Die erste Dezemberhälfte war trostlos, ununterbrochen nieselte es draußen, und es schien gar nie richtig Tag werden zu wollen, bis am fünfzehnten des Monats der Regen endlich aufhörte. Nichtsdestotrotz war alles, was ich berührte, klamm und feucht, einschließlich meiner Kleider und meiner Haare. Der Weg am Fluss entlang durch Mortlake hatte sich unter den Hufen der Pferde in einen grauschwarzen Morast verwandelt. Als ich am Nachmittag aus dem Fenster spähte, um nach Isabelle Ausschau zu halten, war ein zäher grauer Nebel vom Fluss heraufgekrochen, hatte sich in den überhängenden Bäumen festgesetzt und tropfte als Nässe von den kahlen Ästen und Zweigen.
Solch ein trüber Tag war sicherlich nicht die beste Zeit, um einen Besuch zu machen, schon gar nicht für jemanden wie Isabelle, der das Haus des Zauberers absolut nicht geheuer war, weshalb sie auch kaum je einen Fuß hinein gesetzt hatte. Ich hatte sie jedoch für heute eingeladen, weil die Familie an diesem Tag einen Ausflug unternahm. Dies kam nicht allzu oft vor, denn Dr. Dee, mein Dienstherr, war immer sehr beschäftigt und verschanzte sich die meiste Zeit in seiner Bibliothek. Aus dem Haus ging er eigentlich nur, wenn seine Gegenwart am Hofe der Königin erwünscht war.
An diesem Tag, einem Sonntag, war jedoch anlässlich seines Geburtstags die gesamte Familie einschließlich der beiden Töchter Beth und Merryl, als deren Kindermädchen ich angestellt war, zu einem entfernten Nachbarn in Barn Elms eingeladen worden. Mistress Allen, Mistress Dees Kammerzofe, war ebenfalls mitgegangen, und Mistress Midge, unsere Köchin und Haushälterin, nutzte den freien Tag, um ihre greise Schwester in Chiswyck, auf der anderen Flussseite, zu besuchen.
Ich setzte den Wasserkessel auf den Herd und beugte mich noch einmal über die steinerne Spüle, um nachzusehen, ob Isabelle kam. Wir waren Freundinnen geworden, kurz nachdem ich meine Stelle in Mortlake angetreten hatte, und hatten vi