: Nalini Singh
: Wilde Glut
: Lyx
: 9783802587467
: Psy Changeling
: 1
: CHF 8,80
:
: Fantasy
: German
: 368
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

De Gestaltwandler Drew Kincaid ist ein Jäger. Er spürt Angehörige seines Wolfsrudels auf, die ihrer animalischen Seite nachgegeben haben. In den meisten Fällen gelingt es ihm, sie zu retten und zum Rudel zurückzubringen. Manchmal bleibt ihm jedoch nichts weiter übrig, als sie zu töten. Drew ist insgeheim in die schöne Wächterin Indigo Riviere verliebt, die seine Gefühle zu erwidern scheint. Doch Indigos eigene Position unter den Wölfen macht eine Beziehung zwischen beiden unmöglich, wenn sie nicht die Hierarchie des Rudels gefährden wollen. Die Leidenschaft zwischen Indigo und Drew wird zu einem Spiel mit dem Feuer.



<p>Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen.</p>

1

Indigo wischte sich die Augen, sah aber kaum einen Sekundenbruchteil klarer. Mit unverminderter Wucht ergoss sich sintflutartiger Regen aus dem schwarzen Himmel, prasselte wie eiskaltes Trommelfeuer auf ihre Haut, schob sich wie ein undurchdringlicher Vorhang zwischen sie und den dichten Wald. Sie senkte den Kopf und machte Meldung durch das Mikro am klitschnassen Kragen ihres schwarzen T-Shirts. »Siehst du ihn?«

Eine vertraute, tiefe Stimme antwortete ihr knapp: »Etwa einen Kilometer nordwestlich. Nähere mich von der anderen Seite.«

»Ein Kilometer, Richtung Nordwest«, bestätigte sie zur Sicherheit. Gestaltwandler hörten außerordentlich gut, aber der Wolkenbruch trommelte so fürchterlich auf ihren Schädel, dass der Hightech-Empfänger in ihrem Ohr nur so brummte.

»Sei vorsichtig, Indy. Er ist wild.«

Unter normalen Umständen hätte sie geknurrt, weil er diesen lächerlichen Kosenamen benutzt hatte, aber im Augenblick hatte sie wirklich andere Sorgen. »Musst du gerade sagen. Dich hat’s doch schon erwischt.«

»Nur eine Fleischwunde. Ab jetzt Funkstille.«

Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und pirschte vorsichtig durch den dunklen Wald. Wenn sie Joshua fangen wollten, ohne ihm größeren Schaden zuzufügen, war es das Beste, ihn in die Zange zu nehmen das hatte ihr Jagdgefährte ganz richtig erkannt. Indigos Magen zog sich zusammen. Sie würde den Jungen nur ungern verletzen. Der Fährtensucher, der ihm auf den Fersen war, wollte das ebenso wenig das war auch der Grund, weshalb der Junge ihn, den so viel größeren Wolf, verwundet hatte.

Aber wenn es ihnen nicht gelang, Joshua vom Abgrund zurückzureißen, würde ihnen nichts anderes übrig bleiben. Zorn und Schmerz wüteten so sehr in dem jungen Wolf, dass er sich dem Tier in sich ergeben hatte. Und der losgelassene Wolf hatte die Gefühle in wilde Wut verwandelt. Joshua war eine Gefahr für das Rudel. Doch noch war er einer von ihnen. Eher würde sie selbst verbluten oder in diesem Sturm untergehen, als Joshua zu töten, bevor nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft waren.

Ein Zweig, dem sie im Unwetter nicht rechtzeitig hatte ausweichen können, ritzte ihre Wange.

Spitz. Eisengeruch in der Luft. Blut.

Indigo fluchte leise. Nun würde Joshua sie wittern, wenn sie nicht aufpasste. Sie hielt ihr Gesicht in den Regen, bis das Blut abgewaschen war. Aber die Wunde war immer noch offen, der Blutgeruch zu stark, um einem Wolf zu entgehen. Indigo ließ sich auf den Boden fallen und schmierte Schlamm auf den tiefen Schnitt. Ihre Heilerin würde ihr dafür sicher das Fell über die Ohren ziehen, a