: Lindsay Armstrong
: Der goldene Schlüssel zum Glück Julia Bd. 1818
: Cora Verlag
: 9783863492755
: Julia
: 1
: CHF 1.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Maggie kocht vor Wut: Ausgerechnet der arrogante Selfmade-Millionär Jack McKinnon wirft ihr auf einer Party vor, sie sei ein verwöhntes Society-Girl. Als sie ihn kurz darauf bei einer Hausbesichtigung wiedertrifft, wirft sie empört die Tür zu. Ein Fehler! Denn sie und Jack sind in dem leeren Haus gefangen: Minuten, Stunden - vielleicht Tage? Jedenfalls genug Zeit, um ihm zu beweisen, wie falsch er sie einschätzt. Als sie endlich befreit werden, gibt Jack mit einem heißen Kuss seinen Irrtum zu. Ein zweiter Fehler! Denn jetzt verliebt Maggie sich auch noch in ihren Feind ...



<p>Lindsay Armstrong wurde in Südafrika geboren, und bis heute fasziniert sie der Kontinent sehr. Schon als kleines Mädchen wusste sie, was sie später machen wollte: Sie war entschlossen, Schriftstellerin zu werden, viel zu reisen und als Wildhüterin zu arbeiten. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber noch immer ist sie von der Tierwelt Afrikas begeistert. Ihrem Vorsatz, viel zu reisen, ist sie treu geblieben - zunächst arbeitete sie in einem Reisebüro, später für eine Fluggesellschaft. Ihren Mann, der ursprünglich aus Neuseeland stammt, lernte Lindsay Armstrong kennen, als er auf dem Weg von Westafrika zurück nach Hause einen Zwischenstopp in Johannesburg machte. Zwar flog er zurück nach Neuseeland, kehrte aber ein paar Wochen später in die südafrikanische Hauptstadt zurück. Ein halbes Jahr später waren sie verheiratet. Drei ihrer fünf Kinder wurden in Südafrika geboren, eins in London und eins in Australien, wohin die Familie auswanderte. Doch erst als ihr jüngstes Kind in die Schule kam, entschloss Lindsay Armstrong, ihre eigene Karriere in Angriff zu nehmen - als Schriftstellerin! Und das ist ihr gelungen. Am glücklichsten ist sie, wenn sie gerade an einem Buch arbeitet, und dabei hat sie entdeckt, dass sie praktisch unter allen Bedingungen schreiben kann. Die Armstrongs führen ein sehr ereignisreiches Leben: Lindsay und ihr Mann haben Rennpferde trainiert, eine Farm bewirtschaftet und sechs Monate auf einem Boot gewohnt, mit dem sie von der afrikanischen Goldküste bis zur Torresstaße zwischen Australien und Neuguinea hin und wieder zurück geschippert sind. Zur Zeit leben sie im australischen Queensland mit herrlichem Blick aufs Meer. Sie haben ihre Farm verkauft und schauen sich nach einem neuen Boot um. Nach wie vor reisen Lindsay und ihr Mann leidenschaftlich gern. In den letzten Jahren waren sie zwei Mal in Südafrika. Den Höhepunkt ihres Besuchs in der Serengeti bildete etwas, das Lindsay eigentlich niemals tun wollte: Sie fuhr in einem Heißluftballon. Als der Ballon abhob, versagten ihr beinahe die Nerven, aber im Nachhinein gibt sie gern zu, dass es ein unvergessliches Erlebnis war, wie sich bei Sonnenaufgang die Serengeti mit ihrer artenreichen Tierwelt zu ihren Füßen ausbreitete. Trotz ihrer Begeisterung für Afrika hat Lindsay Armstrong in Australien eine neue Heimat gefunden, in der sie sich sehr wohl fühlt. Sie liebt dieses weite Land und ist extra nach Sydney gereist, um die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2000 zu besuchen. Und ...

1. KAPITEL

Weder Maggie Trents Familie noch ihre Freunde waren davon begeistert, dass sie Immobilienmaklerin war. Das änderte sich erst, als Mary Donaldson, die aus Tasmanien stammte, den Kronprinzen Frederik von Dänemark heiratete und man erfuhr, dass sie auch in einem Immobilienmaklerbüro gearbeitet hatte. Von da an betrachtete man Maggie Trent mit neuem Interesse, und sie genoss größeres Ansehen.

Sie kam aus einer reichen Familie, war dreiundzwanzig, modisch-elegant gekleidet und wirkte mit dem goldblonden Haar und der fantastischen Figur sehr attraktiv. Außerdem hatte sie einen guten Geschäftssinn und viel Fingerspitzengefühl. Sie wusste instinktiv, welche Häuser sie welchen potenziellen Käufern anbieten konnte. Und sie hatte ein Auge für die verborgenen Schönheiten eines Hauses. Das war eigentlich kein Wunder, denn sie hatte Kunst und Architektur studiert, konnte gut mit Menschen umgehen und war aufgeschlossen und interessiert. Der gute Geschmack war ihr angeboren, und sie glaubte daran, dass sich alles verkaufen ließ.

