: Lola Lindberg
: Sweet& Sexy - Band 3: Komm her, Kleiner Erotische Phantasien
: dotbooks GmbH
: 9783943835892
: 1
: CHF 3.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 94
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Schweiß rinnt an meinem Körper hinunter. Wo unsere Haut aneinander reibt, aufeinander stößt, wird sie erst feucht, dann nass. Wir krallen uns aneinander, ineinander. Ich spüre, wie ...' Ein bekannter Fernsehstar soll vor der Kamera alle Hüllen fallen lassen - und stellt sich einem Casting der besonderen Art. Ein Sandwichverkäufer glaubt, einer dominanten Karrierefrau widerstehen zu können - und erlebt eine Überraschung. Ein Kaufhausdetektiv entdeckt eine Diebin - und ahnt nicht, wer hier wen verfolgt. Denn sie alle haben es mit Frauen zu tun, die es lieben, mit Männern zu spielen ... SWEET& SEXY: Prickelnde Geschichten und erotische Unterhaltung für Frauen, die wissen, was sie wollen. Jetzt als eBook: 'Sweet& Sexy: Komm her, Kleiner' von Lola Lindberg. dotbooks - der eBook-Verlag.

Lola Lindberg, geboren 1970 in Düsseldorf, gibt gerne zu, dass sie mit ihrem Vornamen etwas schummelt. Nach stürmischen Jahren voller windiger Männerbekanntschaften, über die sie zahlreiche Kurzgeschichten und Romane unter abenteuerlichen Pseudonymen schrieb, heiratete sie einen kleinen Mann mit beeindruckendem Aktiendepot, dem sie seitdem durch die Welt folgt - von München über London und New York nach Amsterdam und wieder zurück. Lola Lindberg veröffentlichte bei dotbooks bereits die eBooks 'Sweet& Sexy: Ich spiel mit dir' und 'Sweet& Sexy: Komm her, Kleiner' und gab die folgenden erotischen Anthologien heraus: 'Deine Lust ist mein Vergnügen', 'Ich will dich kommen lassen', 'Weil ich mit dir spielen will' und 'Atemlos in deinen Armen'.

Zum ersten Mal im ZDF

 

„Wie meinst du das?“, frage ich, ernsthaft entgeistert. Ich hatte mit einigem gerechnet– damit nicht.„Carsten Spengemann spielt Othello?“

„Yup“, macht Karen.„Carsten Spengemann spielt Othello.“

„Aber der ist doch nicht mal schwarz!“

„Der ist ja noch nicht mal Schauspieler.“ Karen schüttelt seufzend den Kopf.„Oder sagen wir mal: Keiner, dem man Shakespeare zutrauen würde. Aber sein Agent meint, er will einen radikalen Imagewechsel. Und deswegen spielt er jetzt Shakespeare. Am Theater in Berlin. Was natürlich bedeutet…“

„… dass er nicht bei uns in München die Hosen runterlässt?“

Karen nickt.„Genau.“

„Schöne Scheiße“, sage ich. Und stöhne. Dreimal laut, lang und tief. Das hat mir meine Oma beigebracht:Wenn du stöhnst, dann geht’s dir besser. Einmal für alle verdammten Telefonanrufe der letzten Woche.Mmmmmmm. Einmal, weil ich mich selbst in diese dämliche Situation gebracht habe. Mmmmmmmmmm. Und einmal auch noch für Carsten Spengemann.Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm.

Tatsächlich: Oma behält ein weiteres Mal recht. Ich merke, wie ich mich entspanne.„Also dann“, seufze ich,„weiter geht’s.“

„Muss ja“, grinst Karen. Sie kennt das mit meiner Stöhnerei schon.

