: Irene Rodrian
: Die Schatten von Barcelona - oder: Ein letztes Lächeln Kriminalroman - Der vierte Fall für Llimona 5
: dotbooks
: 9783955200923
: Llimona 5
: 1
: CHF 5.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wenn das eigene Zuhause keinen Schutz bietet: Der fesselnde Kriminalroman »Die Schatten von Barcelona« von Irene Rodrian jetzt als eBook bei dotbooks. Die schöne Elena ist verzweifelt: Ihr Mann prügelt sie immer häufiger bis zur Bewusstlosigkeit. Sie erduldet die Qualen und die Demütigung, um so ihren kleinen Sohn vor ihm zu schützen - doch als auch Isi die Hand seines Vaters zu spüren bekommt, schlägt Elena mit dem Mut einer Löwin zurück, und sie hört erst auf, als ihr Peiniger blutend vor ihr liegt. Das hat schlimme Konsequenzen: Elena wird wegen schwerer Körperverletzung verhaftet, Isi in die Obhut der Erzieherin Monica gegeben. Aber ist der Junge dort vor den skrupellosen Freunden seines Vaters sicher, die noch eine Rechnung mit der Familie offen zu haben scheinen? Monica bittet die Frauen der Detektei Llimona 5 um Hilfe ... »Fünf höchst sympathische Frauen, die das Schicksal in Barcelona zusammenführt.« Brigitte Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Die Schatten von Barcelona« auch bekannt unter dem Titel »Ein letztes Lächeln«, ist der vierte Band von Irene Rodrians Barcelona-Krimireihe, der auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Irene Rodrian, 1937 in Berlin geboren, wurde u. a. mit dem Edgar-Wallace-Preis für ihren Krimi »Tod in St. Pauli« und dem Glauser Ehrenpreis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet. Seither hat sie sich mit zahlreichen Bestsellern in einer Gesamtauflage von über zwei Millionen und als Drehbuchautorin (»Tatort«, »Ein Fall für Zwei«) einen Namen gemacht. Irene Rodrian lebt heute in München. Bei dotbooks erschienen bereits Irene Rodrians Barcelona-Krimis über das Ermittlerinnen-Team Llimona 5 »Schöner sterben in Barcelona«, »Das dunkle Netz von Barcelona«, »Eisiges Schweigen« und »Ein letztes Lächeln« sowie die Reihe »Krimi-Klassiker«, die folgende Bände umfasst: »Tod in St. Pauli«, »Bis morgen, Mörder«, »Wer barfuß über Scherben geht«, »Finderlohn«, »Küsschen für den Totengräber«, »Die netten Mörder von Schwabing«, »Ein bisschen Föhn und du bist tot«, »Du lebst auf Zeit am Zuckerhut«, »Der Tod hat hitzefrei«, »... trägt Anstaltskleidung und ist bewaffnet«, »Das Mädchen mit dem Engelsgesicht«, »Vielliebchen«, »Handgreiflich«, »Schlagschatten«, »Über die Klippen«, »Bei geschlossenen Vorhängen«, »Strandgrab« und »Friss, Vogel, oder stirb«. Die Webseiten der Autorin: www.irenerodrian.de und www.llimona5.com Die Autorin im Internet: www.facebook.com/irene.rodria

Kapitel 2


Es war heiß, aber für Juli noch erstaunlich klar. Von der Gondel aus konnten sie über die ganze Stadt sehen und weit hinaus aufs offene Meer. Dagmar stand zwischen Quim und Sara, hielt beide umarmt und an sich gedrückt. Sie entdeckte Barcelona noch einmal durch ihre Augen.

Als sie vom Montjuich herunter wieder zum Hafen zurückkamen, lagen die platanengesäumten Ramblas wie eine lange grüne Schneise im schiefergrauen Dächermeer unter ihnen, und vor ihnen das funkelnde Ultramarin des Hafens mit den hochstiebenden Bugwellen der Motorboote und den weißen Segeln der Yachten.

»Quim hat schon zwei Segelscheine«, sagte Sara stolz, und Quim ergänzte sofort:

»Sara ist Surfmeisterin in ihrer Altersklasse.«

»Würdet ihr denn gern weiter Wassersport machen? Es gibt einen Club ...«

»Nicht so dringend«, sagte Sara, Quim zuckte mit den Schultern. Sie waren sich einig, wie so oft.

Dagmar hatte ihre beiden Kinder jetzt seit ein paar Monaten wieder bei sich. Über vier Jahre lang hatten sie sich nicht gesehen, eine lange Zeit, die sie jetzt mit allen Mitteln aufzuholen versuchten.

