: Sigrid Engelbrecht
: Das Anti-Burnout-Buch für Frauen
: Kreuz
: 9783451347399
: 1
: CHF 6.30
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 160
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Es soll einfach weniger werden.', 'Ich will nicht mehr so ausgepowert sein.', 'Ich will mich wieder freuen können.' - das wünschen sich Frauen, die an ihre Belastungsgrenze gelangt sind und Rat bei Sigrid Engelbrecht suchen. Sie zeigt, wie Frauen sich erst einmal Freiraum schaffen, ihre persönliche Energie stärken und die Lebensfreude wieder entdecken können: mit alltagstauglichen Übungen, sofort umsetzbaren Tipps, zahlreichen Denkanstößen und einem Burnout-Selbsttest.

Sigrid Engelbrecht ist Mental- und Wellnesstrainerin mit den Schwerpunkten Kreativität, Persönlichkeitsentwicklung, Biografiearbeit, Stress- und Burnout-Prävention und Entfaltung der Kreativität. Die vielfache Buchautorin hält Seminare undVorträge. Sigrid Engelbrecht lebt in Berlin.

Was ist Burnout?


Unter Burnout (englisch»to burn out« = ausbrennen) verstehen wir einen Zustand anhaltender körperlicher, emotionaler und mentaler Erschöpfung. Der Begriff wurde vom amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger geprägt, der den Zustand chronischer Erschöpfung erstmals in den 1970er Jahren untersucht hatte. In seinen Studien bezog er sich auf Personen, die in sozialen Berufen arbeiteten und sich im Laufe der Zeit von engagierten, mitfühlenden Kollegen in resignierte Zyniker verwandelten. Er sah dabei das Auseinanderklaffen von Erwartungshaltung und Realität als auslösenden Faktor an. Zudem stellte er fest, dass Burnout vor allem bei den Menschen auftrat, die von einem besonders hohen persönlichen Engagement sowie einem großen Leistungsanspruch an sich selbst geleitet waren. Auch zeigten die Probanden eine starke emotionale Bindung an ihre Arbeit, ihr Selbstwertgefühl gründete sich also wesentlich auf persönlichen Erfolg im Beruf oder auf ihre berufliche Position.

Wie kommt es zu einer chronischen Erschöpfung?


»Wer ausbrennt, muss einmal entflammt gewesen sein«, ist seit etwa Mitte der 1990er Jahre eine häufig gebrauchte Metapher. Dies legt nahe, dass es vor allem die hohe persönliche Einsatzbereitschaft und Begeisterung ist, die uns in die Erschöpfung treibt. Doch dies ist aus meiner Sicht oft gar nicht der entscheidende Faktor. Engagiert und»entflammt« zu seinähnelt dem Zustand der Verliebtheit, wo ebenfalls die Euphorie dominiert und eine gewisse Verklärung der Realität stattfindet. Verliebtheit führt aber nicht zwingend zu enttäuschter Desillusionierung und dazu, dass in der Folge alles in die Brüche geht. Verliebtheit kann sich in Liebe und Bindung wandeln. In der Liebe sehen wir dann nicht nur die Schokoladenseiten, sondern auch die Schwächen und die Probleme unseres Partners, entscheiden uns aber trotzdem für ihn, weil wir ihn mitsamt seinen Fehlern schätzen und lieben– auch wenn nun der Himmel nicht mehr immerzu voller Geigen hängt.

So entsteht auch Burnout nicht automatisch infolge einer starken Identifikation mit dem Beruf und den täglichen Aufgaben. Vielmehr kann es auch hier so sein, dass ein anfänglicher Enthusiasmus zwar im Alltag»zurechtgestutzt« wird, sich daraus aber doch eine dauerhafte Freude, eine positives Grundgefühl entwickelt. Es sind weniger Begeisterung und hohes zeitliches und persönliches Engagement an sich, die uns an unsere Grenzen treiben. Es sind eher die Erwartungen, die andere an uns richten– unser Chef, die Kollegen, unser Partner, unsere Familie–, und unser eigener Anspruch, diesen vielfältigen Erwartungen möglichst optimal genügen zu wollen. Und natürlich spielen auch die konkreten Arbeits- und Umgebungsbedingungen eine große Rolle, was deutlich die Zunahme von Burnout-Erkrankungen zeigt.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Gestaltung des Erwerbs- und Privatlebens stark verändert. Die fortschreitende Globalisierung der Wirtschaft, der Siegeszug von Internet und Handy und auch demografische Umbrüche beeinflussen unser heutiges Arbeitsleben und unsere Erholungsspielräume erheblich. Mehr Arbeit für weniger Beschäftigte, gestiegene Anforderungen in vielen Bereichen, Zeitverträge statt fester Anstellungen, unsichere, zunehmend nicht einmal die Existenz absichernde Arbeitsplätze, Mehrfachbelastungen, vor allem eben bei Frauen, und stetiger Zeitdruck– dies alles prägt den Alltag im 21. Jahrhundert. Faktoren, die natürlich Dauerstress und Erschöpfung fördern.

Zuträgliche Arbeitsbedingungen können viel Stress abfedern. Wenn wir relativ selbstbestimmt arbeiten können, Wertschätzung vom Chef erfahren und uns mit unseren Kolleginnen und Kollegen gut verstehen, wenn wir eine angemessene Bezahlung erhalten und auch Zeit und Möglichkeit haben, uns zu erholen, sind wir trotz eines möglicherweise recht hohen Arbeitspensums kaum burnoutgefährdet.

Wenn wir jedoch bei gleichem Arbeitspensum für unsere Ideen und Vorstellungen kein Gehör finden und kaum Kontrolleüber unsere Arbeitsabläufe und die Einteilung unserer Zeit haben, sieht das schon anders aus. Tragen wir dann gleichzeitig noch hohe Verantwortung für die Ergebnisse und erfahren dabei weder finanziell noch persönlich Wertschätzung dafür, haben wir bald das Gefühl, ausgenutzt zu werden und in einem Hamsterrad zu rotier