von W