: Nalini Singh
: Gilde der Jäger - Engelskrieger Engelskrieger
: Lyx
: 9783802585975
: Elena-Deveraux-Serie
: 1
: CHF 8.80
:
: Fantasy
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Als ein abgetrennter Kopf mit einer Tätowierung auf der Wange gefunden wird, nimmt die Jägerin Honor die Ermittlungen auf. Dabei begegnet ihr der verführerische Vampir Dmitri, der die rechte Hand eines Erzengels ist. Dmitris gefährliche Sinnlichkeit weckt ungeahnte Gefühle in Honor. Doch dann wird sie von den Schrecken ihrer Vergangenheit eingeholt ...



<p>Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie und der Gilde der Jäger feiert sie international große Erfolge.</p>

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Auf dem Betonpier hockend, der nur vom matten gelben Licht einer flackernden Straßenlaterne beleuchtet wurde, griff Dmitri in das feuchte Haar des toten Mannes, um den abgetrennten Kopf zu sich umzudrehen. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, Handschuhe anzuziehen. Elena hätte diesen Verstoß gegen die ordnungsgemäße forensische Vorgehensweise sicher nicht gebilligt, dachte er, doch die Jägerin war zurzeit in Japan und würde die nächsten drei Tage nicht in die Stadt zurückkehren.

Der Kopf des Opfers war mit groben Schnitten von seinem Körper den man bisher noch nicht gefunden hatte abgetrennt worden, die Waffe war vermutlich eine Art kleine Axt. Keine saubere Arbeit, aber erfolgreich. Die Haut, die zu Lebzeiten entweder rosa oder weiß gewesen zu sein schien, war aufgedunsen und vom Wasser aufgeweicht, doch der Fluss hatte noch nicht genug Zeit gehabt, sie zu Schleim zu zersetzen.

»Ich hatte gehofft«, sagte er zu dem blau geflügelten Engel, der auf der anderen Seite des grausigen Fundes stand, »wir würden ein paar ruhige Wochen vor uns haben.« Das Wiederauftauchen des weiblichen Erzengels Caliane, der über tausend Jahre lang für tot gehalten worden war, hatte sowohl die Welt der Engel als auch die der Vampire erschüttert. Selbst die Sterblichen spürten etwas, doch sie wussten nichts von den tiefgreifenden Veränderungen im Machtgefüge des Kaders der Zehn, jener Erzengel, die die Welt regierten.

Denn Caliane war nicht einfach nur alt, sie war eine Uralte.

»Ruhe würde dich langweilen«, sagte Illium, der ein dünnes Silbermesser spielerisch zwischen seinen Fingern kreisen ließ. Er war am Vortag vor Raphael und Elena aus Japan zurückgekehrt, und man sah ihm nichts mehr davon an, dass er entführt worden und in einem Kampf unter Erzengeln zwischen die Fronten geraten war.

Dmitri spürte, wie sich seine Mundwinkel hoben. Der Engel mit den silberbehauchten blauen Flügeln und den goldenen Augen hatte leider recht. Der Langeweile, die so viele der Unsterblichen befiel, war Dmitri aus dem einfachen Grund noch nicht erlegen, weil er niemals zum Stillstand kam. Sicher würde manch einer sagen, er tendiere zum anderen Extrem in der Gesellschaft derer, die nur für die maßlose Freude an Blut und Schmerzen lebten, waren alle anderen Empfindungen abgestumpft.

Der Gedanke hätte ihn beunruhigen müssen. Dass das nicht der Fall wardas beunruhigte ihn. Doch sein unaufhaltsamer Abstieg in die verführerische rubinrote Dunkelheit hatte nichts mit der aktuellen Situation zu tun. »Er hat Ansätze von Reißzähnen.« Die kleinen, unfertigen Vor