Atem, Rhythmus, Fluss
Yoga ist eine alte Weisheitslehre für körperliches und mentales Wohlbefinden. Tausende von Jahren erprobt, können diese Erfahrungen auch Ihnen einen persönlichen Weg zur Harmonisierung der Lebensenergie und zum Zustand des inneren Glücks weisen.
In Harmonie mit der Natur leben
Fühlen wir uns rundum wohl in unserem Körper, befinden sich alle Zellen, Organe und Steuerungssysteme des Körpers im Einklang. Denn Harmonie ist ein Synonym für Gesundheit und Wohlempfinden. Jede Abweichung, jede Entgleisung eines oder mehrerer Elemente aus dieser Harmonie kann zu vegetativen Dysbalancen oder Krankheiten führen. In den alten Hochkulturen in China, Indien,Ägypten und Griechenland wurde dieses Harmonieprinzip nicht nur auf den menschlichen Körper beschränkt. Sie definierten die allumfassenden Naturgesetze als feinfühlige Interaktion des Universums. Die Harmonie der Sphären schließt Pflanzen und Tiere, Wälder und Meere, Sonne und Mond, Sterne und Galaxien gleichermaßen mit ein wie den Menschen. Aus diesem Grundverständnis wurden Disharmonien mit den Mitmenschen ebenso als gesundheitsschädliche Faktoren angesehen wie Disharmonien mit der Natur. Yoga entsprechend den Jahreszeiten ist eine herzliche Einladung, sich wieder mehr mit den Rhythmen der Natur zu verbinden und in Fluss zu kommen. Jede Jahreszeit bringt eine besondere Qualität mit sich, die genutzt werden kann, um sich weiterzuentwickeln. Die erwachende Natur im Frühling macht zum Beispiel experimentierfreudiger und wagemutiger. Daher ist man in dieser Jahreszeit eher geneigt, von Routine und Gewohnheitsmustern abzuweichen. Es lohnt sich, diesen Impuls aufzunehmen und das Sammeln neuer Erfahrungen als Wachstumschance zu begreifen.
»Im Fluss der Jahreszeiten zu sein bedeutet, die Energie einer Jahreszeit anzunehmen und den eigenen Lebensstil in einer Art und Weise darauf abzustimmen, dass es möglich ist, mit der Jahreszeit›mitzuschwingen‹.«
(Urvasi Leone)
Im TriYoga® durchlaufen wir die»Jahreszeiten« symbolisch auf der Yogamatte. Charakteristisch ist in diesem Zusammenhang, dass die fließenden Bewegungen in einem bestimmten Rhythmus von einer Stellung zur nächstenüberleiten. Dem richtigen»Timing« kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, nämlich im richtigen Moment eine bestimmte Bewegung auszuführen. Wer dies erlernt, wird in die Lage versetzt, den Fluss zu erspüren. Die Weisen des Altertums haben die Gesetzmäßigkeit beobachtet: wie außen, so innen. Wenn dem so ist, haben alle, die TriYoga®-Flows praktizieren, eine besondere Chance: Dieäußeren Yoga-Flows können dazu führen, dass dieÜbenden auch im eigenen Leben»im Fluss« sind.
Asanas– Körperhaltungen
Die Asana-Praxis geht weitüber das Wohlergehen des Körpers hinaus. Die Yoga-Haltungen laden zu einer sensiblen Entdeckungsreise ein und schulen ein intuitives Wahrnehmen der Botschaften von Geist und Seele. Kali Ray vergleicht den Wunsch eines Yoga-Praktizierenden, der nur seine körperlichen Fähigkeiten verbessern möchte, mit der Bitte an einen Millionär um einen Cent. Die Asana-Praxis ist eine gesunde Grundlage für das spirituelle Wachstum.
Pranayama– Ausdehnen der Lebensenergie
Der Sanskrit-Begriff lässt sich inPrana, die Lebensenergie, undYama, Kontrolle, oderAyama, Ausdehnung,übersetzen. Atemübungen helfen als kraftvolles Werkzeug, die Lebensenergie zu kontrollieren und auszudehnen. Neben den vielfältigen Wirkungen der Atemtechniken vom Stressabbauüber die vermehrte Ausscheidung von Kohlendioxid, eine verbesserte Gehirnfunktion, eine Massage der Organe, eine Optimierung der Sauerstoffaufnahme geht es vor allem um die Gewährleistung der Entwicklung größerer mentaler Fähigkeiten durch die Ausdehnung der Lebensenergie.
Pratyahara– Zurückziehen der Sinne
Das Beschäftigen mit dem Atem, das Beruhigen und Besänftigen des Atemflusses ist bereits der erste Schritt des Rückzugs von der Außenwelt. Die entscheidende Schwelle zum inneren Weg ist darauf aufbauendPratyahara, das Nach-innen-Spüren. Das Schulen des»sechsten Sinns« bahnt den Weg zur»reinen« Wahrnehmung, zum ungetrübten Beobach ten. Die Fähigkeit, die Sinne zurückzuziehen, ist bei optischer oder akustischer Reizüberflutung eine wirkungsvolle Hilfe, Abstand zu gewinnen und dadurch eine verfeinerte Selbstwahrnehmung zu erreichen.
Dharana– Konzentration
Die Konzentration oder die vollständige Aufmerksamkeit bedeutet, der Geist wird ausgerichtet, gesammelt und verweilt ohne Ablenkung, vergleichbar mit dem Kind, das vollständig vertieft im Spiel aufgeht und das Gefühl für Raum und Zeit verliert. Der Begriff»sich sammeln« beschreibt fast noch deutlicher diesen mentalen Zustand, dem Tun so verbunden zu sein, dass kein Interesse besteht, sich ablenken zu lassen. In der TriYoga®-Tradition wird die Kraft der Konzentration als verbindende Brücke zwischen deräußeren und der inneren Welt mitNada Pasyanti, einer Konzentrationstechnik mit Atmung, Klang und Licht, angewendet.
Dhyana– Meditation
Die siebte Stufe des Yogas,Dhyana, ist das Gleiten aus der Konzentration in die Meditation, einen höheren Bewusstseinszustand. Nach dem indischen Mystiker Osho lehrt Meditation: entspannt sein, wach sein und nicht urteilen. In der Meditation wird die Einheit Körper– Verstand gelöst. Aus diesem Zustand der Stille, dem Innehalten in der Gegenwart, erwächst eine neue Dimension der Beobachtung. Jenseits