2. KAPITEL
Die Suite war so groß wie ein geräumiges Apartment, ultramodern im Design mit schwarzen Bodenfliesen und weißen, gemütlichen Ledersofas. Durch die riesigen Fenster, die zur Straße hinausgingen, hatte man einen prachtvollen Ausblick auf das glitzernde London bei Nacht.
„Das ist ja herrlich!“ Beeindruckt lief Cat hinüber zu einer zweiten großen Fensterfront und betrachtete den stimmungsvoll beleuchteten Dachgarten, der zu Nicholas’ Suite gehörte. Das tiefblaue Wasser des integrierten Pools schimmerte im Mondlicht.
„Ja, nicht schlecht“, stimmte Nicholas bescheiden zu. Doch als er jetzt neben Cat trat, galt sein Blick eher ihr als seiner Dachterrasse. Der grüne Satinstoff ihres Kleides umschmeichelte ihre Figur, und Nicholas konnte kaum den Blick von ihrem Dekolleté abwenden. Allein der Gedanke an ihre vollen Brüste, die sich reizvoll unter dem Stoff abzeichneten, ließ ihn seine Erregung deutlich spüren. „Ich habe in all meinen Hotels eine eigene Suite. In geschäftlicher Hinsicht eine praktische Lösung, obwohl ich sehr viel reise und somit niemals lange an ein und demselben Ort bin.“
„Was nennen Sie dann Ihr Zuhause?“, erkundigte sich Cat interessiert.
Ihr Name steht ihr gut, fand er. Sie hatte die tiefgrünen Augen einer Katze, mit einem besonders hypnotischen Effekt. „Ich habe ein Haus auf Kreta.“
„Sie sind Grieche.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage. „Kreta ist wunderschön.“
„Sie waren dort?“
„Ja, schon öfter. Mein Großvater besitzt eine Villa ganz in der Nähe von Xania, und ich habe in jungen Jahren das eine oder andere Mal meine Ferien bei ihm verbracht.“ Sie dachte an die glanzvolle Schönheit des weiß getünchten Anwesens mit Blick auf das endlose Meer. Sie hatte diese Sommer bei ihrem Großvater so sehr genossen, umgeben von Liebe und Fröhlichkeit. Dann geschah der Unfall, bei dem ihre Mutter starb. Sie war damals gerade zehn Jahre alt gewesen. Das Auto ihres Vaters war auf der Küstenstraße außer Kontrolle geraten, und mit ihm Cats ganzes Leben. Seitdem verband sie mit Kreta nicht mehr nur positive Erinnerungen …
Interessiert beobachtete Nicholas, wie sich Cats Miene regelrecht verschloss. Beinahe hätte er seine Hand ausgestreckt, um die dunklen Schatten, die plötzlich ihren Blick trübten, zu verscheuchen. „Waren Sie in letzter Zeit einmal auf der Insel?“
An ihren Besuch auf Kreta im letzten Jahr wollte Cat gar nicht denken. Ihr Vater hatte sie dazu überredet, ihren Bruder aus einem Geschäft freizukaufen, das schiefgegangen war. Doch bei ihrer Ankunft musste sie feststellen, dass Michael ganz bewusst einen extrem undurchsichtigen Deal eingegangen war. Es war ein Schock für sie gewesen, wie tief ihr Bruder gesunken wa