: Tom Wolf
: Schwefelgelb Mörderische Kälte
: Bebra Verlag
: 9783839361160
: 1
: CHF 6.30
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Januar 1757: Nur eine Woche ist der König in Berlin, und gerade da häufen sich die Verbrechen. Schon während des königlichen Einzugs ereilt den Münzunternehmer Joseph Israel Hamann ein gewaltsamer Tod. Friedrich II. zieht seinen Zweiten Hofküchenmeister Honoré Langustier zu Rate, sehr um Diskretion bei den Ermittlungen bittend, da Einzelheiten seiner Münzpolitik tunlichst geheim bleiben sollen.Langustiers Nachforschungen führen ihn durch ein Berlin des Goldes: Eine der vielen Spuren endet in der königlichen Münze, wo einige Verdächtige dem umtriebigen Koch Rede und Antwort stehen müssen. Auch Hamanns Sohn sowie sein Geschäftsnachfolger Herrschel werden von Langustiers Neugier nicht minder verfolgt als der vor Bankrott und Ausweisung stehende Goldschmiedemeister Matzenkopf. Weitere Titel der PreußenKrimi-Reihe als ebook: Königsblau (1740) Silbergrau (1743) Muskatbraun (1746) Purpurrot (1750) Rosé Pompadour (1755) Smaragdgrün (1759) Glutorange (1760) Rabenschwarz (1766) Kreideweiß (1772) Goldblond (1778) Kristallklar (1786)

Tom Wolf, geboren 1964 in Bad Homburg, studierte Literaturwissenschaft und promovierte 1996 in Tübingen. Er ist als freier Autor für verschiedene Tageszeitungen tätig. Seit 2001 lässt er in seinen Preußenkrimis Hofkoch Honoré Langustier im Auftrag des Alten Fritz ermitteln. Tom Wolf wurde im Jahr 2005 mit dem Berliner Literaturpreis 'Krimifuchs' ausgezeichnet. Von Februar bis Juni 2006 war er 'Stadtschreiber zu Rheinsberg'.

I


Er lebt, Er kömmt mit Ruhm zurück,

Des Höchsten Huld war Ihm zur Rechten.

Das für Ihn wachende Geschick

Hieß Ihn schon wieder Lorbeern fechten!

Ein erster Flaum von Schnee hatte sich über das Land gelegt. Der König, in schmutziger, aber eindrucksvoller Bläue in einem kleinen Kreis von Offizieren stehend, schlug enerviert mit der behandschuhten Rechten gegen das Doppelblatt der »Berlinischen Nachrichten«.

»Encore? Schon wieder?«

Er hatte in einer Dorfschänke bescheiden und schlecht gespeist. Nun warteten seine Begleiter darauf, dass er endlich zur Weiterfahrt in seine Kutsche stiege, damit sie es ihm gleichtun könnten. Doch es gab eine Verzögerung. Ein Meldereiter war eingetroffen und überbrachte dem König neben Korrespondenz und amtlichen Berichten auch die neueste Ausgabe des heimischen »Staatsanzeigers«, in der seine siegreiche Rückkunft aus Sachsen mit einem vielstrophigen gereimten Willkomm besungen wurde. Der Monarch hatte Mühe, sein schnaubendes Temperament über die Eingangszeilen zu zügeln. Das Weiterlesen sparte er sich und gab das Blatt einem Adjutanten zur Ablage.

»Das siehet den Gazettenschreibern in der Kochstraße ähnlich – sie rühmend nur die Reprise, nicht Blut, nicht Schweiß noch Tränen, mit denen wir den neuen Sieg errungen! Auch seindt mitnichten göttliches Geschick für uns auf der Hut gewesen, sondern nur die