: Vjenka Garms-Homolová, Uwe Flick
: Vjenka Garms-Homolová, Uwe Flick
: Schlafstörungen im Alter Risikofaktoren und Anforderungen an Behandlung und Pflege
: Hogrefe Verlag GmbH& Co. KG
: 9783840922770
: 1
: CHF 23,90
:
: Allgemeines
: German
: 252
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Schlafprobleme von älteren Menschen bleiben häufig unbeachtet. Die Auswirkungen von Schlafstörungen bei dieser Gruppe von Betroffenen sind jedoch besonders gravierend, und selten werden sie angemessen behandelt. Das vorliegende Buch befasst sich mit den Risikofaktoren und Folgen bei Schlafstörungen älterer Menschen am Beispiel von stationären Pflegeeinrichtungen und zeigt Implikationen für Behadlung und Pflege auf. Der Band beleuchtet zunächst die Epidemiologie von Schlafstörungen im Alter und geht darauf ein, welche Auswirkungen Schlafdefizite, übermäßige Schläfrigkeit und Störungen des Wachseins auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die verbliebenen Fähigkeiten der Betroffenen haben. Personen mit Schlafstörungen »bauen stärker ab« und haben häufig Probleme mit dem Einleben in Pflegeheimen. Auf der Basis von aktuellen Analysen werden in weiteren Beiträgen die strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen beleuchtet, die für das Erreichen einer guten Schlafqualität notwendig sind. Die Autoren stellen Ansätze für die Primärintervention und zur Verringerung von Folgewirkungen vor. Der Band stellt somit eine wertvolle Hilfe für die Arbeit mit älteren Menschen in der stationären (Langzeit-)Versorgung sowie für ambulante Behandlungen und Pflegekontexte dar.
2.3.3 Interviews mit Angehörigen

Auch bei der Gewinnung von Angehörigen als Interviewpartner spielten die Pflegedienstleitungen eine wichtige Rolle. Sie verteilten eine im Vorfeld vorbereitete schriftliche Information an die Besucherinnen und Besucher der Heimbewohner. Mit potenziellen Interessenten wurde zunächst abgeklärt, ob sie mit dem Schlafthema und mit Schlafstörungen ihrer pflegebedürftigen Familienmitglieder konfrontiert wurden oder nicht. Nur Interessentinnen und Interessenten, die einen Kontakt zu ihrem im Heim lebenden Angehörigen hatten und über seine (früheren) Schlafgewohnheiten sowie Schlafstörungen informiert waren, wurden zum Interview eingeladen. Dieses wurde im Zeitraum von November 2009 bis Februar 2010 realisiert. Befragt wurden elf Personen, davon sechs Frauen und fünf Männer im Alter von 47 bis 87 Jahren. Es handelte sich um Kinder der Heimbewohner und Heimbewohnerinnen; aber auch Ehepartner und Geschwister wurden interviewt (vgl. Tab. 4).

Das im Heim untergebrachte Familienmitglied der befragten Angehörigen lebte dort zum Zeitpunkt des Interviews seit etwa 2 Jahren, wurde als multimorbid angesehen und litt – bis auf wenige Ausnahmen – unter Demenz sowie weiteren Erkrankungen, wie Herzinsuffizienz, Rheuma, Osteoporose, Depressionen oder Parkinson. Die Angehörigen von Demenzkranken sind in diesem Sample in der Überzahl. Das entspricht dem Morbiditätsprofil der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner (vgl. auch die nachfolgenden zwei Beiträg von Garms-Homolová& Theiss sowie Garms-Homolová, Kuck& Theiss). Deshalb war es schwierig, Angehörige von Personen ohne Demenz als Gesprächspartner zu finden. Auch insgesamt bereitete die Rekrutierung große Probleme, weil die Mehrheit der angesprochenen Angehörigen überzeugt war, mit dem Thema „Schlaf und Schlafstörungen“ kaum etwas zu tun gehabt zu haben. Auch die Angehörigeninterviews wurden in der gleichen Weise wie die mit den Pflegenden dokumentiert.

2.3.4 Auswertung der qualitativen Interviews

Die Interviews wurden für jedes der drei Samples (Pflegekräfte, Ärzte und Angeh
Schlafstörungen im Alter1
Vorwort der Reihenherausgeber7
Inhalt9
Einführung: Schlaf und Schlafstörungen im Alter im Blickfeld der Forschung11
Epidemiologie von Schlafstörungen im Alter25
Schlafstörungen als Begleiterscheinung von Krankheit und Multimorbidität im Alter57
Schlafstörungen als Risiko für Gesundheit und Wohlbefinden87
Handlungsmöglichkeiten von Pflegenden bei Schlafstörungen im Heim107
Medikamentöse Behandlung von älteren Menschen mit Schlafstörungen125
Einstellung des Pflegepersonals zur medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen147
Aktivierung und Mobilisierung von Menschen mit Schlafstörungen165
Nichtmedikamentöse Maßnahmen gegen Schlafstörungen aus der Sicht von Ärzten183
Mikroumwelt Heim und ihr Einfluss auf den Schlaf von Bewohnern199
Schlafstörungen aus Sicht der Angehörigen von Pflegeheimbewohnern215
Prävention und Management von Schlafstörungen in der stationären Langzeitpflege227
Die Autorinnen und Autoren des Bandes247
Stichwortverzeichnis249