Ich greife nach der altenBravo, die vor mir auf dem Schreibtisch liegt, und lasse sie seufzend in den Papierkorb fallen. Dann besinne ich mich eines Besseren, hole sie wieder raus und stecke sie in meine Tasche. Immerhin gehört das Heft Kai, meinem Bruder. Meinem schwulen Bruder, wie ich noch anmerken sollte, denn es gibt wohl wenig Heterosexuelle, die dieBravo-Ausgabe 7/2000 für ein Sammlerstück halten, weil sich Carsten Spengemann darin nackt präsentiert. Allerdings ohne Einblick auf das Spengemännchen, was Kai eigenen Aussagen folgend sehr schade findet. Natürlich besitzt mein Bruder auch dieAusgabe, in der die berühmten Paparazzobilder von Brad Pitt abgedruckt sind, aber die würde er mir niemals leihen. Was ich nicht ganz verstehen kann– denn Brad ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein kleiner Schwanz auch an einem großen Star nicht besser aussieht als zum Beispiel an Heiner Stolz, einem unsäglichen One-Night-Stand, den ich mal… aber das würde zu weit führen. Und außerdem brauche ich keine kleinen Schwänze, weder im normalen Leben noch jetzt. Ich brauche einen großen. Möglichst einem prominenten. Und kamerascheu sollte er auch nicht sein.

Karen hat sich inzwischen hinter ihrem Schreibtisch hochgestemmt und ist zur Tür gegangen.„Ich brauche jetzt erst mal einen Kaffee“, sagt sie.„Willst du auch einen?“

„Keine Frage! Double Latte. Bist’n Schatz!“

„Und dazu ein Croissant?“ Was diese Frau für ein fieses Lächeln aufsetzen kann.

„Du kannst mich mal“, knurre ich, während mein Magen– und größere Teile meiner Seele– sich bitterlich beschweren. Ein Croissant wäre der Himmel. Zwei sogar einige Jahre im Fegefeuer wert. Allerdings hat schon ein Bissen mehr Kalorien als manche vollwertige Zwischenmahlzeit, und da mein persönliches Fegefeuer„Kleidergröße 40“ heißt– von der ich gerade auf eine glücksverheißende 38 zu kommen versuche–, heißt es:Pas de Croissant. Je veut Magermilchquark mit Süßstoff. Ist ja auch ganz lecker, irgendwie.

„Gutes Mädchen. So tapfer!“ Karen lacht und verschwindet aus meinem Büro. Besser wäre es natürlich, ich könnte sagen, dass sie mich allein lässt– aber das bin ich nicht. Schließlich habe ich, von der Kleidergrößenthematik einmal abgesehen, ein drängendes Problem. Und der einzige tröstliche Gedanke ist, dass man dann nie ganz allein ist. Alles mag einen verlassen– Probleme bleiben.

Eigentlich habe ich keinen Grund, um mich zu beschweren. Es geht mir gut: Ich bin gesund, sehe nett aus, musste das Rauchen nie aufgeben, weil ich erst gar nicht damit angefangen habe, und konnte dankWeight Watchers meinen Weihnachtsspeck innerhalb weniger Wochen erfolgreich minimieren. Meine Hüften haben lediglich noch eine Rundung zu viel.„Rundung“ klingt besser als„Speckschicht“, und wenn man seine Probleme positiv benennt, dann hat man sie schon ein bisschen in den Griff bekommen. Das hat mir Hans beigebracht, ein recht gutaussehender Soziologiestudent, dem bei den wöchentlichenWW-Treffen immer alle Frauenherzen zugeflogen sind. Er war der Held aller Wohl- und Wohlwohlgerundeten, denn er hatüber fünfundzwanzig Kilo verloren und sich vom gemütlichen Pandabären zum Panther mit Bundgröße 34 entwickelt. Ja, alle haben ihn geliebt. Gevögelt habe ich ihn allerdings alleine. Und schon war die Zeit der netten Gruppentreffen für mich vorbei– denn die anderen haben es mitbekommen. Und man sollte sich besser nicht mit einer Gruppe eifersüchtiger Frauen anlegen, die gemeinsam 1.247 Kilogramm auf die Waage bringen und Hunger haben. Da bekämpfe ich meine„Rundung“ lieber im Alleingang.There are some things a girl must do alone.

Stattdessen könnte ich versuchen, meinem derzeit drängenden Problem einen positiven Namen zu geben.„Frau braucht Schwanz“ klingt nicht sehr lebensbejahend. Zumal ich ihn ja nicht einmal für mich allein haben will, sondern für die Nation. Um genauer zu sein: Für 12,43 % der Nation zwischen 18 und 48. Denn die sehen viermal die W