: Roxanne St. Claire
: Guardian Angelinos - Die zweite Chance Die zweite Chance
: Lyx
: 9783802589386
: Guardian-Angelinos-Reihe
: 1
: CHF 7.80
:
: Spannung
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Nachdem Samantha Fairchild im Weinkeller des Restaurants, in dem sie als Kellnerin arbeitet, einen Mord beobachtet hat, ist sie auf der Flucht. Sie fürchtet, der Killer könnte es auch auf sie abgesehen haben. Als sie den attraktiven Zach Angelino wiedertrifft, mit dem sie einst eine heiße Affäre hatte, bittet sie ihn um seine Hilfe. Doch Zach ist nicht mehr der Mann, der er früher war. Vom Kriegseinsatz in Kuwait entstellt, wird er von seiner dunklen Vergangenheit verfolgt. Dennoch zögert er nicht, die Frau, die er noch immer liebt, zu beschützen. Und Sam gerät schon bald in große Gefahr, als der Mörder ihre Spur aufnimmt.



<p>Roxanne St. Claire ist in Pittsburgh aufgewachsen und hat an der Universität von Kalifornien studiert. Nach einer Karriere in der Werbeabteilung einer Firma veröffentlichte sie 2002 ihren ersten Liebesroman. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Florida.</p>

1

»Wie ich höre, wurden Sie zum Jurastudium an der hübschen kleinen Uni am anderen Flussufer angenommen.«

Samantha Fairchild sammelte die Cocktails von der Theke ein und lächelte dem Mann zu, der sie durch seine randlose Brille unauffällig begutachtet hatte. »Unsere vertrauenswürdige Barkeeperin hat wohl mal wieder mit mir angegeben.«

Hinter der Theke schwenkte Wendy einen Martinishaker, als wäre es eine Wunderkerze, und funkelte vielsagend mit den Augen. »Nur ein bisschen, Sam. Schließlich bist du unsere einzige Bedienung, die nach Harvard geht.«

Sam, die eigentlich nicht darauf erpicht war, ein Gespräch anzufangen, wenn der Speisesaal des Paupiette’s an einem Samstagabend gerammelt voll war, nickte dem Herrn mit den hellen Haaren zu. Er war sowieso nicht ihr Typ. Zu blass, zu blond, zu ungefährlich.

»Nichts, wofür man sich schämen müsste, ein Juraabschluss von Harvard«, sagte der Mann. »Ich habe selbst einen.«

»Ach ja? Und was machen Sie jetzt?«

Sein Lächeln wurde breiter. »Geld scheffeln, und das werden Sie auch.«

Er redete wie ein typischer Harvard-Absolvent. »Mich interessiert das Geld nicht so sehr. Ich habe andere Pläne für die Zukunft.« Und sie bezweifelte, dass ein Typ, der von Armani und Rolex nur so strotzte, diese Pläne zu schätzen wusste. Es sei denn, er war Strafverteidiger. Sie betrachtete ihn gerade kritisch, als sich von hinten zwei Hände auf ihre Schultern legten.

»Ich habe Joshua Sterling nebst Begleitung in deinen Bereich gesetzt.« In Keegan Kennedys sanfter Stimme schwang ein warnender Unterton mit, wahrscheinlich, weil sie an der Bar mit Rechtsanwälten flirtete, während ihre Tische voll besetzt waren. »Ich rechne mit einer Provision.«

»Das ist nur gerecht.« Sie machte sich los und balancierte dabei das Tablett mit den Cocktails in den Händen.

»Ich wette, der gibt ein saftiges Trinkgeld, Sam«, sagte der Anwalt, während er zwei Zwanziger auf die Theke legte und der Barkeeperin mit einem Wink zu verstehen gab, dass sie den Rest behalten könne. »Das werden Sie allein schon für die Gesetzestexte brauchen.«

Sie schenkte ihm ein wehmütiges Lächeln, nicht zu vielversprechend, aber auch keine komplette Abfuhr. »Danke«

»Larry«, half er ihr weiter. »Vielleicht komme ich noch mal vorbei, bevor Sie anfangen, um Ihnen ein paar Tipps für das erste Jahr zu geben.«

»Toll, Larry.« Sie zwang sich zu einem ermutigenderen Lächeln. Er sah aus, als wäre er ein netter Kerl. Langweilig wie trockener Toast, aber andererseits würde er ihr Herz auch nicht mit Füßen treten oder gar mit Armeestiefeln. »Tun Sie das.«

Sie