: Maren Lehky
: Leadership 2.0 Wie Führungskräfte die neuen Herausforderungen im Zeitalter von Smartphone, Burn-out& Co. managen
: Campus Verlag
: 9783593411729
: 1
: CHF 29.00
:
: Ausbildung, Beruf, Karriere
: German
: 232
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Burnout, Zeitarbeit, Digital Natives - dies sind längst keine bloßen Schlagwörter mehr, sondern eine Wirklichkeit, die Führungskräfte täglich vor neue Herausforderungen stellt. Denn wenn Fachkräfte kaum zu finden sind, Teams nur auf Zeit bestehen und Mitarbeiter und Chefs stärkerem Druck denn je ausgesetzt sind, helfen die alten Rezepte nicht mehr weiter. Unternehmerin und Leadership-Expertin Maren Lehky zeigt anhand vieler Beispiele, mit welchen Strategien Sie diesen Veränderungen als Manager souverän begegnen. Dies ist das Handbuch für eine neue Generation von Führungskräften.

Maren Lehky ist seit 2002 Inhaberin einer Unternehmensberatung für Führung und Kommunikation und trainiert und coacht Führungskräfte. Zuvor war sie viele Jahre als Personalleiterin tätig, zuletzt als Geschäftsleitungsmitglied. Seit 2020 betreibt sie den Podcast Leadership-Coaching.
Die Gefahren ständiger Erreichbarkeit(S. 46-47)

Warum ist es für die meisten von uns eigentlich so verführerisch, ständig auf Sendung zu sein? Auch in diesem Punkt möchte ich Sie zu einemÜberblick aus der Vogelperspektive einladen, bevor wir uns führungspraktischen Fragen widmen.

Flucht in die Betriebsamkeit


Im Coaching klagen meine Klienten oft darüber, dass ihnen allesüber den Kopf wächst. Man komme kaum noch zum Arbeiten, ständig klingle das Handy, die vielen Mails, nicht mal im Urlaub habe man seine Ruhe… Rate ich zum Abschalten– im Wortsinne!–, ernte ich Unverständnis und es folgen wortreiche Erklärungen, warum das»nicht geht«. Also frage ich: Worin liegt für Sie der Reiz, sich so vermeintlich unersetzbar zu fühlen, dass ohne Sie nichts geht?

Viele Manager kommen da ins Grübeln. Oft steckt hinter dem Leben auf Standby die Angst, tatsächlich durchaus entbehrlich zu sein. Solange manüberall mitmischt, hält man diese Angst besser im Zaum. Denn mal ehrlich: Wie häufig wäre wirklich eine Katastrophe passiert, wenn Sie mal einige Stunden oder Tage offline und ohne Mobilfunknetz gewesen wären? Und umgekehrt: Wie viele Probleme und Fragen haben sich von selbst erledigt, wenn Sie durch eine längere Sitzung oder einen Flug tatsächlich mal für ein paar Stunden offline waren? In der Zwischenzeit ist mancher Termin durch ein halbes Dutzend E-Mails schon zweimal umgeworfen worden, und man kann froh sein, dass man das wortreiche Hin und Her verpasst hat.

Für andere sind Mobilfunk und E-Mail auf Reisen so etwas wie die Nabelschnur nach Hause. Wer bei einer Zugfahrt einmal auf die Inhalte der zahllosen Telefonate Geschäftsreisender achtet, hat den Eindruck, dass es hier hauptsächlich um Subbotschaften wie»Ich bin auch noch da!« oder»Vergesst mich nicht!« geht. Selbst wenn man alle»Ich bin gerade im Zug kurz vor XY«, alle»Gab’s was?« und alle»Achtung, gleich kommt ein Tunnel, es kann sein, dass ich da kein Netz mehr habe« abzieht, haben viele Gespräche erstaunlich wenig Substanz. Inhalte, die man knapp auf den Punkt bringen könnte, werden ausgewalzt, Gesprächsergebnisse ausführlichst mitgeteilt, und am Schluss heißt es dann:

»Aber das lesen Sie ja dann alles in meinem Protokoll!« Gerne werden Storys auch zwei-, dreimal wiederholt, mit leichten Varianten in der Formulierung. Manchmal kommt es mir so vor, als seien die modernen Medien ein Ersatz für die Schmusedecke, die Linus von den Peanuts immer mit sich herumschleppte: ein Trost gegen das Gefühl von Einsamkeit oder Leerlauf, ein Anker nach Hause, wenn man unterwegs ist. Das würde auch manche abendliche Mail aus einem der immer gleichen Hotelzimmer erklären. Diese vermeintlichen Kontaktmedien sind zuverlässige Ablenkungshilfen.
Inhalt6
Vorwort10
Einleitung: Schöne neue Arbeitswelt?12
Wir leben in unruhigen Zeiten14
Neue Aufgaben – neue Führungsrollen16
1. Wie führt man eine Dreiklassenbelegschaft? - Der Chef als Menschenfreund21
Der Arbeitsmarkt in Zahlen22
Von Gerechtigkeit, Zugehörigkeit und Leistung27
Was Sie tun können: für mehr Menschlichkeit sorgen34
Fazit: Empathische Führungspersönlichkeiten gefragt39
2. Wie führt man im digitalen Zeitalter? - Der Chef als Dirigent41
Die digitale Arbeitswelt in Zahlen43
Die Gefahren ständiger Erreichbarkeit47
Was Sie tun können: Mediennutzung steuern52
Führen auf Distanz (Distance-Leadership)59
Was Sie tun können: für gute Kooperation sorgen60
Fazit: Souveräne Führungskräfte gefragt64
3. Wie führt man einen Taubenschlag? - Der Chef als Integrationsfigur65
Die flexible Arbeitswelt in Zahlen66
Wie Teams funktionieren70
Was Sie tun können: willkommen heißen, integrieren, verabschieden77
Fazit: Offene Führungskräfte gefragt83
4. Wie führt man so, dass man die Besten gewinnt – und hält? - Der Chef als Werbeträger85
Der Wettbewerb um Talente in Zahlen87
Was Mitarbeiter sich wünschen90
Was Sie tun können: für einen exzellenten Ruf sorgen94
Fazit: Anziehende Führungskräfte gefragt110
5. Wie führt man Digital Natives?112
Die »Generation Y« in Zahlen115
Verstehen, warum die Millennials anders ticken(müssen)121
Was Sie tun können: für klare Rahmenbedingungen sorgen124
Fazit: Partnerschaftliche Führungskräfte gefragt132
6. Wie führt man Gewohnheitsmenschen in einer wirtschaftlichen Achterbahn? - Der Chef als »Fremdenführer«134
Der Wandel in Zahlen135
Wie Veränderungsprozesse verlaufen137
Was Sie tun können: reflektiert handeln und Nebenwirkungen eindämmen152
Fazit: Glaubwürdige Führungskräfte gefragt165
7. Wie führt man durch persönliche Krisen? - Der Chef als »Hüter der Energie«167
Schwierige Zeiten für den Einzelnen – die Zahlen169
Burnout, Stress169
173169
Was Sie tun können: eine Kultur der Achtsamkeit fördern178
Fazit: Achtsame Führungskräfte sind gefragt186
8. Wie führt man sich selbst? - Der Chef als Selbstmanager189
Die Kosten der Karriere in Zahlen190
Sie entscheiden – und nicht die »Umstände«!193
Was Sie tun können: sich selbst ein guter Freund sein196
Fazit: Ausbalancierte Führungskräfte gefragt208
Leadership 2.0: Wie führt man im 21 Jahrhundert erfolgreich?210
Danksagung216
Anmerkungen218
Register228