PROLOG
Wer hätte gedacht, dass ein Baby derart anstrengend sein konnte, sobald seine Mutter es nicht mehr sanft auf dem Arm wiegte? Victoria Sutton ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer ihres Stadthauses in Auckland fallen und betrachtete müde das in seinem Reisebettchen schlafende Baby.
Dylan sah mit seinen kurzen, dichten Wimpern, die auf seinen rosigen Pausbäckchen ruhten, und seinem sich im Schlaf bewegenden kleinen Mund wie ein Engel aus.
Ah, jetzt einen Kaffee.
Kaum zu glauben, dass sie das ganze Wochenende über keine Zeit für einen Kaffee gehabt hatte. Mandy, ihre Sekretärin, würde sich morgen kranklachen, wenn sie ihr von den Ereignissen der letzten beiden Tage erzählte.
Waren es wirklich nur zwei Tage gewesen?
Aufseufzend stützte Victoria die Ellbogen auf ihre Knie. Zwei Tage, aber auch zwei nahezu schlaflose Nächte, in denen Dylan ihr normalerweise gut organisiertes Leben auf den Kopf gestellt hatte. Himmel, sie schien nicht mehr zu Atem gekommen zu sein, seit ihre beste Freundin Suzy ihr am Freitagabend die letzten Ratschläge zugerufen hatte, während ihr Mann Michael sie zur Haustür hinauszog, weil er endlich zu einem romantischen Kurzurlaub anlässlich ihres zweiten Hochzeitstages aufbrechen wollte.
Victoria ließ den Blick durch ihr normalerweise tadellos aufgeräumtes Wohnzimmer schweifen, in dem jetzt Spielzeug, Windeln und andere Babyutensilien für chaotische Ordnung sorgten. In ihrem Schlafzimmer sah es noch schlimmer aus. Sie musste aufräumen, ehe seine Eltern Dylan abholen kamen.
Bekümmert betrachtete Victoria den Apfelmusfleck auf dem winterweißen Bezug der Couch. Und der Fleck auf dem Teppich war am Freitag auch noch nicht da gewesen. Wie war sie bloß auf die Idee gekommen, Dylan am Morgen in ihrem in hellen Farben gehaltenen Wohnzimmer zu füttern?
Gleich morgen früh würde sie veranlassen, dass die Flecken entfernt wurden.
Morgen. Du lieber Himmel. Entsetzt schlug Victoria die Hände vor den Mund.
Das wöchentliche Treffen der Partner am Montagmorgen