Kalle, mein alter Kumpel, hatte mich zum Truckstopp gebracht, und da standen wir nun. Ich, Vince Steiner, gerade mal achtzehn und Jungfrau. Jungfrau war ich vom Sternzeichen, und leider auch im Sinne des Wortes. Ich war blond und schlank, mit langen Haaren, blauen Augen, hatte dunklen Brauen und Wimpern. Ich besaß einen ausgesprochenen Knackarsch, wie mir die Mädels in der Schule bescheinigten, und trug mit Vorliebe zerrissene Jeans, die Teile davon zeigten.
Die ersten Erfahrungen hatte ich mit Nachbarjungs gemacht, denen es ähnlich wie mir ging. Beim Rumbalgen hatten wir gemerkt, dass wir einen Steifen bekamen, und wenn man sich lang genug an der richtigen Stelle aneinanderpresste, ging’s ab. Darüber gesprochen wurde nie, aber wir kamen immer wieder zusammen, vom gleichen Hunger getrieben.
Damals ahnte ich schon, dass ich schwul war, war mir aber noch nicht sicher. Anfangs auf dem Gymnasium hatte ich es, weil’s erwartet wurde, mit Mädels probiert. Verknallt in mich waren einige, aber weiter als rumknutschen ging’s nie. Immer gab’s irgendwelche Jungs aus den höheren Klassen, denen ich in der Pause verstohlen hinterhersah. Dabei blieb’s auch – und beim Träumen und Wichsen.
Mein Hunger wurde immer größer, und als ich mit meinen Eltern in den Urlaub nach Spanien an die Costa Brava fuhr, im zarten Alter von fünfzehn, verliebte ich mich in einen großen athletischen Spanier, der in unserem Hotel wohnte.
Schon bei unserem ersten Frühstück im Hotel war er mir aufgefallen. Er war groß, hatte schwarze Locken, die ihm bis auf die Schultern fielen und die er meist zu einem Pferdeschwanz zusammenband. Seine Augen waren dunkelbraun mit langen schwarzen Wimpern, er war so um die dreißig und sah einfach umwerfend gut aus. Ich bemerkte sofort sein Interesse an mir, da er immer wieder zu mir herübersah. Ich ließ meinen Blick öfter mit seinem zusammentreffen, und jedes Mal war es, als ob mich ein leichter Stromstoß durchfuhr.
Als ich ihn dann am Strand sah, trug er eng geschnittene schwarze Badeshorts, die vorne mächtig ausgebeult waren. Lange muskulöse Beine, breite Schultern und schmale Hüften, zusammen mit einem Waschbrettbauch, an dem sich jeder Muskel abzeichnete, machten ihn einfach unwiderstehlich. Seine Brust war schwarz behaart, mit Locken, die in der Sonne glänzten, und ein feiner schwarzer Strich zeigte den Weg zu seinem besten Stück.
Er legte sein Handtuch am ersten Tag in unsere Nähe, und ich spürte seine Blicke, die sich hinter einer Sonnenbrille verbargen, ständig auf mir. Ich trug einen sehr knapp geschnittenen Badeslip und posierte bei jeder Gelegenheit, ölte mich aufreizend im Stehen vor ihm ein, räkelte mich im Liegen und warf ihm immer wieder Blicke zu.
Am zweiten Tag fuhren meine Eltern zum Einkaufen, also ging ich allein an den Strand.