Rom und die nationalen Katholizismen in der Donaumonarchie Römischer Universalismus, habsburgische Reichspolitik und nationale Identitäten 1878-1914
:
Andreas Gottsmann
:
Rom und die nationalen Katholizismen in der Donaumonarchie Römischer Universalismus, habsburgische Reichspolitik und nationale Identitäten 1878-1914
:
Österreichische Akademie der Wissenschaften Verlag
:
9783700171102
:
1
:
CHF 51.50
:
:
Neuzeit bis 1918
:
German
:
408
:
Wasserzeichen/DRM
:
PC/MAC/eReader/Tablet
:
PDF
Seit Jahrhunderten war in vielen Teilen der Habsburgermonarchie die konfessionelle Zugehörigkeit ein entscheidender Faktor für die Entstehung ethnischen Bewusstseins. Zwar verlor die Konfession als Identifikationsfaktor um die Jahrhundertwende an Anziehungskraft gegenüber sprachlich-nationalen Bindungen, dennoch blieb sie bis zum Ende der Donaumonarchie eine wichtige Grundlage nationaler Bewegungen, wobei der Nationsbegriff zunehmend mit sakralen Werten verbunden wurde. Die Studie liegt im Trend des zunehmenden Interesses an Religion als gesellschaftlicher Ordnungskategorie in multiethnischen Regionen und Staaten, weil sich die Nation als ultimativ konstitutive Ordnungskraft als untauglich erwiesen hat. Dennoch fehlte bisher die Betrachtung des Phänomens des Nationalismus aus der Perspektive der obersten Autorität der katholischen Kirche. Die vorliegende Untersuchung umfasst die beiden Pontifikate Leos XIII. (1878-1903) und Pius' X. (1903-1914) und somit den Zeitraum, in dem die Problematik politisch in allen Teilen der Donaumonarchie eskalierte, damit die katholische Kirche in den Sog nationalistischer Propaganda zog und kirchenpolitisches Handeln zwingend nötig machte. Den zahlreichen Streitigkeiten auf lokaler Ebene - im slowenischen Bereich, in Dalmatien, in Böhmen und Mähren sowie in den griechisch-katholischen Gebieten Galiziens, Ungarns und Siebenbürgens - stehen die großen konfessionspolitischen Diskussionen gegenüber und das Bemühen der römischen Kurie um allgemein gültige Aussagen und Leitlinien. Doch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden in der umstrittenen Frage der liturgischen Verwendung der Volkssprachen neue Wege beschritten, wodurch endlich ein Jahrhundert lang schwelender Konflikte entschärft werden konnte
Inhaltsverzeichnis
6
Vorwort
10
I. Die katholische Offensive in Ostmittel- und Südosteuropa
16
II. Die katholische Kirche bei den Südslawen
96
III. Die katholische Kirche in den böhmischen Ländern
194
IV. Die griechisch-katholische Kirche in Galizien
226
V. Die römische Kurie und die ungarische Nationalitätenpolitik
258
VI. Rom und die nationale Herausforderung
300
VII. Biographien
334
VIII. Bischofsernennungen
371
IX. Dokumente
374
X. Quellen- und Literaturverzeichnis
386
XI. Bildnachweis
396
XII. Ortsregister
398
XIII. Personenregister
404