Körper-Bewusstsein Für eine Philosophie der Somästhetik
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Richard Shusterman
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Körper-Bewusstsein Für eine Philosophie der Somästhetik
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Felix Meiner Verlag
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9783787321902
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Blaue Reihe
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1
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CHF 9.70
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20. und 21. Jahrhundert
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German
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342
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
In diesem elegant geschriebenen Buch entfaltet der Autor in Auseinandersetzung mit Foucault, Wittgenstein, Dewey und anderen eine Philosophie der Somästhetik als Lebenskunst. Er plädiert für eine Refokussierung philosophischen Denkens auf den Körper als Ausgangspunkt aller menschlichen Erkenntnis und allen ästhetischen Handelns. Körper-Bewusstsein erschien 2008 bei der Cambridge University Press unter dem Titel »Body Consciousness« und wurde seither in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Lebens- und Erfahrungsbedingungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind zunehmend gekennzeichnet von Aufmerksamkeitsproblemen, Überreizung und Stress. Gleichzeitig sind wir überall mit Körperbildern konfrontiert, die von uns die Zurichtung und Anpassung unseres Leibes an die Bedingungen der Hochleitungsgesellschaft verlangen. Der Philosophie werden diese Selbstverhältnisse selten zum Thema, auch wenn der Schnittpunkt aller menschlichen Erfahrung wie auch der Ausgangspunkt allen Handelns der eigene Körper ist. In der philosophischen Tradition wird der lebendige Körper, wenn überhaupt, so in der Regel nur ex negativo thematisiert: als Gefängnis der Seele, Fessel des Geistes, Ursache von Ablenkung und Zerstreuung oder, wie bei Kant, als Quelle der Melancholie. Der amerikanische Philosoph und Kulturtheoretiker Richard Shusterman arbeitet demgegenüber seit den neunziger Jahren an einem philosophischen Projekt, das er Somästhetik nennt und das den lebendigen Körper (soma) ins Zentrum der Theoriebildung stellt. In der Tradition des Pragmatismus stehend, besteht Shusterman auf der grundlegenden Bedeutung des Somatischen, der Wahrnehmung durch bzw. mit Hilfe des Körpers sowie seiner sensorischen Erfahrungen für ein im philosophischen Sinne ethisches und gutes Leben. Jenseits ontologischer Leib-Seele-Debatten plädiert Shusterman für eine Kultivierung des somatischen Bewußtseins und der Achtsamkeit gegenüber dem lebendigen und empfindenden Körper. Dabei ist die Aufmerksamkeit für Körperliches nicht solipsistisch gedacht: Ästhetische Wahrnehmung und Gestaltung entfalten sich stets im Bezug auf den Anderen und die Gesellschaft. In diesem Buch entwickelt Shusterman seine Theorie in Auseinandersetzung mit sechs PhilosophInnen des 20. Jahrhunderts, in deren Denken der Körper eine Rolle spielt, nämlich M. Foucault, M. Merleau-Ponty, S. de Beauvoir, L. Wittgenstein, W. James und J. Dewey.
Richard Shusterman is an American pragmatist philosopher. Known for his contributions to philosophical aesthetics and the emerging field of somaesthetics, currently he is the Dorothy F. Schmidt Eminent Scholar in the Humanities and Professor of Philosophy at Florida Atlantic University.
Inhaltsverzeichnis
7
Vorwort zur deutschen Ausgabe
11
Vorwort zur amerikanischen Ausgabe
19
Einleitung
29
Kapitel 1: Somästhetik und Selbstsorge. Der Fall Foucault
47
Kapitel 2: Der schweigende, hinkende Körper der Philosophie. Somatisches Aufmerksamkeitsdefizit bei Merleau-Ponty
87
Kapitel 3: Somatische Subjektivität, somatische Unterwerfung. Simone de Beauvoir über die Geschlechter und das Altern
123
Kapitel 4: Wittgensteins Somästhetik. Erklärung und Verbesserung einer Philosophie des Geistes, der Kunst und der Politik
163
Kapitel 5: Tiefer ins Zentrum des Sturms. Die somatische Philosophie von William James
191
Kapitel 6: Die Rettung somatischer Reflexion. John Deweys Körper-Geist-Philosophie
245
Anmerkungen
289
Literaturverzeichnis
335