Zwei
Die größten Herausforderungen des Lebens
Beziehungen
Wodurch wird eine Beziehung offen für spirituelle Lösungen? Dadurch, dass Sie bereit sind, das eigene Bewusstsein zu erweitern und dem Partner ebenfalls den Raum dazu zu geben. Eine spirituelle Beziehung ist somit ein Spiegel, in dem zwei Menschen einen flüchtigen Blick auf ihre Seele erhaschen können. Eine spirituelle Beziehung schenkt tiefste Erfüllung. Eine solche Erfüllung lässt sich nicht heucheln. Aber woraus setzt sie sich zusammen?
Wie bei allen anderen Aspekten des spirituellen Weges gilt, dass nichts fest gefügt ist. Sie können versuchen, die perfekte Beziehung über Ideale wie bedingungslose Liebe und absolutes Vertrauen zu definieren. In Wirklichkeit aber handelt es sich um einen Prozess, der auch in den besten Partnerschaften unerwartete Drehungen und Wendungen nimmt. In diesem Teil des Buches werden Sie von Menschen lesen, die in belastenden Beziehungen gefangen sind. Sie befinden sich ebenfalls in einer Entwicklung, die allerdings in die falsche Richtung geht. Wenn zwei Menschen, die sich einmal geliebt haben, plötzlich voneinander entfremdet und unglücklich sind, weist der Prozess, der sie an diesen Punkt gebracht hat, bestimmte Charakteristika auf. Betrachten Sie Ihre Ehe oder Lebenspartnerschaft. Treffen die folgenden Punkte darauf zu?
Projektion: Ihr Partner macht Sie wütend und frustriert Sie. Er behauptet, Sie in keiner Weise verärgern, geschweige denn Ihnen schaden zu wollen, aber das ändert nichts daran, wie Sie sich fühlen. Bei der kleinsten Geste fallen Ihnen all die Dinge auf, die Sie an ihm stören, all die hartnäckigen Eigenschaften, an denen sich wohl nie etwas ändern wird.
Urteil: Sie haben das Gefühl, Ihr Partner sei irgendwie im Unrecht oder gar schlecht. Sie empfinden ihm gegenüber einen starken Vorwurf oder einen Mangel an Respekt. Sie missbilligen vor allem die Urteile, die er Ihrer Meinung nach über Sie fällt, wodurch sich Ihr Eindruck, Sie seien im Recht und er im Unrecht, noch verstärkt.
Co-Abhängigkeit: Ihr Partner ergänzt die Teile, die Ihnen fehlen. Zusammen sind Sie ein ganzer Mensch, bilden eine geschlossene Front gegen die Welt. Aber die Sache hat einen großen Haken. Sie haben das Gefühl, wie siamesische Zwillinge miteinander verwachsen zu sein, und wenn Sie einmal anderer Ansicht sind, sehen Sie sich außer Stande, wie ein selbstständiger Erwachsener für sich einzutreten. Sie brauchen den fehlenden Teil, sonst wäre da ein Loch in Ihrem Inneren.
Sie geben zu viel von sich weg: Um gut mit Ihrem Mann auszukommen und zu zeigen, dass Sie eine gute Frau sind, haben Sie Ihre Macht weggegeben. Er trifft alle wichtigen Entscheidungen. Er hat das letzte Wort. Dass ein Mann Macht an seine Frau abgibt, kommt seltener vor, aber in beiden Fällen wird derjenige, der seine Macht weggibt, in Sachen Unterhalt, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Selbstachtung und schließlich sogar Selbstwertgefühl von einem anderen Menschen abhängig.
Sie nehmen zu viel: Dies ist die Kehrseite der Medaille. Statt selbst abhängig zu werden, machen Sie Ihren Partner abhängig. Das Mittel dazu ist Kontrolle. Sie wollen recht haben. Sie sparen nicht mit Vorwürfen an Ihren Partner, sind aber selbst nie um eine Ausrede verlegen. Sie gehen davon aus, dass Sie recht haben. Sie teilen sich Ihrem Partner nur selten mit oder ziehen ihn kaum zu Rate. Sie geben ihm mit kleinen oder großen Gesten zu verstehen, dass er nicht so wichtig ist wie Sie.
Eine Beziehung ist nichts, was man vom Regal nehmen und aufpolieren oder zur Reparatur bringen könnte. Sie besteht aus gemeinsam verbrachten Tagen, Stunden und Minuten, und sobald sie vorüber sind, sind sie verloren. Aus der Art und Weise, wie Sie jede Minute Ihres gemeinsamen Lebens meistern, ergibt sich schließlich die Gesamtheit Ihrer Beziehung. Wenn Sie in diesen gemeinsamen Minuten nur schlecht zurechtkommen, wird d