: Robert Schmidt
: Der Durchgriff im deutschen und südafrikanischen Gesellschaftsrecht.
: Duncker& Humblot GmbH
: 9783428526604
: Schriften zum Internationalen Recht
: 1
: CHF 79.80
:
: Internationales Recht, Ausländisches Recht
: German
: 418
: Wasserzeichen
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Robert Schmidt vergleicht in der vorliegenden Arbeit Durchgriffsfragen im deutschen und südafrikanischen Recht. Der Schwerpunkt liegt dabei im südafrikanischen Recht (piercing of the corporate veil). Der Autor erörtert zunächst das jeweilige Verständnis von Durchgriff bzw. piercing of the corporate veil sowie deren rechtliche Verankerung. Danach nimmt er Abgrenzungen zu benachbarten Rechtsinstituten vor und erläutert bestehende Abgrenzungsunsicherheiten im deutschen und im südafrikanischen Recht. Es schließt sich eine umfangreiche vergleichende Fallgruppendarstellung an. Südafrikanisches und - soweit erheblich - englisches Fallrecht (case law) wird dabei eingehend besprochen und deutschen Lösungen gegenübergestellt.
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis16
Einführung26
A. Durchgriffsverständnis in Deutschland / piercing-Verständnis in Südafrika und Abgrenzungen30
I. Durchgriffsverständnis / piercing-Verständnis30
1. Deutsche Rechtslage (Begriff des Durchgriffs)30
a) Durchgriff als einheitliches Rechtsinstitut?30
b) Definition des Begriffs Durchgriff31
aa) Durchgriff als Ausnahme zum Trennungsprinzip31
bb) Durchgriff als Ergebnis einer zu Lasten der Trennungsnorm entschiedenen Normzweckabwägung (Müller-Freienfels)35
cc) Mischtheorien und Binnenhaftungskonzepte37
(1) Flumes mitgliedschaftsrechtliche Haftung37
(2) Ermans Erklärungshaftung38
(3) Erlinghagens Organisationsfehlerhaftung38
(4) Binnenhaftung der Gesellschafter gegenüber der GmbH40
(a) Wilhelms Organhaftung40
(b) K. Schmidts Haftung wegen Verletzung einer mitgliedschaftlichen Sonderverbindung42
2. Südafrikanische Rechtslage (Begriff des piercing of the corporate veil)43
a) Piercing als einheitliches Rechtsinstitut?43
b) Definition des Begriffs piercing of the corporate veil und piercing-Prüftests47
aa) Piercing als Ausnahme zum Trennungsprinzip47
bb) Benades billikheid-Test (1967)53
cc) Larkins entity approach (1989)57
dd) Weitere piercing-Prüftests aus der Rechtslehre: Domanskis objectified balancing-Test (1986) und Davids’ multi-factor equity-Test (1994)61
ee) Ablehnung des piercing als Rechtsgrundsatz: Deliktsrecht (Welling) oder Arbeitsrecht (Flannigan) als Alternativen65
ff) Piercing-Prüftests der Rechtsprechung67
(1) Das Lategan v Boyes-obiter dictum (1980): Der fraud-Test68
(2) Das Botha v Van Niekerk-obiter dictum (1983): Der onduldbare onreg-Test70
(3) Die Cape Pacific v Lubner (Smalberger)-Regel (1995): Der balancing-Test72
3. Zusammenfassung74
II. Abgrenzungen76
1. Abgrenzungen nach deutschem Verständnis76
a) Abgrenzung der Durchgriffshaftung von allgemeinen Durchgriffsfragen76
aa) Begriffsbestimmungen76
bb) Überblick über die allgemeinen Durchgriffsfragen77
(1) Fälle sonstiger Rechtsfolgendurchgriffe77
(2) Einwirkungsfälle78
(3) Zurechnungsfälle79
(4) Fälle wirtschaftlicher Personenidentität80
b) Abgrenzung der Durchgriffshaftung (Existenzvernichtungshaftung) von Konzernaußenhaftung (Haftung aus qualifiziert faktischem Konzern)82
aa) Definitionen82
(1) Konzernrecht und Konzernaußenhaftungsrecht82
