Der Schiedsrichter im Fußball: Mächtig in seinen Entscheidungen – Einflüssen ohnmächtig ausgesetzt?
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Robert Feiner
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Der Schiedsrichter im Fußball: Mächtig in seinen Entscheidungen – Einflüssen ohnmächtig ausgesetzt?
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Diplomica Verlag GmbH
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9783842816442
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1
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CHF 17.80
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Medien, Kommunikation
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German
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114
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kein Kopierschutz/DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF/ePUB
In regelmäßigen Abständen ist den Medien zu entnehmen, dass Schiedsrichter ganze Spiele durch falsch getroffene Urteile beeinflussen, ja sogar entscheiden. Durch die im Fußball geltende Tatsachenentscheidung und der damit verbundenen Unanfechtbarkeit trägt der Unparteiische eine große Verantwortung und Macht. Spieler unterliegen gewissen Leistungsschwankungen. Ebenso sind Schiedsrichter von der Beeinflussung durch innere und äußere Faktoren nicht ausgenommen - unabhängig davon, ob es sich um Kreisliga- oder Bundesliga-Referees handelt. Diese vielfältigen Effekte auf den Unparteiischen sind Inhalt des vorliegenden Buches.
Die methodische Grundlage der Untersuchung bildeten qualitative Interviews mit Schiedsrichtern. Unparteiische aller Klassen kamen zu Wort, so waren auch Bundesliga-Referees unter den Befragten. Bei der Auswertung der Interviews wurde deutlich, dass eine Vielzahl von Einflussfaktoren auf den Schiedsrichter selbst und auf seine Entscheidungen einwirkt. Neben den Rahmenbedingungen wie Wetter, die Stimmungslage, frühere Erfahrungen mit den betreuten Vereinen sowie Sympathie oder Antipathie für bestimmte Spieler finden auch Manipulation durch Akteure und Funktionäre sowie die Beeinflussung durch Fans Beachtung.
Schiedsrichter stehen also im ständigen Dilemma, trotz ihres Strebens nach einer neutralen Spielleitung doch unter permanenter Beeinflussung zu entscheiden. Von ihnen wird erwartet, unabhängige und objektiv richtige Entscheidungen zu treffen. Aufgrund bestimmter Umstände sind unparteiische Urteile jedoch unwahrscheinlich.
Textprobe: Kapitel 5.2, Trainer sowie Team-Offizielle: Grundsätzliches: Das Tätigkeitsprofil eines Trainers verlangt sport- und sportartspezifische Fachkenntnisse nicht nur aus dem engeren trainingswissenschaftlichen Bereich, sondern auch flankierendes Know-how aus anderen Wissenschaftsdisziplinen. Hierzu zählen die Psychologie sowie die Sozial- und Erziehungswissenschaften. Periphere Rollenerwartungen richten sich zudem auch auf seine Sozialkompetenz. Obwohl die Schiedsrichter umfangreich ausgebildet sind, erlebt man in der Berichterstattung regelmäßig Trainer, die wild gestikulierend auf die Unparteiischen einwirken. In den unteren Spielklassen lässt sich dieses Phänomen verstärkt beobachten. Trainer versuchen, in unterschiedlichem Maße, auf den Schiedsrichter einzuwirken: 'Der Mensch lebt von Bestätigung, das tut jedem Menschen gut, w
DER SCHIEDSRICHTER IM FUßBALL
1
Inhaltsverzeichnis
3
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
5
1 Einführung sowie Relevanz des Themas
6
2 Erwartungshaltung an den Fußball-Schiedsrichter
9
2.1 Soziale Rollen im Sport
10
2.1.1 Die Rolle des Schiedsrichters
11
2.1.2 Beispiel einer Rollenüberschreitung
13
2.1.3 Rollenkonflikte
15
2.2 Leistungsanforderungen
16
2.2.1 Physische Leistungsfähigkeit
17
2.2.2 Psychische Leistungsfähigkeit
19
3 Schiedsrichterentscheidungen
22
3.1 Die Entscheidungsfindung und damit verbundene Probleme
23
3.1.1 Wahrnehmung
25
3.1.2 Kategorisierung
28
3.1.3 Gedächtnisorganisation
29
3.1.4 Urteilen und Entscheiden
30
3.2 Beeinflussung
31
4 Methodische Vorgehensweise
33
4.1 Datenerhebung
34
4.2 Datenauswertung
36
5 Einflussfaktoren auf den Fußball-Referee – Darstellung der Ergebnisse
40
5.1 Mannschaftsverbund und einzelne Spieler
42
5.2 Trainer sowie Team-Offizielle
48
5.3 Zuschauer
51
5.4 Näheres soziales Umfeld
56
5.5 Schiedsrichter-Beobachter
59
5.6 Medien
61
5.7 Gastgeschenke
64
5.8 Platzverhältnisse
66
5.9 Wetter
69
5.10 Unterbringung
72
5.11 Spielklasse
74
5.12 Einstellungen, Erwartungen und Vorurteile
78
5.13 Heikle Entscheidungen
82
5.14 Stimmungslage
85
5.15 Anreise
87
5.16 Zusammenfassung
88
6 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ergebnisse
91
6.1 Spielklassenspezifischer Vergleich
94
6.2 Geschlechtsspezifischer Vergleich
96
6.3 Persönlichkeitsspezifischer Vergleich
97
7 Fazit
99
Anhang
102
Literaturverzeichnis
105