: Tihomir Popovic
: Mäzene - Manuskripte - Modi Untersuchungen zu 'My Ladye Nevells Booke'
: Franz Steiner Verlag
: 9783515103497
: Archiv für Musikwissenschaft - Beihefte
: 1
: CHF 54.40
:
: Musikgeschichte
: German
: 269
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die elisabethanische Epoche wird traditionell als 'goldenes Zeitalter' der englischen Musik für Tasteninstrumente wahrgenommen - mit William Byrd, John Bull und Orlando Gibbons als 'Triumvirn' dieser Gattung. Diese Vorstellung mag idealisiert sein, es ist dennoch nicht zu bestreiten, dass das elisabethanische Zeitalter zumindest eine Welle der Verschriftlichung sowie bedeutende Veränderungen in der Kompositionstechnik der Tastenmusik hervorgebracht hat. Am Beispiel der Sammlung My Ladye Nevells Booke, die 42 Stücke William Byrds enthält, untersucht Tihomir Popovic sowohl die sozial- und kulturgeschichtlichen Hintergründe dieses Phänomens als auch seine musikalische Qualität. Im historischen Teil der Studie steht das Milieu der elisabethanischen Aristokratie, in dem die Sammlung entstand, im Fokus der Aufmerksamkeit. Im analytischen Teil geht der Autor auf die Intensität der Verschriftlichung kompositionstechnischer Einzelheiten ein sowie auf die Wahl der Gattungen für My Ladye Nevells Booke und auf die Veränderungen in der Kompositionstechnik auf der Ebene der Tonartbehandlung. Die Ergebnisse stellt er dabei in den Kontext der sozial- und kulturgeschichtlichen Untersuchungen.

Tihomir Popovi? ist Professor und Forschungskoordinator für theoretische und historische Fächer an der Hochschule Luzern - Musik. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind die englische Musik vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, Musik und Diskursanalyse, Postcolonial Studies, Tonartenlehre und Claude Debussy.
INHALTSVERZEICHNIS6
DANK10
HINWEIS12
1. EINLEITUNG14
1.1 MIT BOURDIEU ZU BYRD UND BACON: METHODISCHE VORÜBERLEGUNGEN16
1.2 BISHERIGER FORSCHUNGSSTAND29
1.3 ZUR GLIEDERUNG DER ARBEIT38
1.4 ANMERKUNGEN ZUR TERMINOLOGIE UND ZITIERWEISE39
2. LOVE’S LABOUR CONSTRUCTED. DIE GEBURT EINER MUSIKSAMMLUNG AUS DEM GEISTE DER GENTRY42
2.1 DER NAME DER LADY. NAMENSRECHTLICHE ÜBERLEGUNGEN ZUR IDENTITÄT DER „LADYE NEVELL42
2.2 VON SCHWÄNEN UND KLAMMERN. HERALDISCHE ASPEKTE VON MY LADYE NEVELLS BOOKE51
2.3 DER BULLE UND DAS BUCH. DIE ARISTOKRATISCHE IDENTITÄTSKONSTRUKTION DER NEVILLES61
2.4 PROTESTANTEN, PAPISTEN, PEDIGREES. MY LADYE NEVELLS BOOKE UND DAS NETZWERK ARISTOKRATISCHER WIDMUNGSTRÄGER77
2.5 BYRD UND DIE NEVILLES ZWISCHEN GEOGRAPHIE UND GENEALOGIE85
2.6 FOR ORNAMENT UND REPUTATION? DIE NEVILLES, DIE MUSIK UND DIE GELEHRSAMKEIT91
3. LORDS, LADIES, LITERACY: MY LADYE NEVELLS BOOKE UND DIE MUSIKALISCHE SCHRIFTLICHKEIT118
3.1 THE SECOND HAND. ERGÄNZUNGEN UND KORREKTUREN IN MY LADYE NEVELLS BOOKE119
3.2 BY BYRD OR NOT BY BYRD? ZUR FRAGE DER AUTORSCHAFT VON KORREKTUREN INMY LADYE NEVELLS BOOKE127
3.3 GRACE LITERALISIERT. MY LADYE NEVELLS BOOKE IM LICHTE MUSIKALISCHER VERSCHRIFTLICHUNGSPROZESSE140
4. HOF, KRIEG, LANDLEBEN: DAS KONZEPT VON MY LADYE NEVELLS BOOKE154
4.1 REFLEXIONEN DER ADELSKULTUR IN DER AUSWAHL DER KOMPOSITIONEN154
4.2 EIN DECRESCENDO DES ARISTOKRATISCHEN: ZUR FRAGE DER GLIEDERUNG VON MY LADYE NEVELLS BOOKE160
5. SÄKULARISIERUNG, ANGLISIERUNG UND„THE IUDGEMENT OF THE COMPOSER“: DIE TONARTBEHANDLUNG IN MY LADY NEVELLS BOOKE166
5.1 NICHT „ONELY FOR THE CHURCH“: VORBEMERKUNGEN ZUR ENGLISCHEN MUSIKTHEORIE166
5.2 KONSTITUTIVES ELEMENT ODER COLLAGEMATERIAL? DIE TONARTEN DER FANTASIEN IN MY LADYE NEVELLS BOOKE174
5.3 NEUE TONARTENKONZEPTE FÜR STAIDE MUSICKE: DIE PAVANEN UND GALLIARDEN190
5.4 A THOROUGHLY ENGLISH AFFAIR? GROUNDS UND MELODIEVARIATIONEN202
5.5 VERZICHT ALS PRINZIP: BATTAGLIA, MARSCH UND VARIA214
5.6 DIE „GATTUNGSTONARTEN“ WILLIAM BYRDS: EIN RÜCKBLICK220
6. GESELLSCHAFT UND INDIVIDUUM, „ALTES“ UND „NEUES“: ÜBERSCHNEIDUNGEN IN MY LADYE NEVELLS BOOKE. EINE ZUSAMMENFASSUNG232
ABKÜRZUNGEN244
LITERATUR248