: Christina Hollis
: Die Nacht auf der Jacht Julia Bd. 1804
: Cora Verlag
: 9783863492618
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein verführerischer Auftrag in der Toskana! Die Innenarchitektin Katie Carter soll das Castello von Conte Giovanni Amato neu einrichten. Er ist ein faszinierender Mann, aber Katie traut der Liebe überhaupt nicht! Vorsichtig geht sie dem Conte aus dem Weg - bis er sie zu einer Party auf seiner Luxusjacht einlädt. In einem atemberaubenden Abendkleid erscheint sie an Deck: der erste Fehler! Denn das Funkeln in Giovannis dunklen Augen verrät ihr: Sie hat den Jagdinstinkt des adligen Multimillionärs geweckt! Jetzt darf sie keinen zweiten Fehler machen ...



<p>Christina Hollis wurde ein paar Meilen entfernt von Bath* in der englischen Grafschaft Somerset geboren. Sie schreibt, seitdem sie und einen Stift halten konnte. Ihr erstes Buch bestand aus ein paar Sätzen über Puppen, die in einem Korb lebten. Damals war sie drei Jahre alt! Die Schule verließ sie mit sechzehn. Sie arbeitete als Aushilfskraft in der Marketingabteilung eines Finanzinstitutes. Ihren Ehemann lernte sie bei einem Blind Date kennen und lieben, und sie heiraten schon nach wenigen Monaten. Zum Zeitvertreib schrieb sie in ihrer Freizeit und kam in die engere Wahl für einen Buchpreis. Ihr Ehemann schlug vor, sie solle doch hauptberuflich schreiben. Über die nächsten Jahre hinweg verfasste Christina ein halbes Dutzend längerer Romane, viel Sachliteratur für Magazine und bekam zwei Kinder. Im Jahr 2000 nahm sie an einem College- Kurs für kreatives Schreiben teil, um ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Ihre Studienfreunde drängten sie dazu, das Manuskript beim englischen Liebesroman-Verlag Mills& Boon einzureichen. Ausgerechnet am Geburtstag ihres Sohnes erhielt sie die Zusage für die Veröffentlichung. Überglücklich veranstaltete sie ein Fest für ihre Familie. Christinas Hobbys sind Kochen und Gartenarbeit. Natürlich hat sie stets ein Buch griffbereit. Selbstverständlich am liebsten Liebesromane. Verheiratet mit dem romantischsten Mann der Welt, genießt sie ihr Leben und ihren Beruf - den sie für den besten der Welt hält.</p>

1. KAPITEL

Katie hatte sich die Toskana heiß und staubig vorgestellt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Himmel hier so strahlend blau war und die Luft nach Kräutern duftete.

„Man erwartet von Ihnen, dass Sie Ihre Arbeit zügig erledigen, Miss Carter. Signor Amato macht selten Zugeständnisse, schon gar nicht an Innenarchitekten!“ Eduardo, ein untersetzter, mit peinlicher Sorgfalt gekleideter Mann, beugte sich vor und klopfte an die Trennscheibe der Limousine, in der sie saßen. Er sagte kurz etwas auf Italienisch zu dem Chauffeur, bevor er sich wieder zurücklehnte. „Signor Amato muss heute Vormittag noch in sein Stadtbüro, und abends ist er Ehrengast bei dem Dinner einer australischen Delegation. Sein Arbeitstag ist straff organisiert und minutiös durchgeplant. Ich als sein persönlicher Assistent muss dafür sorgen, dass wir rechtzeitig eintreffen.“

„Tut mir leid, dass mein Flug gestrichen wurde. Ich wollte eigentlich schon gestern hier sein.“ Katie umfasste den Griff ihrer Aktentasche fester. Und dann hatte es ausgerechnet gestern einen Sicherheitsalarm gegeben. Dabei war dieser Traumjob wirklich wichtig für sie. Giovanni Amato war einer der öffentlichkeitsscheusten Multimillionäre der Welt. Und nun hatte sie durch die persönliche Fürsprache der Marchesa di San Marco den Auftrag bekommen, seiner Familienvilla ein neues Gesicht zu geben. Im erstenMoment hatte sie ihr Glück kaum fassen können. Alles war bis in die letzte Einzelheit geplant gewesen. Damit sie dem Grafen auch wirklich frisch und ausgeruht gegenübertreten konnte, hatte sie extra für die Nacht zuvor in Mailand ein Hotelzimmer gebucht. Doch dann waren alle ihre Pläne über den Haufen geworfen worden. Statt hellwach und konzentriert war Katie jetzt nach einer im Flughafen verbrachten schlaflosen Nacht nervös und übermüdet. Ihre Handflächen waren verdächtig feucht, außerdem klopfte ihr Herz zu schnell. So hatte sie sich ihren ersten Tag im Paradies nicht vorgestellt.

Hier zu arbeiten ist bestimmt keine Strafe, dachte sie, während sie durch eine idyllische Hügellandschaft fuhren. Immer wieder tauchten verstreut daliegende kleine Dörfer mit hübschen alten Häusern aus Stein auf. Schließlich bog die glänzende schwarze Limousine ab und hielt vor einem gewaltigen schmiedeeisernen Tor. Der Chauffeur ließ das Fenster herunter und schob eine Codekarte in den dafür vorgesehenen Schlitz. Gleich darauf glitt das Tor auf, und der Wagen fuhr langsam eine lange, mit Limonenbäumen gesäumte Auffahrt hinauf. Katie holte überrascht Luft, als eine klassische toskanische Villa in Sicht kam, die sich von der Größe her fast mit Windsor Castle messen konnte.

Während die Limousine vor dem Haupteingang vorfuhr, trat ein höchst effizient wirkender junger Mann in einem Designeranzug, Armani, wie Katie vermutete, aus dem Haus. Noch ehe der Wagen richtig angehalten hatte, riss er auf ihrer Seite die Tür auf. Die Hitze schwappte ins Innere und legte sich wie eine Thermodecke über Katie.

„Oh, was für ein herrliches Wetter Sie hier haben“, begann sie, aber das Personal der Villa Antico war nicht auf Small Talk eingestellt.

„Signor Amato erwartet Sie im weißen Büro, Miss Carter“, beschied der Butler Katie, bevor er an den persönlichen Assistenten gewandt fortfuhr: „Sie ist spät dran.“

„Sagen Sie mir einfach, wo es langgeht, ich beeile mich“, bat Katie.

Als Katie den kathedralenähnlichen lichtdurchfluteten Raum betrat, stand Conte Giovanni Amato mit dem Rücken zu ihr und telefonierte. Seine hochgewachsene schlanke Gestalt zeichnete sich schemenhaft vor der vom Boden bis zur Decke reichenden Fensterfront ab. Obwohl sein Gesicht im Schatten lag, erkannte Katie auf Anhieb, dass er eine unglaubliche Präsenz ausstrahlte. Er drehte sich halb zu ihr um und winkte sie befehlsgewohnt näher, allerdings ohne seinen italienischen Wortschwall zu unterbrechen. Er trug eine elegante Leinenhose, die von einem blütenweißen Hemd ergänzt wurde, doch um seine Erscheinung richtig würdigen zu können, muss