: Beatrice Poschenrieder
: Sexbewusstsein So finden Sie erotische Erfüllung
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644451117
: 1
: CHF 8.00
:
: Partnerschaft, Sexualität
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wenn Sie erfüllenden Sex nicht mehr dem Zufall oder den «perfekten Voraussetzungen» überlassen wollen, ist die beste Zutat Sexbewusstsein: Selbstvertrauen und Selbstsicherheit in Sachen Erotik und Achtsamkeit sich selbst und dem Partner gegenüber gehören ebenso dazu, wie zu erkennen, ob und wo es Störfaktoren in Ihrem Liebesleben gibt. Beatrice Poschenrieder erklärt anhand von Fallbeispielen aus ihrer Beratungspraxis, wie Körper, Geist und Seele beim Sex zusammenwirken, wie ein harmonisches Miteinander gelingen kann und wie Sie mittels Eigenanalyse und praktischer Übungen Ihr Sexbewusstsein optimieren können.

Beatrice Poschenrieder ist Autorin, Online-Redakteurin und Coach, jeweils mit den Schwerpunkten Partnerschaft, Sexualität und Psychologie. Sie schrieb bereits neun Ratgeber zu diesen Themen, tritt öfter im Fernsehen als «Expertin» auf und betreut nebenbei seit 1999 Liebes- und Erotik-Kummerkästen im Internet, wo sie bisher rund 17.000 Emails erhalten und 14.000 beantwortet hat - sodass sie weiß, wo es in Liebe und Sex am häufigsten hakt. Seit 2013 ist sie auch Bloggerin, seit Januar 2016 hat sie einen eigenen Youtube-Kanal - siehe https://www.youtube.com/chann l/UCGO-VsUqZbPEatkDlHoyTGw Ihre Webseiten: www.liebesexpertin.de - www.frag-beatrice.de - www.tippsfuersingles.de

Wenn Frauen sexuell Terror machen, werden Männer lendenlahm


«Ich bin seit dreieinhalb Jahren mit Dörte zusammen und liebe sie, aber leider gibt es ein ziemliches Problem. Es ging schon los, als wir erst sechs bis sieben Monate zusammen waren: Meine Potenz ließ nach. Ich habe einige Ideen, woher es kommen könnte, aber keine Lösung.

Sie hat mich bereits zu Beginn unserer Beziehung oft an ihrem Ex-Freund gemessen, der sie wohl sexuell ziemlich beeindruckt hat und an den ich, selbst als es noch gut lief, nie herangekommen bin. Sie ist sehr emotional und kann ziemlich wütend werden. Wenn der Sex nicht so lief wie von ihr gewünscht (Verkehr nicht lang genug, Penis nicht hart genug), hat sie das auch immer sehr deutlich bemängelt. Und seit es teilweise nicht mehr so klappt, kommen richtig wütende Reaktionen von ihr, auch Kommentare, ich sei kein richtiger Mann und Ähnliches. Tritte gab’s auch schon.

Zurzeit habe ich natürlich im Sexuellen keinerlei Selbstwertgefühl. Ich würde sagen, ansonsten ist mein Selbstbewusstsein unterdurchschnittlich, aber keine Katastrophe. Beruflich stehe ich sehr gut da, habe viel erreicht. Aber in der Beziehung fühle ich mich insgesamt oft überfordert. Dörte hat seelische Probleme und keine Freunde. Ich habe das Gefühl, ich muss gleichzeitig ihr Vater, ihr bester Freund und ihr Partner sein. Und als Partner auch noch der perfekte Liebhaber. Dazu gehören Erwartungen wie, dass ich sie immer begehren muss, dass dann auch mein Penis immer schon ohne Animation steif ist und dass mein Begehren stärker als meine Versagensangst sein soll. Kann es wirklich sein, dass ich sie eigentlich gar nicht begehre und damit auch nicht wirklich liebe?»

«Beantworte du es mir!», fordere ich Thomas auf. «Begehrst du sie, findest du sie sexy? Oder woran hakt es? Überlege auch, ob dein Begehren daran gekoppelt ist, dass du dich wie ein richtiger Mann fühlst – das ist bei vielen Männern der Fall.»

«Ja, das stimmt», nickt er. «Ich denke schon, dass ich sie liebe. Sie bedeutet mir unheimlich viel, ich mache auch sehr viel für sie. Ob ich sie begehre und sexy finde? Am Anfang sehr, nach der vielen Kritik ist das weniger geworden.»

«Das solltest du ihr sagen, und zwar genau so», empfehle ich ihm.

Dann klopfen wir ab, ob auch körperliche und äußere Faktoren seine Erektionsfähigkeit mindern. Thomas lebt und ist gesund, beim Onanieren erreicht sein Penis immer100 Prozent Härte; er hatte mit den vorigen Partnerinnen und zu Beziehungsbeginn noch keine Potenzstörungen, sondern erst als der Sexdruck und die kränkenden Vergleiche seitens der Freundin immer massiver wurden. Hier ist also ein deutlicher Zusammenhang erkennbar.

Wenn Störungen der «sexuellen Funktionen» (vor allem der Genitalien) und der Lust nicht körperlich bedingt sind, drücken sich darin bestimmte Gefühle aus; diese Gefühle mögen uns durchaus bewusst sein, trotzdem bewegen sie uns eventuell nicht zu Änderungen (etwa aus Angst, die Beziehung zu gefährden). Oder sie sind eher unbewusst, dringen also aus verschiedenen Gründen nicht ins Bewusstsein (etwa weil es zu schmerzhaft bzw. zu unangenehm wäre oder weil es das seelische Gleichgewicht oder die bisherige Grundeinstellung ins Wanken brächte).

«Sehr verständlich, dass du Erektionsschwankungen hast», erkläre ich ihm. «Dörte mag zwar irritiert sein, doch das gibt ihr keineswegs das Recht, so mit dir umzugehen – es ist unsensibel und taktlos, dir die Sexleistungen ihres Ex-Freundes unter die Nase zu reiben und dich abzuwerten, wenn du im Bett nicht dein ‹Soll› erfüllst, dich zu beschimpfen und sogar zu treten. Ist dir klar, dass das für die meisten Männer ein hinreichender (