: Daverick Leggett
: Selbstheilung durch Ernährung Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
: Arkana
: 9783641053727
: 1
: CHF 15.00
:
: Ernährung
: German
: 448
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Fundierte Einführung in die Theorie der chinesischen Ernährungslehre mit exquisiten Rezepten
Daverick Leggett stellt die Grundprinzipien der Ernährungslehre nach der traditionellen chinesischen Medizin vor, mit deren Hilfe wir die Energien in unserem Körper harmonisieren können. Eine Vielzahl leckerer Rezepte, begleitet von Energieanalysen, helfen, das Yin und Yang der Ernährung in den Alltag zu integrieren. Ein geniales Handbuch der Koch- und Lebenskunst.

Daverick Leggett begann seine berufliche Karriere als Biobauer und lebte lange Zeit in einer Gemeinschaft, die sich dem ökologischen Anbau gesunder Lebensmittel widmete. Heute lehrt er Shiatsu, Qi-Gong und traditionelle chinesische Medizin in England. Als Seminarleiter, Autor und Ernährungsberater verfügt er über einen reichhaltigen Schatz praktischer Erfahrung. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Devon, England.
10 Genuss, Gesundheit und moderne Technik (S. 227-228)

Kaffee und Tee

Kaffee ist in energetischer Hinsicht interessant. Er gibt zwar sehr schnell und effizient Hitze ins System ab, die jedoch bald wieder verbraucht ist. Seine Wirkung besteht darin, Hitze freizusetzen, ohne für Nachschub sorgen zu können. Und so raubt er uns letztlich die Wärme und lässt uns innerlich kalt. Kaffeeöffnet sozusagen nur die Ofentür, statt die Glut im Ofen zu vermehren. Unter Umständen ist es eine Frage der Menge: Wenig wirkt fast so wie ein Yang-Tonikum, während viel der Kälte Vorschub leistet, die das Yang schwächt.

Dabei hat Kaffee auch Vorteile. Er stimuliert das Verdauungssystem, löst Stockungen und Nässe auf und aktiviert das Gehirn. Außerdem regt er die Darmtätigkeit und die Harnausscheidung an. Ein Tässchen Kaffee tut Menschen mit einer Neigung zu Stockungs-oder Nässe-Symptomen und Yang-Schwäche wohl. Wer unter Yin-Mangel oder Blutarmut leidet, sollte allerdings sehr vorsichtig mit Kaffee sein.»Kaffee ist kalt und trocken«, heißt es in einem türkischen Text von 1635,»denn seine Hitze ist eine seltsame Hitze ohne Wirkung… Durch seine Trockenheit hält Kaffee den Schlaf fern. Für jene mit feuchtem Temperament ist er bestens geeignet.«

Es hat im Lauf der Geschichte viele Bemühungen gegeben, den Kaffee ebenso wie den Alkohol zu verbieten. So versuchte zum Beispiel der englische König Karl II. vergeblich, ihn aus England zu verbannen; ferner gab es im 17. Jahrhundert eine von Frauen initiierte Bewegung gegen»den exzessiven Genuss jenes austrocknenden, entkräftenden Getränks, das unsere Männer so sehr entkräftet«; etwa um die gleiche Zeit wurde sogar in der Türkei einmal ein Kaffeeverbot erlassen. Kaffee hat eine lange Geschichte als stimmungshebendes, entspannendes Getränk, und in dieser speziellen Eigenschaft sollte er auch gewürdigt werden. Vielleicht sollten wir ihn zu einem festlichen Getränk machen, das bestimmten Gelegenheiten vorbehalten ist, und dann jede Tasse mit Ehrfurcht genießen!

Tee (schwarzer Tee) in kleinen Mengen ist ein ausgesprochener Verdauungsförderer und trägt zur Auflösung von Nässe und Schleim bei. Er erfrischt Geist und Seele und bringt Stockendes in Bewegung. Energetisch ist Tee kühl und darum weniger gut geeignet für Menschen mit Kälte-Problemen; bei Mangelerscheinungen ist er generell ungeeignet. In großer Menge und in der Stärke, in der wir ihn heute trinken, wirkt Tee im Allgemeinen entkräftend, besonders auf das Nieren- und Blasen-Qi, und zu viel starker Tee kann tatsächlich zu Verschleimung führen. Er schwächt uns durch chronischeÜberreizung des Nervensystems.

Er bewirkt, dass sich die Nieren zusammenziehen und hart werden, ist ein Vitamin- und Mineralienräuber und verhindert bei seiner Passage durch den Körper die Eiweißaufnahme. Kälte/Schwäche-Typen werden bemerken, dass die kühlende Wirkung ihres Tees durch die Zugabe von wärmenden Gewürzen wie Kardamom und Zimt abnimmt, während gleichzeitig die Nässe ableitenden Eigenschaften zunehmen. Allgemein gilt, dass der Tee umso weniger schadet, je besser die Qualität ist; billiger Schwarztee, der sofort nach dem Aufbrühen seine dunklen Farbstoffe ins Wasser abgibt, ist am verdächtigsten.