: Susan Schwartz
: Perry Rhodan 2652: Traum der wahren Gedanken Perry Rhodan-Zyklus 'Neuroversum'
: Perry Rhodan digital
: 9783845326511
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 2.20
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: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf einer arkonidischen Kolonialwelt - der Vertraute des Imperators deckt eine Verschwörung auf Wir schreiben das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Auf eine bislang ungeklärte Art und Weise verschwand das Solsystem mit seinen Planeten sowie allen Bewohnern aus dem bekannten Universum. Die Heimat der Menschheit wurde in ein eigenes kleines Universum transferiert, wo die Terraner auf seltsame Nachbarn treffen. Die Lage spitzt sich zu, als die Planeten von fremden Raumfahrern besetzt und die Sonne Sol 'verhüllt' wird. Seither kämpft die solare Menschheit um ihr Überleben. Von all diesen Entwicklungen weiß Perry Rhodan nichts. Auch ihn hat es in einen fremden Kosmos verschlagen: Mit dem gewaltigen Raumschiff BASIS gelangt er in die Doppelgalaxis Chanda. Dort wird ein bislang unbekanntes Programm in Gang gesetzt, das die BASIS Stück für Stück zerlegt und in zwei autarke flugfähige Kugeln umbaut. In der Milchstraße tun sich derweil politisch bedeutsame Dinge, aber nicht alle vollziehen sich auf der großen Bühne. Und so erkennt anfangs niemand den TRAUM DER WAHREN GEDANKEN ...

Science Fiction dreht sich um die Technik der Zukunft, heißt es oft. Doch Uschi Zietsch räumt mit diesem Irrglauben auf: Die Münchnerin schreibt unter dem Künstlernamen Susan Schwartz mit großem Erfolg Science Fiction und Fantasy, wobei sie den Schwerpunkt auf fremde Kulturen legt. Die 1961 geborene Autorin, die nach dem abgebrochenen Studium in Jura, Geschichte, Theaterwissenschaft und Politik eine kaufmännische Lehre absolvierte und bis 1996 hauptberuflich im Marketing-Bereich tätig war, schrieb bereits als Kind ihre ersten Geschichten. Ihr erster Roman, ein imponierendes Fantasy-Epos, erschien 1986 unter dem Titel 'Sternwolke und Eiszauber' im Wilhelm Heyne Verlag in München. 1988 gründete Uschi Zietsch zusammen mit ihrem Ehemann Gerald Jambor den Fabylon-Verlag, in dem neben den Werken anderer Autoren auch eigene Erzählungen erschienen. Der Einstieg in die PERRY RHODAN-Serie erfolgte Ende 1992: Das Taschenbuch 'Chandris Welt' wurde unter dem Künstlernamen Susan Schwartz publiziert. 'Susanne ist mein Zweitname', so begründet Uschi Zietsch das Pseudonym, 'und die Farbe Schwarz mag ich nun mal ganz besonders.' Dem bei Lesern und Kritikern der PERRY RHODAN-Serie gut angekommenen Taschenbuch folgte der Einstieg in die Romanserie: Das Debut der Münchnerin war 'Im Netz des Quidor', im April 1993 als PERRY RHODAN-Band 1652 erschienen. Mit 'Der Hyperschock' (Band 2202) und 'Quinto-Center' (Band 5 der PERRY RHODAN-Autorenbibliothek) nahm die Autorin im November 2003 nach über 60 Heften ihren Abschied von der Serie. Sie blieb ihr freundschaftlich verbunden und steuerte unlängst sogar mehrere Gastromane bei. Bei der Fantasy-Reihe 'Elfenzeit' war sie für die gesamte Konzeption zuständig und steuerte die wichtigsten Romane bei. Parallel dazu erschien bei Bastei-Lübbe ihre Fantasy-Trilogie 'Die Chroniken von Waldsee' sowie zwei in sich abgeschlossene Einzelbände aus derselben Welt. Aktuell beschäftigt sich Uschi Zietsch unter anderem mit der 'Elfenzeit'-Folgeserie 'Schattenlord', für die sie ebenfalls verantwortlich zeichnet.

2.

Ein Knall und eine Kursänderung

 

Sie flogen auf das Hotel zu, einen prächtigen Bau im Altstadtbereich der Krone von Tecknoth, wie die Hauptstadt Travnors hieß. Tecknoth war die Krönung des Kontinents mit viel Fläche für wenig Einwohner, nur knapp eineinhalb Millionen. Breite Straßen mit schlichten, hauptsächlich aus Glas, Metall und Kunststoff bestehenden Gebäuden und nur wenigen Trichterbauten. Großzügige Grünanlagen dominierten das Bild, schon ein einziger Keru-Baum mit seinem gewaltigen Wipfel spendete einem ganzen Block Schatten. Darunter murmelten Bäche durch riesige Blumenrabatten, als Auflockerung dienten Springbrunnen und kleine Wasserfälle.

Rechter Hand, wies Stinkwurz stolz hin, befinde sich das ehemalige Hauptlandefeld des aufgegebenen Raumhafens und gleich daneben das Monument des Keruhmo-Vermächtnisses, mit uralten Ruinen und Riesenstatuen, die wahrscheinlich lemurischer Herkunft seien. »Unsere Hauptattraktion! Jährlich kommen etwa fünf Millionen Besucher, um sich dieses Freilandmuseum anzuschauen.«

Das Hotel selbst war nicht schwer auszumachen: Es fiel durch seine schlanke Höhe und die schmuckvoll und bunt verzierte Fassade völlig aus dem Rahmen. Zudem prangte an jeder Seite der funkelnde Holo-Schriftzug »Pitz-Varton Superior-Klasse«.

