: Günter Gödde, Michael B. Buchholz
: Unbewusstes
: Psychosozial-Verlag
: 9783837965117
: 1
: CHF 15.30
:
: Psychoanalyse
: German
: 147
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Ursprünglich als philosophische Problemstellung aufgekommen, erhob Freud das »Unbewusste« zum Zentralbegriff der Psychoanalyse. Die Autoren zeichnen die Entwicklung des Begriffs in seiner ganzen Vielfalt nach und unterscheiden dabei zwischen einem vertikalen und horizontalen Modell des Unbewussten. Während das vertikale Unbewusste gleich einer Verdrängungsmaschine arbeitet, entspricht das horizontale einem Resonanzraum. Nach der Leitvorstellung psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Therapien bedarf es einer Bearbeitung der vertikalen Ebene in Form der Bewusstmachung des Unbewussten mit der Zielsetzung, dass das Ich wieder »Herr im eigenen Haus« wird. Demgegenüber trägt das horizontale Modell den vielfachen Resonanzen in der Behandlungssituation Rechnung, die entsprechend Freuds Diktum »Unbewusstes versteht Unbewusstes« für die therapeutische Beziehungsgestaltung von größter Bedeutung sind. Um das Konzept in all seiner Komplexität zu begreifen, kann man sich nicht für eines dieser Modelle entscheiden; vielmehr, so die Autoren, müssen beide in ihrem Zusammenspiel berücksichtigt werden. Dies birgt ein neues Verständnis des Verhältnisses von psychoanalytischer Theorie und Praxis.
Inhalt7
Vorwort9
Einleitung13
Der Metaphernreichtum des Unbewussten – Perspektivität13
Vorgeschichte der Seelenlehren18
Das »vertikale« Unbewusste – Schichtmodelle von Verdrängung und Repression23
Drei philosophische Kontroversen über Bewusstsein und Unbewusstes23
Leibniz versus Descartes – Die Anfänge einer bis heute dauernden Problemgeschichte24
Romantik versus Aufklärung – Von der »Lebenskraft« zum vitalen Unbewussten26
»Wille« versus »Intellekt« – Die Wende zum Triebunbewussten30
Erste Annäherungen an das psychisch Unbewusste – »Verdrängung«34
Verdrängung und »Wahnsinn« bei Schopenhauer35
Verdrängung in Nietzsches »entlarvender Psychologie«39
Verdrängung in der Herbartianischen Psychologie41
Die Kontroverse zwischen Bewusstseinspsychologie und Psychoanalyse45
Freuds Konzeptualisierung eines Verdrängungs- und Triebunbewussten48
Der Stellenwert von Freuds Traumdeutung51
Von der Verdrängung zum dynamischen Unbewussten55
Die Topografie der Verdrängung57
Verdrängung und Trieb im Instanzenmodell60
Konzeptionelle Mehrdeutigkeit des Unbewussten in tiefenpsychologischen Schulen62
Kompensation versus Verdrängung – Adlers Aufklärung über unbewusste Machttendenzen62
Jungs Hinwendung zum kollektiven Unbewussten63
Das Unbewusste in der postfreudianischen Psychoanalyse67
Die horizontale Ergänzung69
Das horizontale Unbewusste – Ein System sozialer Resonanzen71
Eine Zwei-Personen-Psychologie75
Unbewusstes versteht Unbewusstes – Resonanzphänomene78
Duale Kodierung83
Soziale Resonanz ist lebensnotwendig86
Kategorisierung versus Offenheit in der Psychotherapie89
Die doppelte Verortung von Tiefe94
Die Entdeckung der Spiegelneuronen98
Das Verstehen von Intentionalität100
Relationale Psychophysiologie107
Die Verbindung von vertikaler und horizontaler Dimension115
Emotionale Positionen116
Das »Nebeneinander im Kino«120
Eine Schwierigkeit: Das Scannen des Gegenübers123
Therapeutische Dialoge – Schlussbemerkung127
Literatur131