: Sharon Bolton
: Dunkle Gebete - Lacey Flint 1 Thriller
: Manhattan
: 9783641069292
: Lacey Flint
: 1
: CHF 6.10
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 512
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

DC Lacey Flint ist eine junge Londoner Ermittlerin mit undurchsichtiger Vergangenheit und einem morbiden Interesse an Serienkillern. Mit einem echten Mord hatte sie bisher allerdings nie zu tun - bis jetzt, da eine aus zahlreichen Stichwunden blutende Frau an der Tür von Laceys Wagen lehnt und in ihren Armen stirbt. Lacey wird zunächst nur als Zeugin vernommen, doch bald wird klar, dass sie in dem Fall eine ganz besondere Rolle spielt: Ein blutiger Bekennerbrief ist unmissverständlich an sie adressiert. Unversehens findet sich Lacey im Mittelpunkt einer Mordserie, die in einem besonderen Zusammenhang mit ihr selbst stehen muss. Doch wie findet man einen Killer, der sich einen nie gefassten Serienmörder zum Vorbild genommen hat?

Sharon Bolton, geboren im englischen Lancashire, hat eine Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert. Ihr Debütroman 'Todesopfer' machte sie über Nacht zum Star unter den britischen Spannungsautor*innen. Seitdem wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit demDagger in the Library für ihr Gesamtwerk. Sharon Bolton lebt mit ihrer Familie in Oxford.

3

»Okay«, sagteDI Tulloch. »Schön langsam, und erzählen Sie weiter.«

Ich ging los. Meine Füße knisterten bei jedem Schritt auf dem Gehsteig. Tulloch hatte einen einzigen Blick auf mich geworfen und darauf bestanden, dass man mir einen Schutzoverall und Überschuhe brachte. Ich würde mich erkälten, hatte sie behauptet, trotz des warmen Abends, und ich würde viel weniger Aufmerksamkeit erregen, wenn die Blutflecke nicht zu sehen wären. Außerdem trug ich Latexhandschuhe.

»Ich war im dritten Stock«, sagte ich. »Wohnung 37. Ich bin die Treppe da runtergekommen und dann nach rechts gegangen.«

»Was haben Sie da oben gemacht?«

»Mit einer Zeugin geredet.« Ich hielt inne und verbesserte mich. »Mit einer potenziellen Zeugin. Ich komme jetzt schon seit ein paar Wochen jeden Freitagabend her. Das ist die einzige Zeit, zu der ich ziemlich sicher sein kann, dass ich ihre Mutter nicht antreffe. Ich versuche, sie dazu zu bringen, in einer Strafsache auszusagen, und ihre Mutter hält nicht viel davon.«

»Hatten Sie Erfolg?«, erkundigte sich Tulloch.

Ich schüttelte den Kopf. »Nein«, gestand ich.

Wir erreichten das Ende des Fußwegs und konnten den Parkplatz wieder sehen. Die Streifenpolizisten versuchten, die Leute zu überreden, nach Hause zu gehen, und hatten nicht viel Glück damit.

»Heute Abend läuft wohl nicht viel im Fernsehen«, bemerkte Tulloch halblaut. »Was für eine Strafsache?«

»Gruppenvergewaltigung«, antwortete ich und wusste genau, dass ich wahrscheinlich mit Schwierigkeiten rechnen konnte. Für Sexualdelikte war ich nicht zuständig, und vorhin war ich in eigener Sache unterwegs gewesen. Vor ein paar Jahren hatte die Londoner Polizei eine Anzahl Spezialteams gegründet, die als Sapphire Units bekannt waren und sich mit sexuellen Übergriffen aller Art befassten. Für genau so etwas war ich in den Polizeidienst eingetreten, und ich wartete darauf, dass in einem der Teams ein Platz frei wurde. In der Zwischenzeit ermittelte ich auf eigene Faust. Ich konnte nicht anders.

»War der Fußweg leer, als Sie aus dem Treppenhaus gekommen sind?«, wollte Tulloch wissen.

»Ich glaube schon«, sagte ich, obwohl ich in Wahrheit nicht sicher war. Ich hatte mich über die Antwort geärgert, die ich von meiner potenziellen Zeugin Rona bekommen hatte, und hatte über meine nächsten Schritte nachgedacht, darüber, ob es überhaupt nächste Schritte für mich gab. Ich hatte nicht allzu genau darauf geachtet, was um mich herum geschah.

»Als Sie auf den Parkplatz gekommen sind, was haben Sie da gesehen? Wie viele Menschen?« Langsam rekapitulierten wir, wie ich das letzte Mal hier entlanggegangen war. Tulloch feuerte a