: Beate M. Weingardt
: Das verzeih' ich Dir (nie)! Kränkung überwinden, Beziehung erneuern
: SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
: 9783417219586
: 1
: CHF 8.80
:
: Lebenshilfe, Alltag
: German
: 176
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Der Bestseller - jetzt als gebundene Ausgabe: Menschen kränken einander, verletzen die Gefühle anderer - jeder hat das schon selbst erlebt. Selten geschieht die Kränkung absichtlich. Dennoch sitzt der Schmerz tief. Man fühlt sich getroffen, herabgesetzt, in Frage gestellt oder einfach enttäuscht. Was tun? Vergessen? Die wenigsten schaffen das. Auf die leichte Schulter nehmen? Auch nicht so einfach. Wie aber kann man verhindern, von seinen Gefühlen, seien es Wut, Hass, Schmerz oder tiefe Verunsicherung, dauerhaft belastet, womöglich 'aufgefressen' zu werden? Welche Schritte sind notwendig, damit Verzeihen möglich ist? Warum fällt uns Vergeben oft so schwer, vor allem bei Menschen, die uns nahe stehen? Diesen Fragen geht Beate Weingardt in ihrem Buch sehr praxisnah nach.

Beate M. Weingardt, Jahrgang 1960, hat Psychologie und Ev. Theologie studiert und 1999 über den 'Prozess des Vergebens in Theorie und Empirie' promoviert. Beate M. Weingardt ist mit vielen Themen in der Erwachsenenbildung tätig und berät Menschen mit seelischen Verletzungen.

2 Was vergeben nicht bedeutet

Wenn du etwas Wichtiges tun willst, genügt es nicht, den Verstand zu befriedigen; du musst auch das Herz berühren.

Mahatma Gandhi

Vergeben bedeutet nicht, auf materielle Wiedergutmachung zu verzichten

Vergeben heißt, dass der seelische Schaden, den jemand angerichtet hat, nicht mehr nachgetragen wird. Man kann ihn in der Regel ja auch nicht vollständig wiedergutmachen, selbst durch ein Schuldeingeständnis samt Reue nicht. Anders ist es mit dem materiellen Schaden. Hier ist Wiedergutmachung – z. B. durch Geldzahlung, Inanspruchnahme der Versicherung oder andere Formen des Schadenersatzes – häufig möglich. Sie kann und soll geleistet werden. Warum? Weil es nicht nur recht und billig, sondern für beide Seiten wichtig ist, wenn der Schädiger den Schaden, den er angerichtet hat, auszugleichen versucht. Und weil noch genug zu vergeben bleibt, wenn dieser äußerliche Schaden behoben ist.

Nehmen wir einen alltäglichen Fall: Jemand fährt Ihnen ins Auto. Sie werden leicht verletzt, Ihr Auto ist beträchtlich demoliert. Sie sind unschuldig, der andere ist Ihnen zu dicht aufgefahren und konnte bei einem plötzlichen Stau nicht mehr rechtzeitig bremsen. Sie sind erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist, aber auch wütend, denn Sie haben nun eine Menge Arbeit und Probleme vor sich: Schmerzen, Arztbesuche, Werkstatttermine, Schriftwechsel mit der Versicherung, um nur einiges zu nennen. Der Fahrer, der Ihr Auto beschädigt hat, beteuert, dass es ihm Leid tut, und entschuldigt sich. Sie glauben ihm sein Bedauern und akzeptieren seine Entschuldigung, mit anderen Worten: Sie verzeihen ihm seinen Fehler. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass Sie darauf verzichten, Ihren Wagen auf Kosten seiner Versicherung reparieren zu lassen und unter Umständen Schmerzensgeld zu beantragen! Im Gegenteil: Diese Formen des materiellen Schadensersatzes sind für den Schädiger eine Möglichkeit, wenigstenseinen Teil seiner Schuld abzutragen. Man darf ja nicht vergessen: Viele, die anderen Menschen Schaden zufügten,

Cover1
Einleitung6
1 Was vergeben bedeutet13
2 Was vergeben nicht bedeutet17
3 Vergebung ist ein Geschenk27
4 Warum können uns Menschen kränken und verletzen?34
5 Wie schützen wir uns gegen Kränkungen und Verletzungen?68
6 Was geschieht mit unserem Körper, wenn wir verletzt werden?102
7 Warum legt Jesus so großen Wert auf Vergebung?111
8 Voraussetzungen, um vergeben zu können131
9 Der Prozess des Vergebens141