: Muriel Jensen, Carolyn Greene
: Bianca Spezial Band 6 Glaub mir, es ist Liebe / Mein grösster Wunsch - ein Baby /
: Cora Verlag
: 9783862956913
: Bianca Spezial
: 1
: CHF 2.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

GLAUB MIR, ES IST LIEBE von JENSEN, MURIEL
Das ist Paul noch nie passiert: Er trifft eine bezaubernde Frau und verbringt eine zärtliche Nacht mit ihr. Doch während er von einer Zukunft mit Bobbi träumt, zeigt sie ihm nur noch die kalte Schulter - obwohl sie sein Kind erwartet! Paul ist verzweifelt: Wie kann er Bobbi davon überzeugen, dass er sie aufrichtig liebt?
MEIN GRÖSSTER WUNSCH - EIN BABY von GREENE, CAROLYN
Soll sie oder soll sie nicht? Aprils bester Freund will sie heiraten, damit sie endlich das ersehnte Baby bekommen kann. Doch reichen die freundschaftlichen Gefühle aus, die sie für Glen hegt? April glaubt, sich entscheiden zu müssen: Entweder eine Hochzeit aus Liebe oder ein Baby - und ahnt nicht, dass sie beides haben kann.



<p>So lange Muriel Jensen zurückdenken kann, wollte sie nie etwas andere als Autorin sein. Sie wuchs in einer Industriestadt im Südosten von Massachusetts auf und hat die Menschen dort als sehr liebevoll und aufmerksam empfunden. Noch heute verwendet sie in ihren Romances Charaktere, die sie an Bekannte von damals erinnern. Als sie zehn Jahre alt war, zog ihre Familie nach Los Angeles. Mit 17 Jahren, direkt nach der High School, nahm sie ihren ersten Job bei einer Telefongesellschaft an. Als der Drang zu schreiben in ihr wuchs, wurde sie Sekretärin bei der Los Angeles Times und besuchte abends Schreibseminare. Ihren zukünftigen Ehemann Ron traf sie dort an einem Kopierer (von denen es damals im ganzen Gebäude nur zwei gab!). 1968 heirateten sie und Ron. Während der ersten Ehejahre arbeitete Ron als Redakteur bri mehreren kleinen Zeitungen, denen stets eins gemeinsam war: Sie waren immer unterbesetzt. Muriel half ihm manchmal und fand schnell heraus, dass das definitiv nicht der richtige Job für sie war. Die Herausgeber hatten überhaupt kein Verständnis für ihre Neigung, in den Artikeln etwas hinzuzudichten. Also beschloss sie: wenn schreiben, dann Romane. 1973 zogen sie und ihr Mann nach Oregon und adoptierten drei Kinder. Plötzlich musste Muriel ganz neue Prioritäten setzen, aber trotzdem konnte sie den Wunsch, endlich Bücher zu schreiben, nicht länger ignorieren. Zeit dafür fand sie abends. 1983 hieß es, der kanadische Verlag Harlequin habe in New York ein Büro aufgemacht und suche nach Manuskripten von amerikanischen Autorinnen für amerikanische Leserinnen. Damals leitete Muriel eine Buchhandlung und hatte, wenn keine Kundinnen im Laden waren, an einem Roman geschrieben. Sie überarbeitete ihn und schickte ihn Harlequin zu. Mittlerweile sind ihre Kinder erwachsen, die Schar der Enkelkinder wird ständig größer, und zur Familie gehören außerdem vier Katzen und ein Labrador Retriever namens Amber. Vor ungefähr zehn Jahren beschloss Ron, an der Universität Kunst zu studieren. Er baute den Keller ihres Hauses zu einem Atelier um. Inzwischen verkauft er seine Werke regelmäßig an zwei Galerien. Muriel und Ron leben in einem alten viktorianischen Haus, das auf einem Hügel liegt, von dem man einen herrlichen Blick auf den Columbia River hat. Es vergeht kein Tag, an dem Muriel nicht von dort aus Lastkähne, Boote der Küstenwache, Yachten und Fischerboote beobachtet und über die Menschen an Bord nachdenkt - eine ständige Quelle der Inspiration.</p>

1. KAPITEL

April …

Wohlklingendes Läuten von Kirchenglocken weckte Bobbi Perducci. Langsam drang es in ihr Bewusstsein vor. Zwar erschien es ihr ein wenig zu laut, doch der harmonische Klang wirkte irgendwie tröstlich auf sie. Ohne die Augen zu öffnen, legte sie sich in die Kissen zurück und gab sich genüsslich der lange entbehrten, anheimelnden Stimmung dieses ruhigen Sonntagvormittags hin.

Plötzlich fiel ihr ein, dass es in der Nachbarschaft ihrer Wohnung in Burbank gar keine Kirche gab. Seit drei Jahren wohnte sie dort und war nie vom Läuten der Glocken geweckt worden. Erschrocken schlug sie die Augen auf.

Ihr Blick wanderte über eine helle Holzdecke zu einem modernen Kronleuchter mit langen Kristalltropfen, die bei der strahlenden Sonne den Anschein erweckten, als wäre das Licht eingeschaltet.

