Der Klang der Erde Historischer Roman
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Dieter Bührig
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Der Klang der Erde Historischer Roman
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Gmeiner-Verlag
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9783839237106
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1
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CHF 8.70
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Historische Romane und Erzählungen
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German
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230
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Wasserzeichen/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF/ePUB
Der Geiger Max Auerbach hat nach dem Scheitern seiner Ehe eine Anstellung beim Lübecker Stadtorchester unter Leitung des jungen Dirigenten Wilhelm Furtwängler gefunden. Als der glühende Verehrer Mahlers im Mai 1911 vom Tod des Wiener Meisters erfährt, verliert er jeden Halt: Auerbach entwickelt eine gefährliche Persönlichkeitsstörung. Er nimmt einen Doppelgänger wahr, der ihm aufträgt, in München die Orchesterpartitur von Mahlers 'Lied von der Erde' zu stehlen und den Dirigenten der Uraufführung, Bruno Walter, zu töten ...
Dr. Dieter Bührig wurde in Hannover geboren. Der Musikpädagoge, aus dessen Feder zahlreiche Veröffentlichungen von Chor- und Bandarrangements stammen, lebt in Lübeck. 2010 gab er mit dem Krimi 'Schattengold' sein Debüt als Romanautor. 'Der Klang der Erde' ist sein erster historischer Roman.
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Kapitel 11: Zwischenspiel
(S. 189-190)
Rebecca hatte sich einen aktuellen Stadtführer besorgt. Sie wollte mit ihrer besten Freundin Sarah nicht immer nur auf den Wallanlagen spazieren gehen oder nach Travemünde fahren. Gemeinsam blätterten die beiden das dünne Heft durch, um sich ein passendes Ziel für den kommenden Sonntag zu suchen. Das meiste kannte sie bereits. Dann aber schlug Rebecca im Schlussteil des Führers eine Annonce auf, die sie Sarah laut vorlas:
»Waldhalle Bad Schwartau. Neu erbautes und erstklassiges Waldetablissement, im herrlichen Buchenwald gelegen. Zwei Minuten von den Bahnhöfen und Anlegebrücken der Wetterich-Dampfer. Von Lübeck in acht Minuten zu erreichen.– Geschützte Veranden. Großer Konzertsaal. Gesellschaftszimmer. Eigene Konditorei. Während der Saison jeden Dienstag großes Militärkonzert des Regiments Lübeck unter Leitung des Königlichen Musikdirektors Fl. Clausnitzer.– Komfortabel, der Neuzeit entsprechend eingerichtete Logierzimmer.– Das ganze Jahr geöffnet. Besitzer: Otto Witt«
»Gut, dass wir uns nicht für den Dienstag entscheiden müssen«, meinte Sarah.»Militärmusik hasse ich.«»Wir können uns ja in den›komfortabel, der Neuzeit entsprechend eingerichteten Logierzimmern‹ einmieten«, konterte Rebecca spöttisch.»Und Urlaub von Lübeck machen.– Und Urlaub von deinem angehimmelten Furtwängler…«, fügte sie stichelnd hinzu.»Oder gibt es da noch einen anderen? Einen, den ich noch gar nicht kenne?«»Hör auf mit deinen dummen Anspielungen! Das geht dich gar nichts an. Ich will einfach nur raus, frische Luft schnappen, und ich glaube, dir täte das auch mal ganz gut.«
Die beiden Freundinnen waren sich schnell einig und verabredeten sich für den nächsten Morgen. Was Rebecca verschwieg, war die Tatsache, dass sie sehr wohl wusste, dass die Ortsjugendgruppe der Sozialdemokraten an diesem Tag und ziemlich genau in der Nähe der Schwartauer Waldhalle eine Kanu-Freizeit geplant hatte. Vielleicht ergab sich dabei ja eine Gelegenheit, Sarah mit einem der Jungen zu verkuppeln. Wird Zeit, dass sie endlich einen richtigen Mann kennenlernt, dachte sie insgeheim. Am Sonntagmorgen ging es mit dem Zug in den idyllischen Ausflugsort Bad Schwartau.
Am Bahnhof Waldhalle74 stiegen sie aus. Sarah wollte sich in dem gemütlichen Gartenlokal erst einmal stärken, aber Rebecca drängte:»Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wir sind nicht hierher gekommen, um uns zu vergnügen«, fügte sie scheinheilig hinzu,»sondern um frische Luft zu schnappen. Also Schusters Rappen angeschnallt und auf und davon! Wir beginnen jetzt mit der Wanderung den Riesebusch hoch bis zum Pariner Berg. Dort kannst du dich dann stärken. Zurück geht’s die Schwartau entlang, am Marktplatz vorbei zum Bahnhof.«"
Kapitel 1 : Vorspiel
8
Kapitel 2 : Das Trinklied vom Jammer der Erde
22
Kapitel 3 : Zwischenspiel
44
Kapitel 4 : Der Einsame im Herbst
64
Kapitel 5 : Zwischenspiel
80
Kapitel 6 : Von der Jugend
103
Kapitel 7 : Zwischenspiel
121
Kapitel 8 : Von der Schönheit
140
Kapitel 9 : Zwischenspiel
151
Kapitel 10 : Der Trunkene im Frühling
177
Kapitel 11 : Zwischenspiel
190
Kapitel 12 : Der Abschied
216
Kapitel 13 : Nachspiel
229
Anhang
251
Endnoten
264