: Lee Child
: 61 Stunden Ein Jack-Reacher-Roman
: Blanvalet
: 9783641088767
: Die-Jack-Reacher-Romane
: 1
: CHF 8.80
:
: Spannung
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nur noch 61 Stunden bis zum Showdown ...
Winter in South Dakota. Der Bus, in dem Jack Reacher unterwegs ist, gerät auf einer Brücke ins Schleudern und landet im Straßengraben. In der Kleinstadt Bolton schlüpft Reacher bei einem Cop unter - und erfährt, dass die Polizei eine Seniorin zu schützen versucht, die Zeugin eines Drogendeals wurde. Reachers Alarmglocken schrillen, als kurz vor der Gerichtsverhandlung eine Gefängnisrevolte ausbricht und ein stillgelegtes Army-Flugfeld vor den Toren der Stadt von Schnee und Eis befreit wird. In klirrender Kälte krempelt Reacher die Ärmel hoch ...

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

2

Reacher wachte auf, als er durch die Wucht des Schleuderns mit dem Kopf an die Scheibe krachte. Er wusste sofort, wo er war.In einem Bus. Die nächsten Zehntelsekunden verbrachte er damit, seine Chancen zu berechnen.Schnee, Eis, normale Geschwindigkeit, nicht viel Verkehr. Wir rammen die Mittelleitplanke oder landen im Straßengraben. Schlimmstenfalls kippen wir um. Kein großes Problem für ihn. Vielleicht nicht so gut für die alten Leute vor ihm. Aber sie würden vermutlich überleben. Mehr Sorgenmachte ihm, was danach kommen würde. Zwanzig alte Menschen, durchgerüttelt, vielleicht verletzt, Schnitte, Prellungen, Knochenbrüche, in einem aufkommenden Wintersturm meilenweit von der nächsten Stadt entfernt im Nirgendwo gestrandet.

Nicht gut.

Die folgenden elfeinhalb Sekunden verbrachte er damit, sichfestzuhalten und den wechselnden Beschleunigungskräften der Schlingerbewegungen mit angespannten Muskeln Widerstand zu leisten. Als hinterster Fahrgast spürte er sie am meisten. Die alten Leute vor ihm beschrieben kürzere Bogen. Aber sie waren gebrechlich. Er konnte sehen, wie ihre Köpfe von einer Seite auf die andere flogen. Er konnte das Gesicht des Busfahrers im Rückspiegel sehen. Der Mann kämpfte. Er machte seine Sache nicht schlecht. Aber er würde verlieren. Ein Luxusreisebus war ein sehr schwerfälliges Fahrzeug.Sei vorsichtig, wenn du dir etwas wünschst. Reacher war aus Marshall, Minnesota, per Anhalter nach Huron, South Dakota, unterwegs gewesen, aber der Kerl, mit dem er fuhr, hatte ihn aus irgendeinem persönlichen Grund nicht die ganze Strecke mitnehmen wollen, sondern in einer Raststätte außerhalb von Cavour abgesetzt. Was Pech zu sein schien, weil es in Cavour nicht allzu viel transkontinentalen Verkehr gab. Aber zwei Tassen Kaffee später war ein weißer Reisebus mit vierzig Sitzen vorgefahren, und nur zwanzig Fahrgäste waren ausgestiegen, was bedeutete, dass es freie Plätze gab. Der Fahrer schien ein unkomplizierter Typ zu sein, deshalb wandte Reacher sich mit einer umkomplizierten Frage an ihn. Zwanzig Dollar für die Mitfahrt nach Rapid City? Der Kerl wollte vierzig. Sie einigten sich auf dreißig. Reacher war eingestiegen und hatte den Tag sehr angenehm verbracht. Doch dieses Gefühl war der weichen Federung und schwammigen Lenkung zu verdanken gewesen, die im Augenblick beide den Dienst verweigerten.

Nach sieben Sekunden wurde Reacher jedoch optimistisch. Weil niemand mehr Gas gab, wurde der Bus langsamer. Spürbar war das nicht, aber es musste stimmen. Einfache Physik. Newtons Bewegungsgesetze. Kam ihnen kein anderes Fahrzeug in