: Hilke-Gesa Bußmann
: Das Prinzip E-Book
: Fleet Street Press
: 9783980193283
: 1
: CHF 4.40
:
: Medienwissenschaft
: German
: 23
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Digitalisierung von Literatur ist bezogen auf den momentanen Wandel der Buchbranche eines der meistdiskutierten Stichworte. E-Books haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und sind vom heutigen Buchmarkt nicht mehr wegzudenken. Bei der rasanten Entwicklung und Etablierung von digitaler Literatur darf auch deren Untersuchung nicht zu kurz kommen. Vorher nur gedruckt und somit analog vorhandene Literatur wird im Rahmen der Digitalisierung in eine neue Form gewandelt, die einige Unterschiede, beispielsweise in Gestaltung, aufweist. Diese Unterschiede lassen die Frage stellen, ob E-Books generell der Medienform Buch angehörig sind oder eine eigene Medienform bilden. Hierbei ist auffällig, dass ein Unterschied zwischen klassischen E-Books und enhanced E-Books besteht. Während unter klassischen E-Books die Umwandlung von analoger Literatur in digitale verstanden wird, charakterisiert die Multimedialität enhanced E-Books. Diese sind durch Audio,- Film- und Animationsanteile bereichert und verlangen somit eine andere Form der Rezeption.

Hilke-Gesa Bußmann, geboren 1990 in Norddeutschland, macht seit 2009 mit dem Studium der Germanistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ihre Leidenschaft Literatur zum Beruf. Besondere Aufmerksamkeit schenkt sie dabei dem Thema Digitalisierung von Literatur, E-Books und den Veränderungen des aktuellen Buchmarkts. Seit 2005 arbeitet sie an belletristischen Werken. 2011 veröffentlichte sie ihren Debütroman Lieb mich!. Mit Die Legenden der Weltentaucher begab sie sich 2012 erstmals in den Bereich Self-Publishing.
3. Das E-Book als eigenständiges Medium
Der vorangegangene Vergleich zwischen klassischen und multimedialen E-Books dient diesem Abschnitt als Grundlage, in dem es gilt, die aufgestellte Aussage zu erörtern. Zwei Hauptaspekte sollen hierbei im Mittelpunkt stehen, welche das Medium E-Book vom Medium Buch trennen. E-Books stellen eine eigenständige Medieneinheit dar, weil sie in Verbindung und Annäherung zu anderen Medienformen stehen, die bei Büchern nicht herzustellen ist und sich zudem die Art des Konsumierens von alleinigem Lesen in ein multimediales und interaktives Rezipieren ändert.
Die Besonderheit der multimedialen E-Books liegt also in der Verbindung zu anderen Medienformen. Nicht nur Tonsequenzen oder Video- und Animationsanteile werden in enhanced E-Books verwendet, sondern es werden immer häufiger Sequenzen eingebaut, die an (Serious) Games erinnern oder solche, die die Interaktivität des Konsumenten fördern. Die verschiedenen Annäherungen an weitere Medienformen unterscheidet das multimediale E-Book vom Buch und macht eine eigenständige Medienform möglich.
Zudem wird das Konsumieren der multimedialen E-Books zu einem neuen Erlebnis für den Konsumenten. Aufgrund des großen Unterschieds zu rein lesbaren Büchern oder E-Books sollte bei enhanced E-Books auch nicht mehr von"Lesen" gesprochen werden, denn die Art der Rezeption ist weitaus facettenreicher. Für die Verbindung von Sehen, Hören, Interagieren (je nach enhanced E-Book) sollte ein neuer Begriff gefunden werden, bestenfalls einer, der bereits die Interaktivität der enhanced E-Books und die Visionen, beispielsweise des Social-Readings, einbezieht. Die Entwicklung eines derartigen Begriffs sprengt allerdings den Rahmen dieser Arbeit und ist eher in der Branchenarbeit im Bereich"Prinzip Buch" vorstellbar.