Die Kinder hatten keine wirkliche Beziehung zu ihrem Vater, dem Münchner Staranwalt Werner Warwitz. Dazu hatten sie ihn viel zu selten gesehen. Und er hatte sich nie wirklich auf sie eingelassen. Bei ihren wenigen Besuchen in München bekamen sie ihn kaum zu Gesicht, und selbst, wenn er bei ihnen auf der Finca in Mallorca war, verbrachte er fast die ganze Zeit über seinen Akten im Arbeitszimmer und durfte nicht gestört werden. Und von seiner englischen Gespielin und ihrer Nurse Helen sprachen sie immer nur leicht verächtlich von ‘sie’ oder ‘die’.

Vier Jahre. Sarah war damals erst sechs Jahre alt gewesen, Achim schon acht. Und er war es auch, der in all den Jahren die Erinnerung an Dagmar wachgehalten hatte. Der nicht zugelassen hatte, dass sie ihr die Schuld an der Trennung gaben, oder dass sie sich zu nah an Helen anschlossen. Aber die Gefahr hatte wohl nie bestanden, Helen war kein warmherziger oder mütterlicher Typ. Für sie waren die Kinder ein Job, der alte Warwitz eine Art Lebensversicherung. Achim und Sarah waren auf sich allein gestellt, das hatte sie zusammengeschweißt.

Dagmar hatte Angst vor der ersten Begegnung gehabt, fast Panik. Aber sie hatte sich vorgenommen, von Anfang an ehrlich zu sein. Und beide Kinder zu respektieren.

Immer noch verbrachten sie soviel Zeit wie nur irgend möglich zusammen. Sie waren vertraut, sie liebten sich. Aber sie kannten sich nicht. In den ersten Tagen und Wochen hatten sie miteinander geredet. Sie hatten die Wohnung neu eingerichtet, sie hatten eine Schule gesucht, sie hatten mit den anderen vier Llimonas Feste gefeiert. Und sie hatten geredet und geredet, tagelang, nächtelang. Und doch gab es immer noch so viel, was sie nicht voneinander wussten.

»Es gibt hier in Barcelona eine Menge Aktivitäten für Schüler aller Altersklassen. Musik, Theater, Sport und Spiele, Ausflüge und und und. Habt ihr irgendwelche Ferienwünsche? Pläne?«

Die Kinder sahen sich kurz an, grinsten und schmiegten sich noch enger an Dagmar.

»Nein!«

»Wir wollen hierbleiben!«

»Mit dir!«

»Die Stadt ist toll!«

»Hier haben wir doch alles!«

»Kinos und Eiscafés, Hafen und Strand ...«

»Sogar Theater, Konzerte und Museen.«

»Und dich!«

»Aber ich werde vielleicht nicht immer soviel Zeit haben ...«

»Und Llimona 5!«

»Und die neue Fälle!«

»Genau!«

Sie lachten und knufften Dagmar. So gut kannten sie sie schon, sie wussten, was sie dachte. Die Freundschaft der anderen vier Llimonas war wichtig und wunderbar, aber eine Detektei doch eigentlich keine Umgebung für Kinder. Dagmar musste sich dann immer wieder gewaltsam in Erinnerung rufen, dass die Kinder nicht mehr klein waren, und dass es längst zu spät war, sie vor allen Realitäten des Lebens zu behüten. Außerdem war ihr jetzt von der Gondelfahrt grottenschlecht, und alle pädagogischen Überlegungen mussten dahinter zurückstehen.

Die Gondel machte ruckelnd fest, sie stiegen aus und gingen zum Fahrstuhl. Die Kinder liefen voraus und machten Witze über einen Touristen, der die Spucktüte benutzte. Die Fahrt hinunter zum Hafen war eine weitere Herausforderung. Die Sonne brannte von einem wolkenlosen Himmel, und Dieselabgase legten sich über den salzigen Geruch des Meeres. Dagmar kämpfte immer noch gegen die Übelkeit, als sich ihr Handy meldete. »Diga?«

»Hola, Dagmar? Hier spricht Mónica Vidal. Pia Cortes-Casares hat mir deine Telefonnummer gegeben. Du hast einen guten Ruf als Anwältin.«

»Danke. Müsste ich dich kennen?«

»Nein, hoffentlich nicht«, trockenes Lachen. »Ich arbeite für die Liga gegen häusliche Gewalt. Ich leite und koordiniere verschiedene Frauenhäuser und die Notrufstationen in Barcelona und Umgebung.«

Die Kinder waren vorausgelaufen, warteten und kamen langsam wieder zurück. Dagmar blieb neben der Gondelbahn stehen. »Beeindruckend. Was kann ich für Sie tun?«

»Bitte, sag Du. Und komm, so schnell du ka