: Martin Scheyli
: Konstitutionelle Gemeinwohlorientierung im Völkerrecht. Grundlagen völkerrechtlicher Konstitutionalisierung am Beispiel des Schutzes der globalen Umwelt.
: Duncker& Humblot GmbH
: 9783428528264
: Schriften zum Völkerrecht
: 1
: CHF 65.40
:
: Internationales Recht, Ausländisches Recht
: German
: 571
: Wasserzeichen
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: PDF
Martin Scheyli leistet einen Beitrag zur Erörterung der These, das Völkerrecht entwickle sich zu einer verfassungsähnlichen Ordnung der globalen Rechtsgemeinschaft. Ausgehend von der Frage, unter welchen Voraussetzungen die konstitutionelle Idee sich in einen völkerrechtlichen Kontext übertragen lässt, wird dabei ein am Maßstab des Gemeinwohls ausgerichteter, spezifischer völkerrechtlicher Verfassungsbegriff entworfen. Die daraus resultierenden Kriterien einer konstitutionellen Realität des Völkerrechts verlangen, dass Gemeinwohlbelange nicht nur abstrakt anerkannt, sondern in rechtlichen Verpflichtungen normativ konkretisiert und umgesetzt werden. Der Autor untersucht die Verwirklichung dieser Vorgabe am Beispiel des Umweltvölkerrechts, wobei dem Klimaschutz besondere Beachtung zukommt. Die Ergebnisse führen zu der Frage, wie sich die vorhandenen konstitutionellen Gehalte des Völkerrechts festigen und weiterentwickeln lassen.
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis20
Einleitung28
1. Kapitel: Die universelle Geltung des Völkerrechts34
A. Die Universalität des Völkerrechts in den Konzeptionen frühklassischer Völkerrechtslehre35
I. Die universelle Völkerrechtsgemeinschaft bei Francisco de Vitoria35
II. Die universelle Völkerrechtsgemeinschaft bei Francisco Suárez37
III. Gemeinsamkeiten im Denken Vitorias und Suárez’38
IV. Weitere Ansätze früher Völkerrechtslehre39
B. Die Partikularität des Völkerrechts als Koexistenzordnung konkurrierender Mächte42
I. Völkerrechtsentwicklung als Verbreitung europäischer Rechtsvorstellungen42
II. Numerus clausus der Völkerrechtsgemeinschaft45
III. Dimensionen der Durchsetzung partikulärer Interessen47
1. Die Praxis des Sklavenhandels47
2. Die Praxis der territorialen Besitzergreifung50
C. Die Universalität des Völkerrechts als globale Kooperationsordnung52
I. Die Öffnung der Völkerrechtsgemeinschaft im 20. Jahrhundert52
1. Die Neuorientierung zur Zeit des Völkerbundes52
a) Die Forderung nach einer Umgestaltung des Völkerrechts in eine globale Friedensordnung: die Lehre Walther Schückings53
b) Der Völkerbund als Versuch einer umfassenden völkerrechtlichen Friedensordnung56
c) Der Völkerbund als Ausdruck einer ersten Öffnung der Völkerrechtsgemeinschaft57
d) Die Zögerlichkeit des Bewusstseinswandels in der zeitgenössischen Völkerrechtstheorie: das Beispiel Lassa Oppenheims59
e) Der Zwischenstand nach der Völkerbundszeit in Bezug auf die Erneuerung des Völkerrechts: grundlegende Anstöße und offene Fragen65
2. Die Durchsetzung des erneuerten Völkerrechtsverständnisses im Rahmen der Vereinten Nationen68
a) Grundlagen gemäß der Charta der Vereinten Nationen68
b) Die Konsolidierung des gewandelten Verständnisses in der Völkerrechtslehre70
c) Die Bedeutung des Entkolonialisierungsprozesses für die Universalisierung der Völkerrechtsordnung71
d) Von der Koexistenz zur Kooperation73
II. Konkrete Wirkungsweisen der universalisierten Völkerrechtsordnung76
1. Zwingende Normen des Völkerrechts76
2. Wirkungen des Völkerrechts „erga omnes“81
3. Innerstaatliche Wirkungen des Völkerrechts84
D. Zusammenfassung87
2. Kapitel: „Konstitutionalisierung“ als internationaler Prozess91
A. „Globalisierung“ als Herausforderung des Völkerrechts91
B. Konstitutionalisierung als Topos der Völkerrechtslehre96
I. Einleitung96
II. Materieller und formeller Konstitutionalisierungsbegriff99
1. Die Regel: ein offener materieller Verfassungsbegriff99
2. Die Ausnahme: die UNO-Charta als Anknüpfungspunkt eines formellen Verfassungsbegriffs101
III. Konstitutionalisierung als strukturelle Entwicklung des Völkerrechts103
1. Das gewandelte völkerrechtliche Souveränitätskonzept als strukturelle Ausgangs