: Jörg Müller
: Strafvollzugspolitik und Haftregime in der SBZ und in der DDR Sachsen in der Ära Ulbricht
: Vandenhoeck& Ruprecht Unipress
: 9783647369594
: Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung
: 1
: CHF 79.60
:
: Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
: German
: 379
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Wurde von der DDR-Forschung vor allem der Untersuchungshaftvollzug des MfS thematisiert, so blieb der »normale« Strafvollzug bislang vernachlässigt, insbesondere die Zeit der Sowjetischen Besatzungszone. Daher werden nun der Strafvollzug der SBZ unter Justizverwaltung und das Haftregime in den Gefängnissen des Innenministeriums der DDR ausführlich analysiert. Im Mittelpunkt steht der Strafvollzug in Sachsen bzw. den drei sächsischen Bezirken in der Ära Ulbricht. Es wird gezeigt, wie sich das Haftsystem seit Kriegsende entwickelte und veränderte. Dabei wird deutlich, dass die Justizverwaltung trotz desolater allgemeiner Haftbedingungen um einen menschenwürdigen Umgang mit den Häftlingen bemüht war.

Dr. Jörg Müller ist Referent im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz.
Cover1
Title Page4
Copyright5
Vorwort6
Table of Contents8
Body12
I. Einleitung12
1. Aufbau und Fragestellungen12
2. Forschungsstand und Quellen17
3. Zum Begriff politischer Häftling22
II. Strafvollzug unter Justizverwaltung – Versuch einer Reform28
1. Ziele und Konzepte zur Ausgestaltung eines reformierten Strafvollzugs28
1.1 Erste Richtlinien und Konzepte aus Sachsen28
1.2 Erziehung und Resozialisierung: Das Reformprogramm von Gentz35
1.3 Änderungen in der Zielsetzung: Sicherheit und Häftlingsarbeit40
2. Situation und Haftbedingungen im Justizstrafvollzug46
2.1 Verpflegung, materielle Ausstattung und die Personalfrage46
2.2 Der Hungerwinter 1946/4757
2.3 Hemmnisse im Reformvollzug67
2.4 Die Personalfrage als Dauerproblem81
2.5 Erfolge der Reformarbeit84
2.6 Stagnation und Fortschritte im sächsischen Justizstrafvollzug88
3. Fazit95
III. Polizeihaftanstalten102
IV. Die Übernahme des Strafvollzugs durch das Innenministerium108
1. Die Entwicklung bis zur Gründung der DDR108
2. Kompetenzgerangel bis zur vollständigen Übernahme durch die Volkspolizei113
3. Gründe der Übernahme121
V. Strafvollzug unter der Ägide des Innenministeriums128
1. Funktion, Ziele und Aufgaben128
2. Organisation und Verwaltung144
3. Haftregime und Strafvollzug in der Praxis156
3.1 „Schärfstes Haftregime“ nach der Übernahme durch die Volkspolizei156
3.2 Der „17. Juni“ im Strafvollzug: Milderungen nach dem „Neuen Kurs“173
3.3 Produktionssteigerung als oberstes Ziel: Beginn der allgemeinen Häftlingsarbeit179
3.4 Kurzes „Tauwetter“ und erneute Verschärfungen im Haftregime193
3.5 Desolate Lage trotz „ideologischer Offensive“: Das Gefängniswesen bis zum Mauerbau207
3.6 Der Rechtspflegeerlass 1963 und seine Auswirkungen231
3.7 Verschärfte Strafvollzugspolitik als Reaktion auf „Liberalisierungen“ und das Strafvollzugsgesetz253
4. Ausblick: Zwischen Zuspitzungen und Verbesserungen im Haftregime – DDR-Strafvollzugspolitik bis Mitte der siebziger Jahre273
5. Die Haftbedingungen im Überblick – Aussagen über die Haftwirklichkeit288
5.1 Baulicher Zustand der Gefängnisse288
5.2 Materielle Versorgung der Häftlinge291
5.3 Hygienische Bedingungen292
5.4 Medizinische Versorgung296
5.5 Verpflegung298
5.6 Häftlingsarbeit303
5.7 Haftalltag307
5.8 Kontakte zur Außenwelt312
5.9 Seelsorgerische Betreuung315
5.10 Misshandlungen im Strafvollzug317
5.11 Widerständiges Verhalten322
6. Fazit323
VI. Zusammenfassung336
VII. Anhang350
1. Dokument: Referat von Herbert Grünstein am 28. Juni 1967350
2. Diagramme und Organigramme354
3. Quellen- und Literaturverzeichnis361
4. Abkürzungsverzeichnis375
5. Personenregister378
Back Cover381