: Jan Dietrich Müller
: Decorum Konzepte von Angemessenheit in der Theorie der Rhetorik von den Sophisten bis zur Renaissance
: Walter de Gruyter GmbH& Co.KG
: 9783110260557
: Rhetorik-ForschungenISSN
: 1
: CHF 126.80
:
: Sprach- und Literaturwissenschaft
: German
: 188
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
< >Appropriateness is the key to persuasion: a speech can only be convincing when it takes into account the opinions of the audience and the concrete situation. But how can rhetorical theory- which like any other theory has to abstract- grasp appropriateness as a phenomenon? What concepts did it develop in order to achieve this? The central thesis of the volume is that although it has hardly been analysed in the past, appropriateness always plays a central role in rhetoric.


< >Jan Dietrich Müller, Wachtberg.

Inhalt6
Einleitung10
Ziel und Methode der Arbeit10
Überblick über die bisherige Forschung zur Frage nach der rhetorischen Konzeption der Angemessenheit13
I. Reden, weil wir handeln müssen: Die sophistische Auffassung des kairós22
Politisierung des lógos – Herrschaft durch lógos23
Angemessenheit als kairotische Synergie24
Der kairós – die Herkunft des Begriffs und sein Bedeutungsspektrum27
Der kairós als Maß ohne Maß31
Vom Reden zum Handeln35
Krísis und Kritik – es gibt kein Jenseits des lógos37
Der Agon als Temporalisierung der Auseinandersetzung43
Die Rolle der téchnê45
Wo das Maß zu finden ist51
Der kairós als Zentralbegriff der sophistischen Konzeption vom Reden und Handeln53
II. Warum es keine téchnê der Persuasion geben kann: Von der Sprengkraft des Spezifischen in der „Rhetorik“ des Aristoteles58
Angemessenheit – kein Thema für Aristoteles?60
Eine téchnê der wahrheitsgemäßen Persuasion?63
Der entechnos methodos: Ziele und Mittel des ersten Kapitels66
Die Konzeption einer idealen Gerichtsrhetorik69
Taugt das pragma der Rhetorik als Ankerpunkt für die téchnê?72
Zwischenbilanz: Eine téchnê der Praxis?75
Entscheidende Weichenstellungen: die Definitionen der Rhetorik in 1.276
Plausibilität – eine relative Größe79
Lebensweltliche Gelingensbedingungen der Argumentation80
Ethos und pathos als Elemente der Angemessenheit81
Rednerische Mittel zur Absicherung ‚ethischer‘ Angemessenheit84
Habitualisierung und Abwägung: êthos und prépon in der Ethik87
Mehr als stilistische Angemessenheit – das prépon88
Das rechte Maß: zum Beispiel Metaphern90
Der angemessene Vortrag92
Die größte Kunst ist die, die niemand als solche bemerkt94
Der Anspruch der Angemessenheit96
III. Redekunst und Lebenskunst bei Cicero: Vom decorum orationis zum decorum vitae98
Decorum statt ars98
Ciceros Ideal des Redners – seine Fähigkeiten, der Situation gerecht zu werden102
Der Redner und sein Publikum: opinio und consensus105
Die emphatische Verortung des Redners in der Gemeinschaft108
Ciceros Operationalisierung des rhetorischen decorum110
Moralische Rhetorik und rhetorische Moral115
Das decorum vitae118
Die politische Rolle des Redners123
Exkurs: Das exemplarische Scheitern der doctrina: Das elfte Buch von Quintilians „Institutionis Oratoriae“126
Quintilians sieben Strategien129
Resumé134
IV. Existenzielle Persuasion: Das Geheimnis der grazia in Castigliones „Libro del Cortegiano“136
Die Wiederkehr des methodischen Dilemmas136
Zwischen Dienen und Spielen: Zur Rhetorizität des Dialogs138
Charakteristika einer Rhetorik des Hofmanns: consuetudo, verisimile, delectare und decorum143
Die Omnipräsenz des decorum im „Cortegiano“146
Die „grazia“ – ein Produkt des decorum148
Der Hofmann als Meinungsbildner151
Die Hofleute als Publikum.156
Voraussetzungen zum Erwerb und Ausüben von grazia157
Vom Erwerb der grazia160
V. Annäherungen an das decorum: Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussbetrachtung174
Abschließende Bemerkungen179
Literaturverzeichnis186