: Catherine George
: Geheimnis einer Ballnacht Julia Bd. 1803
: Cora Verlag
: 9783863495008
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Er küsst sie zärtlich, er liebt sie feurig - und doch ahnt Anna schon bald: Ryder Wyndham, Besitzer eines prächtigen Landguts, ist nicht der Richtige für sie, die Enkelin des Jagdaufsehers. So sehr die Leidenschaft seit einer heißen Ballnacht zwischen ihnen lodert, so unterschiedlich scheinen auch ihre Wünsche an das Leben: Anna will Karriere machen, Ryder sucht eine Frau, die ihm Erben schenkt und großzieht. Einzige Lösung: eine Affäre auf Zeit? Aber ohne Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft kann Anna die Momente der Liebe nicht mehr länger genießen. Das Aus für eine große Liebe?



<p>Die öffentliche Bibliothek in ihrem Heimatort nahe der walisischen Grenze war der Ort, an dem Catherine George als Kind in ihrer Freizeit meistens zu finden war. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Mutter, die Catherines Lesehunger förderte. Zu einem Teil ist es sicher ihrer Motivation zu verdanken, dass Catherine George heute eine erfolgreiche Autorin ist. Mit achtzehn Jahren lernte Catherine ihren zukünftigen Mann kennen. Nach der Hochzeit zogen sie nach Brasilien, wo Catherines Mann bei einer großen Minengesellschaft als Chefingenieur angestellt wurde. Die wildromantische Berglandschaft, die sie dort umgab, beeindruckte Catherine nachhaltig. Bis heute lässt sie ihre Romane oft dort spielen. Nach neun glücklichen Jahren in Brasilien entschloss sich die kleine Familie, nach England zurückzugehen, um dem Sohn dort eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Als in England Catherines Tochter geboren wurde, kümmerte sie sich hauptsächlich um ihre Kinder. Besonders, ihnen vorzulesen, liebte sie. Ihr Mann war aus Berufswegen sehr viel verreist - er musste nach West Afrika, Portugal und in den Nahen Osten - während Catherine mit den Kindern in England blieb. In dieser Zeit fühlte sie sich abends oft einsam, bis ihr Mann eines Tages meinte, sie könne doch mal versuchen, einen Roman zu verfassen, statt ständig die Romane zu lesen, die andere geschrieben hatten. Um sich zu diesem Thema fortzubilden, nahm Catherine an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Die positive Kritik der anderen Teilnehme ermutigte sie, und sie beschloss, es mit einer Romance zu versuchen. Sie war überglücklich, als ihr erstes Manuskript prompt von dem englischen Verlag Mills& Boon angenommen wurde und im selben Jahr die Auszeichnung als bester Liebesroman des Jahres erhielt. Seitdem hat sie 54 weitere Romances verfasst, die alle äußerst erfolgreich sind. Ihr Sohn und ihre Tochter sind mittlerweile längst erwachsen. Aber sie kommen ihre Eltern oft besuchen. Catherine, ihr Mann und der Labrador Prince wohnen in einem Haus inmitten eines großen Gartens, malerisch hoch oben auf den Klippen zwischen dem Wye Tal und dem Fluss Severn gelegen.</p>

1. KAPITEL

Anna kam gerade erschöpft und durchgefroren nach Hause und freute sich darauf, früh ins Bett zu gehen, als es an der Tür klingelte. Seufzend nahm sie den Hörer der Sprechanlage ab.

„Hier ist Ryder Wyndham.“

Annas Augen begannen zu glänzen. „Ryder? Das ist ja eine Überraschung! Komm rein!“ Sie ließ ihn ins Haus und wartete an der offenen Wohnungstür. Als der neue Erbe vonWyndham Manor aus dem Fahrstuhl trat, spürte sie tiefes Mitgefühl, denn sein Gesicht war aschfahl, was durch die kurz geschnittenen schwarzen Locken noch betont wurde. Außerdem wirkte er mit seinem eleganten Anzug, dem schwarzen Schlips und dem langen dunklen Mantel noch schmaler als sonst.

