: A.R.R.R. Roberts
: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie Roman
: Heyne
: 9783641104801
: 1
: CHF 7.20
:
: Fantasy
: German
: 352
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die ultimative »Hobbit«-Parodie
Zauberer sind ja wohl voll nervig! Wie gut, dass der Hobbnix Bingo Beutelgrapscher nichts mit solchen Typen zu tun hat - bis eines Tages der vertatterte Zauberer Ganzalt und eine Horde von haarigen Zwergen vor seiner Tür stehen und ihn so mir nichts, dir nichts auf eine Abenteuerfahrt mitnehmen. Auf ihrer Reise begegnen sie so krassen Typen wie dem griesgrämigen Philosophen Schmollmund, Lord Halbelf und Björn dem Tier, und obwohl am Ende das eine oder andere rausspringt, steht für Bingo Beutelgrapscher fest: Zauberer sind ja wohl voll nervig ...

Erstes Kapitel


Eine unvorhersehbare Gesellschaft


In einer Höhle mitten in einem äußerst schicken und heiß begehrten Stadtviertel lebte ein kleiner Hobbnix, der Held unserer Geschichte. Sein Name war Bingo ›Dietrich‹ Beutlgrabscher. Natürlich hatte er sich den Namen nicht selbst ausgesucht, das hatte seine Mutter für ihn getan. Sie konnte sich ohne weiteres für diesen Namen entscheiden, schließlich musste sie ja auch nicht die gesamte Schulzeit und den Rest ihres Erwachsenenlebens hindurch damit herumlaufen. Eltern!

Doch wo war ich? Ach ja.

Bingo lebte also in einer Höhle. Es war eine mittelmäßig prächtige Hobbnixhöhle mit einer kreisrunden, blau gestrichenen Tür, exquisiten blauen Badezimmerkacheln mit bläulichem Schimmelbelag, nicht wenigen Käfern, Silberfischen und schimmernden Würmern. Außerdem gab es reichlich Feuchtigkeit, Moder und eine Kochnische, aus der sich die Dämpfe und Gerüche, die beim Kochen entstanden, unmöglich vertreiben ließen. Nichtsdestotrotz war die Höhle nach Hobbnixmaßstäben eine recht begehrenswerte Residenz. Bingos Tante, die gestrenge Marlen E. Dietrich, war hinter eben dieser Höhle her, obwohl Bingo nicht gewillt war, jenem Zweig der Familie auch nur einen Zentimeter seiner Behausung zu überlassen. Er war ein Hobbnix von vierzig Jahren, was in Hobbnixjahren so gut wie nichts ist, lediglich eine Bagatelle, ja weniger als eine Bagatelle, mathematisch gesprochen etwa vier Fünftel einer Bagatelle, womit ich sagen will, dass er noch recht jung war.

Hobbnixe sind ein kleinwüchsiges Volk, dasin der Erde lebt, woher auch der Name kommt (wer beim Lesen dieses Büchleins aufpasst, wird übrigens eine ganze Menge über Namen und deren Herkunft lernen). Gelehrte und Philologen debattierten gern darüber, wovon sich der Name etymologisch – zumindest teilweise – ableitet. In den einschlägigen linguistischen Fachbüchern finden sich als Beleg meist die folgenden uralten Verse:

Er hob die Erde aus des Nachbars Garten,
Er hob ein Loch, das aussah wie ein Grab,
Dann traf er den Kopf des Nachbarn mit dem Spaten
Und sagte: »Schau, was ich dir gegraben hab.«

Interessanterweise nennen sich Hobbnixe selbst nicht Hobbnixe; ich komme gleich darauf zu sprechen, weshalb das so ist. Insgesamt ist Hobbnix jedoch ein allgemein akzeptierter Terminus. Es gab einmal einen Reisenden aus dem Land der Größeren, der kreuz und quer durch das Land der Kleineren streifte, durch Winzlingen, Schrumpfhausen, Liliputien, das Land der Kotzbolde1, Dreikäsehochs und bis nach Hoppler-Ahoi!, der Heimatstadt von Bingo, dem Helden unserer Geschichte. Als der große Reisende eines Tages in die Menschenstadt Brie zurückkehrte, zog es ihn in