1 In der Dunkelheit konnte er die langen Lichtkegel sehen, die den Berg hinunterkamen, auf Bishop zu. Sie durchquerten die Wüste nach Einbruch der Dunkelheit, nachdem sie Reno in der Dämmerung verlassen hatten, und glitten um Mitternacht durch die Wüste nach Indio. Er saß im vorderen Zimmer im Dunkeln und starrte durch den Eingang hinaus, rauchte und hörte zu, wie die Käfer das Fliegengitter hochkrabbelten und die Luft durch das Fenster zog. Irgendwo in der Ferne machte sich ein Lastwagen mühsam auf den Weg über die Wiese zu den Bergen. Von der Stadt her hörte er lange ein Auto hupen, dann Reifen quietschen, bis das Geräusch schwächer wurde und in die Nacht zurücksank. Im Dunkeln stieß er eine Rauchwolke aus und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
»Also«, hatte sie gesagt, »wie lange willst du wegbleiben?«, während sie das Geschirr auf die Fensterbank stellte und in das violette Licht hinausstarrte. »Wie wird das wohl werden?«
»Es wird schon gutgehen«, sagte er. »Ich komme wieder.«
Und sie hatte sich umgedreht, ihr dickes Haar, schwärzer als seins, über ihren Schultern, und war ohne ein weiteres Wort im Haus verschwunden. Als ob sie sich gerade dabei ertappt hätte, wie sie sich in ein Arrangement hineinziehen ließ, und zurückgewichen wäre, um sich mit einem Instinkt zu retten, dessen Existenz sie ganz vergessen hatte, weil sie acht Jahre lang keinen Grund gehabt hatte, sich zu retten. Er hatte gehört, wie sich die Tür schloß.
Nach einer Weile hatte er sich vom Tisch erhoben, das Licht ausgeschaltet und war nach vorn gegangen, um zu warten, bis es richtig dunkel war und er in der Kühle aufbrechen konnte.
Er überlegte, während er dort allein saß, was man da eigentlich tun konnte. Wenn der Ehemann einer Frau plötzlich aufsteht und einfach weggeht aus dem Leben, das sie mit ihm führt, obwohl sie nach acht Jahren sicher zu sein glaubt, daß er nicht auf einmal aufsteht und in die Nacht hinausfährt, ohne zu sagen, warum: Was macht sie dann? Was ändert sie in ihrem Leben? Er hatte das Gefühl, er müßte sich mit jedem Arrangement abfinden, das sie getroffen hätte, wenn er einmal zurückkehrte. Er versuchte, sich eine andere Möglichkeit vorzustellen, und kam zu dem Schluß, daß es sie nicht gab.
Er blies seinen Rauch in die Dunkelheit. Ein Wagen kam den Feldweg entlang, seine Scheinwerfer folgten dem Straßenrand, das Radio lief, und es klang, als wäre er ganz in der Nähe. Dann erreichte er das Ende der Straße, bog wieder in die Wüste ein, und die Musik verebbte.
Um neun Uhr ging er zum hinteren Teil des Hauses, schaltete das Licht an, füllte den Wasserkessel und setzte ihn wieder aufs Feuer. Die Küche roch kalt, obwohl es in ihr wärmer war als in den anderen Räumen. Der Herd roch nach Gas. Er spülte die Thermosflasche und stellte sie mit der Öffnung nach unten auf das Spülbecken. Er holte den Pulverkaffee herunter, setzte sich an den Tisch und wartete.
Er dachte daran, wie er in der kleinen Jag