„Bitte komm rein“, begrüßte sie ihn lächelnd.

Ryder ging an ihr vorbei und sah sich um. „Bist du allein?“, fragte er.

Anna wunderte sich über sein kühles Auftreten. „Ja. Wie geht es dir, Ryder?“

„Es ging mir schon besser.“

„Edwards Tod muss ein furchtbarer Schock für dich gewesen sein.“ Sie nickte ernst. „Kann ich dir vielleicht etwas zu trinken anbieten?“

Doch ihr Besucher lehnte ihr Angebot ab und musterte sie dann von Kopf bis Fuß mit einem Blick, der Alarmglocken inihrem Kopf schrillen ließ.

„Ich muss zugeben, ich kann ihn verstehen“, sagte er zu ihrer Verwunderung.

„Wen?“, wollte sie wissen.

Ryder schaute sie feindselig an. „Du siehst zwar nicht so aus, aber nach meiner Berechnung musst du mindestens dreiunddreißig sein.“

Anna runzelte verwirrt die Stirn. „Bist du etwa hergekommen, um mit mir über mein Alter zu sprechen?“

„Nein, sondern um dich aufzufordern, meinen Bruder in Ruhe zu lassen“, fuhr er sie an.

„Meinst du Dominic?“, fragte sie fassungslos.

„Natürlich, wen denn sonst? Eddy ist schließlich tot.“

Anna atmete tief ein. „Du bist offenbar sehr angespannt, Ryder. Am besten ziehst du erst mal deinen Mantel aus, während ich dir einen Drink hole.“

„Ich will keinen Drink – ich will wissen, was du im Schilde führst!“

Anna hob das Kinn. „Ich fürchte, das musstdu mir erklären.“

„Keine Angst, das werde ich.“ Kalt sah Ryder sie an. „Nachdem Dominic bei dir gewesen war, um dir die Nachricht von Eddys Tod zu überbringen, hat er nur noch von dir geredet: wie hübsch und sexy du bist und wie nett du dich ihm gegenüber verhalten hast. Er ist mehrmals nach London gefahren, bevor er nach New York zurückkehrte …“

„Und du denkst, dass er meinetwegen in London war?“, fragte Anna ungläubig.

„Dominic hat behauptet, er würde hier Freunde besuchen. Aber es ist doch offensichtlich, dass er in Wirklichkeit dich besucht hat. Ich war zu sehr mit meinen Problemen beschäftigt, um gleich zu merken, worauf das alles hinausläuft.“ Angewidert verzog er den Mund. „Es liegt doch auf der Hand, warum eine Frau deines Alters einen zehn Jahre jüngeren Mann heiraten möchte.“

„Wegen des tollen Sex?“ Vor Wut hätte Anna ihn am liebsten geohrfeigt.

„In diesem Fall wegen des Geldes.“ Voller Verachtung blickte er sie an. „Und als Dominic dir erzählte, was für eine nette kleine Erbschaft ihm unsere Tante hinterlassen hat, hast du deinen aktuellen Lebensabschnittsgefährten zum Teufel gejagt und die Gelegenheit beim Schopfe gepackt.“

Anna war so verletzt, dass ihre Kehle wie zugeschnürt war. „Ich kann nicht glauben, dass du mir wirklich so etwas unterstellst“, brachte sie schließlich heraus. „Von Dominics Erbschaft wusste ich nichts, und sie interessiert mich auch nicht. Ich habe nämlich nicht die geringste Absicht, deinen kleinen Bruder zu heiraten.“

„Und das soll ich dir glauben?“

„Ob du mir nun glaubst oder nicht,Squire, es ist die Wahrheit.“ Anna wusste genau, wie sehr es Ryder missfiel, mit seinem offiziellen Gutsherrentitel angesprochen zu werden. „Als Dominic herkam, um mir von Edwards Tod zu erzählen, hatte ich ihn schon