Maggie genoss das Leben, und der Beruf machte ihr vor allem deshalb Spaß, weil der Immobilienmarkt einen lebhaften Aufschwung erlebte. Sie hatte keine Zeit, über eine feste Beziehung oder eine mögliche Heirat nachzudenken, obwohl es einen Mann in ihrem Leben gab, der sie unbedingt heiraten wollte.

Wichtig waren ihr zwei Dinge. Zum einen wollte sie beweisen, dass sie ohne fremde Hilfe eine erfolgreiche Geschäftsfrau werden konnte. Zum anderen würde sie keinem Mann erlauben, sie herablassend oder verächtlich zu behandeln, nur weil sie eine Frau war. Diese Ziele hatte sie sich nach der schwierigen Beziehung mit ihrem Vater gesteckt. Er war ein starker, sehr reicher, dominanter und arroganter Mann. Er war der Meinung, sie brauche überhaupt nicht zu arbeiten und verschwende nur ihre Zeit mit dem, was sie tat.

Nicht zuletzt daran lag es wahrscheinlich, dass sie den ungemein erfolgreichen Bauunternehmer Jack McKinnon nicht ausstehen konnte. Aber sie hatte niemals beabsichtigt, ihn seiner Freiheit zu berauben, obwohl es letztlich darauf hinausgelaufen war. Die Tatsache, dass auch sie ihrer Freiheit beraubt wurde, schien ihn nicht zu interessieren. Er hatte ihr sogar eigennützige Motive unterstellt und behauptet, sie hätte das alles gut geplant. Darüber ärgerte sie sich immer noch so sehr, dass sie die Erinnerung daran am liebsten verdrängt hätte. Doch das war gar nicht so leicht.

Alles hatte an einem sonnigen Sonntagnachmittag angefangen.

In einem Straßencafé tranken Maggie und Tim Mitchell Kaffee und lauschten der ausgezeichneten Jazzband, die auf der belebten Strandpromenade am Yachthafen spielte. Maggie und Tim waren Freunde und unternahmen viel zusammen. Doch sie achtete sehr darauf, dass es bei Freundschaft blieb und sie sich nicht zu nahekamen. Für Tim war das sicher eine große Belastung, was er jedoch geschickt verbarg.

An diesem Vormittag hatte Maggie ein luxuriöses Haus verkauft, was ihr eine gute Provision einbrachte. Deshalb war sie entspannt und zufrieden.

„Wer ist das?“, fragte sie und wies mit einer angedeuteten Kopfbewegung in die Richtung. Tim blickte über die Schulter, um die Neuankömmlinge zu sehen, die Maggies Aufmerksamkeit erregt hatten. „Der Mann mit dem dunklen Haar und den grauen Augen ist Jack McKinnon“, antwortete er. „Du weißt schon, der bekannte Bauunternehmer.“

Maggie betrachtete den Mann, den sie nur dem Namen nach kannte. Persönlich war sie ihm noch nie begegnet.

Jack McKinnon war Multimillionär, besaß ein Bauunternehmen und plante und baute Häuser und Eigentumswohnungen an der Goldküste. Wegen der guten Preise hätte Maggie dort auch gern Wohneigentum verkauft. Doch das würde sich mit ihren Prinzipien und Überzeugungen nicht vereinbaren lassen, denn ihr gefiel nicht, was Jack McKinnon machte. Er zerstörte die herrliche Landschaft, wo man Pferde und Lamas züchten konnte und dergleichen.

Naturfreunde zogen sich gern hierhin zurück. Aber dank Jack McKinnon und seinesgleichen wurde die malerische Landschaft als Bauland genutzt, und es entstanden dort dicht nebeneinander stehende, beinah identische Kästen, wie Maggie die Häuser insgeheim nannte.

Leider wollten immer mehr Menschen an der Goldküste leben. Und das nicht nur wegen des guten Klimas und der wunderschönen Strände, sondern auch wegen der Nähe zu Brisbane, der Hauptstadt des Bundesstaates.

„Kennst du ihn, Tim?“ Maggie beobachtete Jack McKinnon, der sich mit zwei Frauen und einem anderen Mann an einen Nebentisch setzte.

„Ich bin mit ihm in die Schule gegangen, er ist etwas älter als ich, zweiunddreißig denke ich. Wir laufen uns ab und zu über den Weg. Er liebt die Küste und das Meer und ist sehr erfolgreich“, erklärte Tim nicht ohne Stolz.

Am liebsten hätte Maggie ihm verraten, was sie von Jack McKinnon und seinesgleichen hielt, sie schwieg jedoch. Tim war ein netter Mensch, in dessen Gesellschaft sie sich wohl fühlte. Er war neunundzwanzig, Zahnarzt und besaß eine eigene