(2) (Konzern-)Unternehmen82
(3) Konzernstufen und deren Abgrenzungen83
(a) Abgrenzung des Vertragskonzerns vom faktischen Konzern83
(b) Abgrenzung des qualifiziert faktischen Konzerns vom einfachen faktischen Konzern84
bb) Existenzvernichtungshaftung86
(1) Voraussetzungen und Rechtsfolge86
(2) Rechtsnatur der Haftung88
cc) Zweispurigkeit von Existenzvernichtungshaftung und qualifiziert faktischem Konzern89
dd) Konzernaußenhaftung (Haftung aus qualifiziert faktischem Konzern) als Fallgruppe der Durchgriffshaftung?91
c) Abgrenzung der Durchgriffshaftung (Existenzvernichtungshaftung) von Primärhaftungstatbeständen92
aa) Definition92
bb) Die verschiedenen Primärhaftungstatbestände93
(1) Rechtsgeschäftliche Primärhaftung93
(2) Primärhaftung aus culpa in contrahendo (§ 311 Abs. 3 BGB i.V. m. § 241 Abs. 2 BGB)94
(3) Primärhaftung aus gesetztem Rechtsschein96
(4) Vertrauenshaftung aus venire contra factum proprium (§ 242 BGB)97
(5) Primärhaftung aus Delikt98
(a) Haftung aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. einem verletzten Schutzgesetz98
(b) Haftung aus § 826 BGB99
cc) Verhältnis von Durchgriffshaftung (Existenzvernichtungshaftung) zu Primärhaftung101
2. Abgrenzungen nach südafrikanischem Verständnis102
a) Abgrenzung von echtem (true) piercing zu unechtem piercing102
aa) Begriffsbestimmungen102
(1) Echtes (true) piercing103
(2) Unechtes piercing103
(3) Gesetzesrechtliches piercing (statutory piercing)105
b) Abgrenzung von (echtem) piercing zu Primärhaftung106
aa) Fraudulent / reckless trading (Orkin v Bell und § 424 Abs. 1 Companies Act)106
bb) Deliktische Haftung des Organs (director) aus negligence (Fairline Shipping v Adamson Pinshaw v Nexus)
cc) Haftung des director aus § 50 Abs. 3 (b) Companies Act, Haftung der Gesellschafter aus § 63 (a) Close Corporations Act122
dd) Haftung aus ostensible assent (Auslegung von Willenserklärungen nach dem objektiven Empfängerhorizont)123
ee) Unterlassungsanspruch gegen die Gesellschaft / Schadensersatzhaftung der Gesellschaft in Fällen von Umgehungen vertraglicher Wettbewerbsverbote mittels Verwendung einer abhängigen Gesellschaft126
ff) Verhältnis von (echtem) piercing zu Primärhaftung128
c) Dogmatisch eigenständiges konzernbezogenes piercing (group-related piercing)?129
d) Zusammenfassung132
3. Vergleichende Betrachtung133
B. Rechtliche Verankerung der Durchgriffshaftung / des piercing of the corporate veil145
I. Deutsche Rechtslage (Rechtliche Verankerung der Durchgriffshaftung)145
1. Durchgriffshaftung gemäß analoger Anwendung des § 128 Satz 1 HGB145
2. Durchgriffshaftung gemäß § 242 BGB als anspruchsbegründende Rechtsfolgenerstreckung147
II. Südafrikanische Rechtslage (Rechtliche Verankerung des piercing of the corporate veil)148
1. Agency-Konstruktionen (agency approach)148
a) Sind agency-Konstruktionen ein piercing of the corporate veil?148
b) Voraussetzungen und Formen152
aa) Hauptanwendungsfall: Verbundene Gesellschaften (group)152
bb) Definition des Begriffs group154
cc) Ist Beherrschung (control) allein ausreichend?155
dd) Express agency-Rechtsverhältnisse157
ee) Inferred agency-Rechtsverhältnisse158
(1) Rechtsprechung158
(2) Voraussetzungen160
ff) Ostensible agency (estoppel)-Rechtsverhältnisse und verdeckte Stellvertretung (Doctrine of undisclosed principal)163
c) Kritik am agency approach164
2. Partnership approach und partnership analogy165
a) Enge