: Ellen Berg
: Du mich auch Ein Rache-Roman
: Aufbau Verlag
: 9783841203090
: 2
: CHF 7.40
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: German
: 304
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF

Rache ist - Frauensache!

B im 25-jährigen Abi-Jubiläum treffen sich drei Freundinnen von einst wieder: Die brave Evi hat ihrem wunderbaren Gatten und den süßen Kindern zuliebe die Karriere an den Nagel gehängt und ihr Glück in der Küche gefunden. Beatrice hat Vorzeigetochter und -ehemann und jettet für ihren Marketingjob rund um den Globus. Katharina, die einstige Einser-Kandidatin, ist zur Staatssekretärin eines Ministers aufgestiegen und fröhlicher Single. So weit die Erfolgsgeschichten vom Klassentreffen. Doch am Ende des promillereichen Abends kommt die traurige Wahrheit ans Licht: Alle drei sind von ihren Männern betrogen, ausgenutzt oder sitzengelassen worden.

Im Vollrausch der Depression kommen sich die drei Frauen wieder näher. Und sie haben die Nase voll davon, dass auf ihren Herzen herumgetrampelt wird. Sie beschließen, den Spieß umzudrehen - ihre Männer sollen büßen. Und das nicht zu knapp ...

Unglaublich komisch, herrlich fies und ein Riesenspaß - zieht euch warm an, liebe Männer!



Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu.

Ihre Romane 'Du mich auch. (K)ein Rache Roman', 'Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman', 'Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman', 'Ich koch dich tot. (K)ein Liebes-Roman', 'Gib's mir, Schatz! (K)ein Fessel-Roman', 'Zur Hölle mit Seniorentellern! (K)ein Rentner-Roman', 'Ich will es doch auch! (K)ein Beziehungs-Roman', 'Alles Tofu, oder was? (K)ein Koch-Roman', 'Blonder wird's nicht. (K)ein Friseur-Roman', 'Ich schenk dir die Hölle auf Erden. (K)ein Trennungs-Roman, 'Manche mögen's steil. (K)ein Liebes-Roman', 'Wie heiß ist das denn? (K)ein Liebes-Roman', 'Ich küss dich tot. (K)ein Familien-Roman', 'Trau dich doch. (K)ein Hochzeits-Roman', 'Der ist für die Tonne. (K)ein Männer-Roman', 'Willst du Blumen, kauf dir welche. (K)ein Romantik-Roman', 'Mach dich locker. (K)ein Frauen-Roman', 'Von Spaß war nie die Rede. (K)ein Mütter-Roman' und 'Alles muss man selber machen. (K)ein Frauen-Roman' liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge.

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Kapitel 2


»Liebe Schülerinnen, liebe Schüler! Äh, liebe Ehemalige!« Es piepste. Es piepste sogar ganz gewaltig. Der grauhaarige Herr mit den Schuppen auf dem Jackett schraubte aufgeregt an seinem Mikro herum. »Ich heiße Sie im Namen des gesamten Kollegiums herzlich –piieeeps – willkommen zum fünfundzwan… –pieppiep – …zigsten Jubiläum Ihres …«, er drehte den Zettel in seinen verschwitzten Händen um, »… Abiturs!«

Stolz auf seine rednerische Leistung hob er die Arme und nahm den Mix aus Applaus, Gelächter und Pfiffen entgegen wie ein depressiver Rockstar. Vor ihm standen etwa hundert Damen und Herren, die diese Bezeichnungen überhaupt nicht verdienten. »Ausziehen!«, kreischte eine Frau. »Pornoooo!«, grölte ein Mann. Die Stimmung hatte schon jetzt den Pegel eines Junggesellenabschieds erreicht.

Kopfschüttelnd begutachtete Oberstudiendirektor Hans-Walter Meier seine Schüler von einst. Sie standen dicht gedrängt in einem festlich geschmückten Bankettsaal mit Stuck an den Wänden und rotsamtenen Stühlen. Das Stimmengewirr schwoll stetig an. Es war ein Fehler gewesen, bereits zur Begrüßung Sekt zu kredenzen, so viel war sicher. Er schaute in die Menge, auf der Suche nach Gesichtern, an die er sich erinnerte. Ah ja. Evi Diepholt, die altkluge Musterschülerin. Und Beatrice Kramer, das kleine Luder. Er hatte den grässlichsten Beruf der Welt.

Meier räusperte sich. War es nicht immer ein aufsässiger Jahrgang gewesen? Die beschlagnahmten Haschzigaretten auf der Schultoilette fielen ihm wieder ein. Die Alkoholexzesse auf den Klassenfahrten. Die Knutschereien im Halbdunkel, wenn im Biologieunterricht Filme vorgeführt wurden. Eine unzähmbare Bande. Und das war sie immer noch.