Eine Holo-Werbebotschaft, die automatisch in den Gleiter übermittelt wurde, zeigte verschiedene Ansichten des Hotels – großzügige Suiten mit eigenem Terrassengarten, Restaurants, Fitness- und Schönheitscenter, Konferenzräume, einen Einkaufsbazar und vieles mehr. Es sah durchaus ansprechend aus.

»Aber das Beste kommt noch«, behauptete Stinkwurz und deutete auf einen Dachgarten, der nun im Detail gezeigt wurde. Vier großzügige Schlafzimmer, drei Bäder, ein Swimmingpool, zwei Wohnräume, ein Essraum, auf der Terrasse ein Felsengarten mit Wasserfall, Auffangbecken, Flusslauf und Wald. »Das ist deine Suite, Zhdopandel.«

Tormanac musste zugeben, dass sie ihm gefiel. Sogar sehr, je mehr Details er erfuhr – eigene Küche mit Personal, Weinkeller, eigener Gleiterplatz, sogar ein Orchester stand zur Verfügung. Der Blick war sicher phänomenal. Vielleicht sollte er sich das mit dem Privathaus am Strand doch noch einmal überlegen, Intimsphäre hin oder her. Diese Hotelunterkunft hatte Stil. Vor allem, wenn man nicht selbst dafür aufkommen musste. Was er selbstverständlich nicht offiziell zugeben würde. Aber er war schließlich privat auf Travnor. Bei guten Freunden.

Nervös sah Stinkwurz ihn an. Tormanac war ein professioneller Täuscher, sein Gesicht verriet nichts, und er hätte schon einige Anmerkungen parat, die für den Empfangsbeauftragten ein vernichtendes Urteil bedeutet hätten. Aber er wollte mal nicht so sein. Der dicke kleine Mann war mit sich selbst geschlagen genug, und an diesem Tag hatte Tormanac gute Laune. Der Raumflug war angenehm gewesen in der Excelsior-Klasse – das Upgrade hatte sich als problemlos herausgestellt –, und die Suite gefiel ihmwirklich. Einer Änderung der Pläne stand demnach nichts entgegen.

Das wollte er gerade dem Empfangsbeauftragten mitteilen, als unten, genau bei der Dachsuite, ein gewaltiger Feuerball hochging, gefolgt von einer sich rasch aufblähenden schwarzen Wolke. Dann hörten sie den Knall. Die Gleitersicherung gab Alarm und änderte automatisch den Kurs.

Stinkwurz wurde unter seiner Schminke aschfahl. »A... aber ...«, stammelte er und sank dann heftig nach Luft schnappend in seinem Sitz zusammen.

»Ghlesduul«, sagte Tormanac, und der Naat, der bisher reichlich gekrümmt hatte dasitzen müssen, streckte seinen Vorderkörper nach vorn, schaltete mit wenigen Handgriffen die Automatik des Gleiters aus und übernahm die manuelle Kontrolle. Die schrillen Warnmeldungen, Hinweise und Strafandrohungen des Bordrechners ignorierte er.

Tormanac gab dem hyperventilierenden Stinkwurz derweil eine Ohrfeige, um ihn zur Besinnung zu bringen. »Reiß dich zusammen!«

»Wo soll ich hinfliegen?«, erkundigte sich der Naat.

Der Arkonide sah den Empfangsbeauftragten an. »Hattest du mittlerweile ein Ziel in Aussicht?«

»Im Prinzip ja, aber ...«

»Umso besser, wenn du noch keinen Kontakt aufgenommen hast. Sag Ghlesduul, wo er hinfliegen soll – übermittle es ihm nicht, weise ihm einfach den Weg. Den Rest erledigen wir vor Ort.«

»Aber ... aber ich muss ...«

Der ArmCom vibrierte, und Tormanac legte sofort eine Hand darauf.

»Du verschwindest jetzt erst mal von der Bildfläche. Oder hattest du unsere Ankunft im Hotel schon avisiert?«

»N... nein ...«

»Sehr gut, dann wissen sie nichts, und das soll auch vorerst so bleiben.«

Stinkwurz suchte nach einem Schnupftüchlein, seine Schminke floss davon. Er tupfte sich das Gesicht ab. »Was ist denn nur passiert ...?«, flüsterte er.

»Nichts Besonderes, wenn man so gut vorbereitet ist wie wir«, antwortete Tormanac. »Ghlesduul ist mein Leibwächter, und wir haben inzwischen Routine bei diesen Angelegenheiten. So etwas kommt vor.«

»... kommt vor?«

»Ein Anschlag, Mann! Ein Attentat. Ghlesduul hat von dir übermittelt bekommen, wohin wir fliegen. Er hat daraufhin einen automatischen Gleiter programmiert und simuliert, dass wir drin sitzen. Er ist vor uns abgeflogen. In dem Moment, da er aufgesetzt hat, hat es auch schon geknallt. Die haben sich also darauf eingerichtet, dass wir in einem Privatgleiter dort landen werden, und wollten auf Nummer sicher gehen – dich hätte e