Das Besondere an Rom ist, dass es immerDie Stadt war. Die sonstigen Moden wechseln. Einmal ist New York, dann London, bei dem einen Amsterdam und bei dem anderen Bangkoken vogue. Das kommt und geht, Rom aber bleibt die Hauptstadt, die Seele, der Mittelpunkt der Welt:die Stadt, die Stadt schlechthin.Urbs sagten die alten Römer.Urbs mit Zusatz bedeutete irgendeine andere Stadt,urbs allein nur Rom.
Rom wurde im Jahre 753 vor Christi Geburt gegründet, so will es die Legende, so glaubte es schon Tacitus; das heißt: Rom wurde natürlich imJahr I gegründet. Die Römer zähltena. u. c.: ab urbe condita – ab der Gründung der Stadt, und zwar noch lang bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. hinein. Vor der Gründung Roms war dort in den Augen der Römer (auch der heutigen) nichts oder jedenfalls nicht viel. Mit der Gründung Roms beginnt das Weltalter der Vollendung, und deren Hauptstadt ist Rom – Roma aeterna, die Ewige Stadt, Urbs. Das Gründungsdatum war übrigens schon im Altertum umstritten, es schwankte zwischen 746 und 753 v. Chr., aber das Datum 753 setzte sich als »Natalis urbis« (Geburtstag der Stadt) mit der Zeit durch, und so feierte im Jahre 248 n. Chr. der Kaiser Philippus mit dem seine Fragwürdigkeit bezeichnenden Beinamen »Arabs« (einer der zwielichtigsten Soldatenkaiser) das Millennium, das 1000-Jahr-Jubiläum. Das 2000-Jahr-Jubiläum wäre ins Jahr 1248 gefallen. Damals regierte einer der politisch maßlosesten Päpste: Innozenz IV. (1243–1254). Seine Regierungszeit war ausgefüllt mit Kämpfen gegen die Staufer. Der Papst setzte den Kaiser ab, der Kaiser bestritt dem Papst das Recht, einen Kaiser abzusetzen. Die Kreuzzugsidee begann zu pervertieren, die Ungläubigen eroberten Jerusalem: eine turbulente Zeit. Die Stadt Rom war zerfallen und entvölkert, lag in ihrer tiefsten Erniedrigung; von einem 2000-Jahr-Jubiläum ist nichts überliefert. Wahrscheinlich hat gar niemand an dieses Datum gedacht. Im Jahr 2248 wird es anders sein, aber das wird weder der heutige Leser noch der Autor erleben – vielleicht auch die Stadt Rom nicht. Wenn es stimmt, dass durch den Treibhauseffekt und das Abschmelzen der Polkappen das Meer um 10 oder 20 Meter steigt, dann wird Rom zu seinem 3000. Gründungstag eine Unterwasserwelt sein, denn es liegt nur 13 m über Seehöhe. Der Geburtstag der Stadt wird übrigens am 21. April gefeiert, ein Datum, das der gebildete Vielschreiber und Polyhistor M. Terentius Varro (116–27 v. Chr.) auf sehr krummen Wegen errechnet hat.
Wenn Rom, dies eine nicht ganz unnütze Zwischenbemerkung, im Jahr 753 v. Chr. gegründet wurde, wie alt ist es dann heute (2007)? Klar: 753 + 2007 = 2760. Nein. 2759, denn ein Jahrnull hat es nicht gegeben. Auf das Jahr 1 v. Chr. folgte, logisch, das Jahr 1 n. Chr. Wenn Jesus also am 25.12.1 »v. Chr.« geboren wurde (er hatte den gleichen Geburtstag wie Gott Mithras, dies nebenbei), so war er am 25.12.1 »n. Chr.«ein Jahr alt, nicht (1+1) zwei. Man muss also immer x v. Chr. + y n. Chr. – 1 rechnen.
753 v. Chr.: Wer sich die Reihenfolge dreier aufeinanderfolgender ungerader Zahlen von 7 abwärts merken kann, behält auch das legendäre Gründungsdatum Roms im Kopf. 7 behält man leicht, wenn man an Rom denkt. Die heilige Zahl spielt in der Heiligen Stadt oft eine Rolle: Sie ist auf den berühmten Sieben Hügeln erbaut – von denen noch die Rede sein muss –, und die Sieben Hauptkirchen, die auch noch erwähnt werden, sind das Ziel der frommen Rombesucher, sollten es zumindest sein. Die Jahresza