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Im Amazonasbecken, September1986
Als am Mittag die Wolken um den Gipfel des Cerro Gordo aufrissen und verschwanden, konnte Whittlesey hoch über sich sehen, wie das Sonnenlicht den Blätterkronen des Urwalds eine goldene Färbung verlieh. Irgendwelche Tiere – vermutlich Klammeraffen – tobten und schrien über seinem Kopf, und ein Makao flatterte obszön kreischend herab.
Whittlesey blieb neben einem umgestürzten Jaranda-Baum stehen und wartete, bis Carlos, sein schwitzender Helfer, zu ihm aufschloß.
»Hier halten wir«, sagte Whittlesey auf spanisch. »Baja la caja. Setz die Kiste ab.«
Whittlesey ließ sich auf dem Stamm des umgestürzten Baumes nieder und zog seinen rechten Stiefel und Socken aus. Dann zündete er eine Zigarette an und machte sich mit der Glut über die vielen kleinen Zecken her, die ihm wie ein dunkler Pelz Schienbein und Knöchel überzogen.
Carlos stellte ein altes Armeetragegestell ab, auf das umständlich eine hölzerne Kiste gebunden war.
»Öffne sie bitte«, sagte Whittlesey.
Carlos löste die Stricke, machte ein paar kleine Messingverschlüsse auf und nahm den Deckel der Kiste ab.
Innen war sie mit den Fasern einer einheimischen Pflanze gut ausgepolstert. Whittlesey entfernte eine Lage dieses Packmaterials und brachte zwei Gegenstände zum Vorschein, eine kleine, hölzerne Pflanzenpress