Kapitel 2
Wie neugierig sind eigentlich Heten?
Ich hab mir schon einige Jungs übers Internet nach Hause geholt– einen sogar mehrmals, aber von ihm erzähle ich später. Am Anfang machten mich vor allem die »neugierigen Heteros« scharf. Dates mit »Heterojungs« laufen in der Regel immer auf ein Dienstleistungsverhältnis hinaus: Der Dienstleister bläst, der Bediente lässt sich blasen. Die Veranstaltungen reichen von flotten»Cum ’n’ Gos« zu drehbuchartig durchgestylten Rollenspielen. (Ich erinnere mich da an einen Typen, der nicht die geringste Ahnung hatte, dass ich die ganze Sache auf Tennessee Williams trimmte, auf eine experimentelle Version von »Endstation Sehnsucht«, in der beide nicht wussten, wer Blanche und wer Stanley spielte.)
Die Rollen sind immer ähnlich verteilt. Das macht Sexspiele mit Heten einerseits sehr einfach, anderseits sehr spannend – und manchmal ein bisschen gruselig. Obwohl die Versuchung groß ist, diesen Dienstleistungsverhältnissen Top/Bottom-Banalitäten aufzuzwingen, verlaufen sie selten nach so einfachen Regeln. Meistens muss sich der Dienstleister um sich selbst kümmern, während er den anderen bedient, aber der Bediente – wie wir gleich sehen werden – kann auch aus seiner passiven Rolle ausbrechen. Und nicht zuletzt gibt es jede Menge unterschiedlicher Arten von Männern, die sich bedienen lassen: verheiratete Männer, die dir einen blasen, bevor sie in den Zug nach Hause in eine Reihenhaussiedlung auf Long Island springen; unterwürfige Studenten (»Suche Ältere«); Jungs, die gerne bedienen, aber so tun, als wären sie jeder Unterwürfigkeit erhaben; und Jungs, die einfach gerne Schwänze blasen.
Ich gehöre übrigens zur letzten Kategorie, ich stehe total aufs Blasen. Ich liebe jeden Aspekt davon: Wenn ich den fremden Schwanz durch die Unterhose zum ersten Mal mit meinen Lippen berühre, der Ruck, wenn mir plötzlich so ein Riegel in den Mund gestoßen wird, bis zu dem plötzlichen Druck gegen die Hinterwand meines Rachens und dem dazugehörigen Gedanken: »Jetzt spritzt er gleich ab!«
Ich liebe den Duft von Schamhaar und, weiter unten, diesen rostig moschusartigen Geruch unter den Eiern, an der Wurzel eines Schwanzes, genau zwischen seinen Schenkeln. Ich liebe es, diese Stelle zu lecken, Eier wie einen Teebeutel in meinen Rachen zu tunken und im Anschluss dann die Rosette zu rimmen. Ich liebe es, meinen Mundseeeeehr langsam über die Eichel eines Typen zu legen und mit meiner Zungenspitze seinen Helm zu polieren. Und ich liebe es, wenn einer sagt: »Wenn du so weitermachst, komm ich gleich!«
Männer, die sich bedienen lassen, sind Klemmschwestern, ganz normale Bisexuelle, Typen, die unbedingt sofort einen Blowjob brauchen, weil sie sich sonst von der Brooklyn Bridge stürzen – und Streber, die einfach nur das Gefühl haben wollen, heimlich etwasgaaaanz Schmutziges zu