2. KAPITEL
„Guten Abend“, sagte Sean, als er vor der Frau stand, die ihn für einen Abend gekauft hatte. „Entschuldigen Sie bitte, falls ich Sie warten ließ.“
„Sie haben ja einen Akzent!“
Er lachte. „Vielleicht sind Sie ja diejenige mit dem Akzent.“
„Oh Gott, das war schrecklich unhöflich von mir, nicht?“ Sie streckte ihm ihre Hand hin, die fast in seiner verschwand, als er sie zu einer förmlichen Begrüßung umschloss. „Ich bin Annie Davis. Und Sie sind …“
„Sean. Sean Murphy.“
„Wie Bond“, murmelte sie, „James Bond.“
„Nicht ganz“, erwiderte er lachend. „Ich habe nicht gesagt: Murphy. Sean Murphy. Außerdem war der Agent ein Brite.“
„Und Sie sind kein Engländer?“
„Um Himmels willen, nein!“
Sie nagte verlegen an ihrer Unterlippe. „Sorry. Ich mag einfach nur die frühen Bond-Filme, und Sie klingen wie Sean Connery.“
In guten Filmen kannte sie sich also aus, aber von Akzenten hatte sie keine Ahnung. „Connery ist Schotte, und die Schotten können die Briten nicht leiden. Sie hassen es, mit diesem Volk auf derselben Insel leben zu müssen.“
Sie sah völlig verwirrt aus, und Sean sagte sich, dass er sie nicht so hänseln dürfte, aber er konnte nicht anders. Diese Annie, die er auf Mitte zwanzig schätzte, war einfach zu süß. Besonders wenn sie etwas zu sagen versuchte, ohne in ein Fettnäpfchen zu treten.
„Was sind Sie denn nun eigentlich?“
„Ein Mann, jedenfalls dachte ich das immer. Ein irischer Mann. Und auch Ihr Date.“
Sie zog ihre Hand aus seiner, als würde sie erst jetzt merken, dass er sie noch immer hielt.
„Ich bin hierin nicht sehr gut.“
„Und ich ziehe Sie auf“, gestand er grinsend.
„Auf Hänseleien reagiere ich auch nicht gut“, warnte sie ihn. „Mein ältester Bruder ist eines Morgens mit rohem Schellfisch im Mund aufgewacht, weil er mich nur noch Miss America nannte, nachdem ich zum ersten Mal meine Regel gehabt hatte.“
Hierauf wurde sie knallrot und schlug sich eine Hand vor den Mund. „Das hab ich nicht wirklich gesagt, stimmt’s?“
Sean brach in Lachen aus. „Doch, das haben Sie. Klar und deutlich.“
„Ich muss hier raus.“
Er trat ihr in den Weg, um sie an der Flucht zu hindern. So leicht würde diese Frau ihm nicht entwischen, zumal er sie von Minute zu Minute lieber mochte. Sie war einfach hinreißend, besonders wenn ihre blauen Augen so funkelten wie jetzt.
„Ich bevorzuge Schwertfisch, nur damit Sie es wissen. Und obwohl ich Sush