»Ruhe bitte!«, rief er mit sich überschlagender Stimme. »Ich bitte um Auf-merk-sam-keit!«Piiiieeeeep.

Er hatte sich eine wohlklingende Rede ausgedacht. Mit Goethe-Zitaten, geschönten Erinnerungen und ein paar verlogenen Sentimentalitäten. Die Rede konnte er knicken.

»Hiermit, äh, erkläre ich … das Buffet für … für eröffnet!«, krähte er in letzter Verzweiflung.

Frenetischer Jubel brandete auf. Kellner flitzten umher und sorgten für mehr Sekt, während sich die Gästeschar in Richtung Buffet schob. Es roch bereits penetrant nach Bratensauce. Oberstudiendirektor Hans-Walter Meier war Vegetarier. Ächzend kletterte er von der Bühne, wo die Musiker gerade ihre Instrumente aufbauten.

»Gut gemacht«, sagte ein verwitterter älterer Herr im Tweedanzug und klopfte ihm auf die beschuppte Schulter. Er war der Lateinlehrer des Jahrgangs gewesen und sichtlich froh, dass nicht er die undankbare Rolle des Zeremonienmeisters spielen musste. »Schade nur, dass man Ihren Auftritt nicht recht zu schätzen wusste. Tja. Homo homini lupo, der Mensch ist des Menschen Wolf.«

»Ekelhafte Meute«, knurrte Meier. »Aus denen ist nix geworden. Sieht man ja.«

Am Buffet war man da ganz anderer Meinung. Unter Freudengeheul fielen sich Männer in die Arme, die einander als Halbwüchsige nie hatten ausstehen können. Lautstark prahlten sie mit ihren Erfolgen.

»Hey Sven, geil, dich zu sehen. Ich zock an der Börse. Die erste Mio hatte ich schon mit zwanzig. Und du?«

»Hautarzt. Lauer Job, fette Kohle.«

»Loser. Schon mal von Gesundheitsreform gehört?«

»Ach nee. Und du von Finanzkrise?«

Die weiblichen Gäste dagegen beäugten einander erst einmal stumm. Ihr Wettbewerb fand an der Mode- und Beautyfront statt. Faltenstatus, Hüftumfang und Outfit wurden im Sekundentakt gescannt. Der Konkurrenzkampf war so erbittert wie bei einem Casting. Sie waren Frauen. Sie waren Anfang vierzig. Und wer in den letzten zehn Jahren nicht jede Menge Geld, Schweiß und Disziplin in sein Erscheinungsbild investiert hatte, fiel hier gnadenlos durch. Aber natürlich fand sich ausnahmslos jede weit besser konserviert als alle anderen. Jede. Außer Evi.

Evi hatte das Desaster der gescheiterten Rede mit Schrecken verfolgt. Warum waren die alle so gemein? Sie verstand es nicht. Ihre gute Erziehung hätte ihr niemals erlaubt, einen ehemaligen Lehrer von der Bühne zu johlen. Sie war und blieb eben die höhere Tochter. Etwas abseits stand sie da und drehte ihr volles Sektglas in den Händen. Sie hatte nicht einmal genippt.

Freudlos nahm sie den Saal in Augenschein, die üppigen Blumenarrangements, die Papiergirlanden, die große silberne »25« über der Bühne. Immerhin hatte sie es bis hierher geschafft. Eine halbe Stunde noch und dann Abmarsch, nahm sie sich vor. Sie hatte hier nichts verloren.

Plötzlich zerriss eine schrille Stimme ihre trüben Gedanken. »Eviiii? Oh my god, bist du’s wirklich?«

Sie zuckte zusammen. Entgeistert starrte sie in das Gesicht einer Fremden. Deren hochblondiertes Haar war zu einem rasanten Bob gefönt, eine cremig glänzende Bräune lag auf dem unwirklich glatten Gesicht. Und weder das grünseidene Designerkleid, der kostbare Schmuck noch die Wolke erlesenen Parfums ließ einen Zweifel offen, dass sich ein illustrer Hotelgast in dieses Inferno verirrt hatte. Die Frage war nur: Woher kannte die fremde Frau Evis Namen?

»Sweetheart, erkennst du mich denn gar nicht? Hallo? Be-a-trice! Trio fatal! Na?«

Aus dem Dämmer längst vergessener Tage stieg eine vage Erinnerung in Evi hoch. Das Trio fatal. Der verwegenste Mädchenclub der Schule. Katharina die Große, Bella Beatrice und Evi Forever. So hatten sie sich genannt. Es war Millionen Jahre her. Und das hier sollte wirklich Beatrice sein?

»Come on, wir nehmen einen Drink«, sagte d

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