: Judith Allert
: Paula und Lou - Tiger, Sterne und ein Kroko-Mann (Paula und Lou 2)
: arsEdition GmbH
: 9783760798462
: Paula und Lou
: 1
: CHF 7.00
:
: Erstlesealter, Vorschulalter
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Sternstraße ist mal wieder ganz schön was los. Dafür sorgt nicht nur eine Horde Katzen-Babys. Auch die Eröffnung des Hotel Sternchen steht bevor und bis dahin ist noch allerhand zu tun. Außerdem wollen Paula und Lou unbedingt den Tierschutzpreis des Sonnensteiner Tierheims gewinnen. Doch als dieser merkwürdige Kroko-Mann auf der Bildfläche erscheint, erwartet Paula und Lou eine ganz besonders ärgerliche Überraschung ...

Judith Allert wurde 1982 geboren. Seit sie alle Buchstaben gelernt hat, versteckt sie sich sehr gerne und ausdauernd zwischen zwei Buchdeckeln. Während sie in Bayreuth Neuere Deutsche Literaturwissenschaft studierte, veröffentlichte sie ihre ersten Kinderbücher. Heute lebt Judith Allert mit ihrem Mann, Hunden, Katzen, Pferden und Wollschweinen auf einem alten Bauernhof in der oberfränkischen Pampa, wo sie sich beim Unkrautzupfen neue Geschichten ausdenken kann.

2. Kapitel,


das ziemlich lang ist, weil viel passiert.

(Fast) alles dreht sich um schnurrende Wollknäuel, viel Kleingeld klappert und ein alter Bekannter taucht auf.

Selbst nach fast zwei Monaten Chaos-WG hatte Ronja nicht verstanden, dass guter Wille allein nicht zählte. Jedenfalls wenn es darum ging, dass Lukas ein nützliches Mitglied der WG werden wollte. Das sagte er nämlich, als er beim Frühstück mit Bleistift und Radiergummi im WG-Plan herumpfuschte. Der WG-Plan hing am Kühlschrank und war Ronjas Idee gewesen. Paula hatte erst alles versucht, damit Ronja ihn wieder abschaffte. Zum Beispiel mit Muhackl als Spülhilfe. Er hatte schon vor dem Spülen den größten Schmutz mit seiner Zunge beseitigt – was für Ronja in Sachen Sauberkeit natürlich ein Graus war. Mittlerweile hatte sich Paula aber an den Plan gewöhnt. So, wie man sich an lange Unterhosen gewöhnt. Nicht unbedingt angenehm, aber manchmal ganz praktisch.

Rund um den WG-Plan hingen unzählige Fotos. »WG-Tagebuch« nannte Paula das. Besondere Augenblicke wurden darauf festgehalten. Aber viele der großen und kleinen Vorkommnisse waren auch ohne Schnappschuss unvergesslich. (Zum Beispiel der eingedellte Osterhase: Den hatte Ronja, weil er schon fast ein Jahr alt gewesen war, weggeworfen. Paula hatte ihn wieder aus dem Müll gefischt und gegessen.)

»Ich könnte Wäsche waschen«, sagte Lukas.

»Das steht doch bei mir in der Spalte.« Ronja schaute ihm über die Schulter.

»Du hast schon genug mit dem Hotel zu tun. Das wäre eine Entlastung für dich«, erwiderte Lukas. Er radierteRonja weg und schrieb seinen Namen hin. Dann drehte er sich zu Ronja um. Dabei stieß er ihr beinahe den Radiergummi ins Auge.

»Willst du mich auch in echt ausradieren?«, fragte sie und ging einen Schritt rückwärts. Lukas grinste entschuldigend.

»Sicher? Du und waschen?«, zweifelte Paula, die vor sich sah, wie Lukas alles Möglich