Bobbis Herz machte einen Satz. Die Zimmerdecke ihres Schlafzimmers war, wie in Südkalifornien üblich, weiß getüncht und mit einer Lampe in der Form einer Halbkugel versehen.

Plötzlich rüttelten weitere Widersprüchlichkeiten Bobbis Sinne wach. Sie vernahm das Rauschen einer sanften Dünung. Unvorstellbar im Binnenland. Moosfarbene Vorhänge und braunkarierte Übergardinen schmückten die Fenster und gaben den Blick auf einen azurblauen Himmel frei. Wo befand sich die von Bäumen beschattete Vorstadtstraße mit seinen für das Wochenende typischen Geräuschen – lachende Kinder, bellende Hunde, brummende Rasenmäher?

Ernsthaft besorgt hob Bobbi den Kopf ein paar Zentimeter vom Kissen an und blickte an sich herab auf die Steppdecke, die ihr bis zu den Brüsten reichte und in Farbe und Design genau zu den Vorhängen passte.

In diesem Moment sah sie die Hand.

Ihr leiser Aufschrei klang selbst den eigenen Ohren fremd. Eine makellos gepflegte Hand mit langen Fingern umfasste Bobbis rechte Brust. Der Daumen ruhte auf ihrer dunklen Spitze. Beim Anblick ihrer aufgerichteten rosafarbenen Knospe fühlte Bobbi, wie ihr eine Gänsehaut über den vollkommen unbekleideten Körper lief.

Bobbis Kopf sank zurück. Sie schloss die Augen. Himmel, lass alles nur eine Wahnvorstellung sein, flehte sie insgeheim. In ihrem wirren Kopf ging alles drunter und drüber. Sie erinnerte sich an eine Riesenflasche Champagner, eine laue Nacht, Sandknirschen unter ihren Füßen, dazu das leise Aufschlagen der Brandung, die sanft ihre Knöchel umspielte.

Ein Arm um ihre Schultern, eine angenehme tiefe Stimme, warme Lippen … fordernde, geschickte Lippen. Nur, wem gehörten sie?

Oh Himmel, dachte sie verzweifelt. Es ist keine Wahnvorstellung. Seit Joey mich verlassen hat, habe ich mich in Zurückhaltung geübt. Mit wem auch immer ich es heute getan haben mag, es kann niemals freiwillig gewesen sein. Ich müsste mich doch daran erinnern, oder?

Aber der Himmel antwortete nicht. Selbst die Kirchenglocken schwiegen mittlerweile. Bobbi hörte nur das gleichbleibende Rauschen der Dünung und das ruhige Atmen eines Menschen.

Okay. Sie war vielleicht manchmal töricht gewesen, niemals jedoch feige. Nun hieß es für sie, den Schaden zu überprüfen und einzuschätzen.

Dafür musste sie zunächst einmal die Identität des Mannes herausfinden, dessen Hand ihre Brust umfasste. Bobbi schluckte einmal trocken und wandte den Kopf zur linken Seite.

Goldfarbenes Haar. Es war dicht und zerzaust und duftete nach Kräutershampoo. Eine Haarlocke fiel ihm auf die breite Stirn. Die Brauen glänzten eine Spur dunkler als das Haar.

Und auf einmal war auch die Erinnerung wieder da. Dabei war es nicht einmal erforderlich, die hellen blauen Augen unter den geschlossenen Lidern, die kräftige, gerade Nase und das mit einem Grübchen geschmückte Kinn anzusehen.

Der Mann war Sin, Paul Sinclair, Anwalt, Playboy und Erbe eines Riesenvermögens. Am Tag zuvor war Sin Bobbis Begleiter gewesen, als ihre beste Freundin Gina Raleigh Sins besten Freund, Patrick Gallagher, geheiratet hatte.

Eigentlich wollte Bobbi gleich nach der Trauung nach Hause fahren. Sie hatte einen Termin mit einem Innenarchitekten, der zwei Eckstühle aus Mahagoni abholen wollte, die sie gerade in Arbeit hatte, restaurierte und aufpolsterte. Mit diesem Vorhaben wollte Bobbi die Leere überspielen, die Patricks und Ginas Abreise ins Candle Bay Hotel für sie bedeuten würde. Das Hotel gehörte Patrick und befand sich an der Küste von Oregon.

Niemals hätte Bobbi erwartet, dass der gutaussehende, humorvolle Mann mit dem zauberhaften Lächeln, den sie nur wenige Stunden zuvor kennengelernt hatte, ihre Gefühle und Sehnsüchte erraten und sie zu einem Spaziergang am Strand überreden würde, wo er ein prachtvolles Haus besaß. Sie hatte auch nicht beabsichtigt, den Spaziergang zu einem anschließenden Dinner auszudehnen …

Das ist es, was mich jedes Mal in Schwierigkeiten bringt, dachte Bobbi. Da sie bereits als Teenager ihre Eltern verloren hatte, musste sie frühzeitig lernen, sich hart zu geben und finanziell unabhängig zu sein. Reichtum würde ihr zwar niemals beschieden sein, zu hungern brauchte sie aber auch nicht gerade. Sie besaß Intelligenz