: Heidi Rice
: Eine himmelstürmende Affäre Julia Bd. 22
: Cora Verlag
: 9783862954711
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Erwischt! Wie vom Donner gerührt entdeckt der Starautor Jack Devlin in der Badewanne seiner Londoner Luxussuite eine junge Frau. Offensichtlich wollte sie ihn ausspionieren! Aber das ist Jack ganz und gar egal. Lange hat er nach etwas gesucht, das ihm neben seinem Ruhm etwas bedeutet. Endlich hat er es gefunden! Nach Strich und Faden verführt er die bildhübsche Journalistin Mel noch am selben Tag und besteht darauf, dass nur sie ihn auf seine Jet-Set-Lesereise nach Paris und New York begleitet. Eine himmelstürmende Affäre beginnt - mit Landung auf Wolke sieben?



<p>Heidi Rice wurde in London geboren, wo sie auch heute lebt - mit ihren beiden Söhnen, die sich gern mal streiten, und ihrem glücklicherweise sehr geduldigen Ehemann, der sie unterstützt, wo er kann. Heidi liebt zwar England, verbringt aber auch alle zwei Jahre ein paar Wochen in den Staaten: Sie und ihre beste Freundin lassen dann Männer und Kinder zu Hause und fahren quer durch die nordamerikanische Landschaft. Besonders oft haben sie schon das Monument Valley, den Nantahala Forest, einen riesigen Nationalpark in North Carolina, die Hafenstadt St. Michaels in Maryland und New Orleans besucht. Heidi sieht gerne Filme (am liebsten isst sie dabei Schokolade); sie war auch zehn Jahre lang Filmkritikerin. Vor zwei Jahren beschloss sie allerdings, Romances zu schreiben und dadurch noch mehr Spannung in ihr Leben zu bringen. Irgendwann möchte sie noch lernen, wirklich gut französisch zu sprechen, immerhin hat die Familie ihres Ehemanns französische Wurzeln.</p>

1. KAPITEL

Zusammengekauert in der Badewanne, lauschte Carmel Rourke angespannt auf die Schritte im Schlafzimmer nebenan, wobei sie versuchte, so wenig wie möglich zu atmen. Wenn es ihr jetzt noch gelänge, das Pochen ihres Herzens zu dämpfen, das ihr wie Paukenschläge in den Ohren klang, konnte sie es vielleicht vermeiden, die Weihnachtstage in einer Gefängniszelle zu verbringen.

Wie hatte sie es nur geschafft, im Bad eines ihr völlig Fremden im „Ritz“ zu landen?

Es war alles Louisas Schuld. Typisch für ihre sogenannte Freundin, sich einen völlig irrwitzigen Plan auszudenken, der Louisa eine Beförderung und vielleicht sogar den Pulitzer-Preis einbrachte, wenn er gelänge – und Mel ins Gefängnis, wenn nicht. Es war eben nicht ratsam, auf eine Frau zu hören, die wie ein Preisboxer essen konnte und trotzdem gertenschlank blieb. Solche Menschen mussten auch sonst nie für ihre Verfehlungen büßen. Wohingegen Mel einen Schokoriegel nur anzusehen brauchte, und schon saß er ihr auf den Hüften.

Die Schritte nebenan hatten plötzlich aufgehört. Mel hielt den Atem an. Sie hörte das gedämpfte Knarren des Bettes und dann die Erkennungsmelodie der Zweiundzwanzig-Uhr-Nachrichten. Verdammt, jetzt würde sie nicht mehr hören können, ob der Typ ins Bad kam oder nicht. Höchste Zeit zu beten.

Bitte, lass ihn nicht hereinkommen. Bitte, lass ihn nicht hereinkommen.

Mel wiederholte die Worte in Gedanken wie ein Mantra, während ihr die Schweißtropfen zwischen den Brüsten hinunterrannen. Bluse und Rock kamen ihr mit einemmal viel zu warm vor, und ihr knurrender Magen erinnerte sie daran, dass sie seit einem Joghurt zu Mittag nichts mehr gegessen hatte. Na toll, wäre doch typisch für ihr Pech, wenn sie hier jetzt vor Hunger in Ohnmacht fallen würde!

Mel lehnte den Kopf zurück gegen die Fliesen, blickte zu dem silbrig glänzenden Duschkopf hoch und versuchte, noch einmal genau nachzuvollziehen, wie sie überhaupt in diese Klemme geraten war … sodass sie nun einer unvorstellbaren Demütigung und der fast sicheren Verhaftung ins Auge blicken musste.

Begonnen hatte alles bei der Buchvorstellung, als Louisa den „Supertyp“ entdeckt hatte.

„Ich verwette meinen gesamten Besitz darauf, dass er es ist“, flüsterte Louisa Mel ins Ohr, wobei sie gleichzeitig ihr drittes Sandwich vertilgte.

„Er ist es nicht“, widersprach Mel, während der Manager des Buchladens vorne vor der beachtlichen Menschenmenge immer noch in Lobeshymnen schwelgte über den jüngsten, zukünftigen Bestseller aus der Feder des geheimnisvollen Krimiautors, der nur unter dem Namen Devlin bekannt war. „Devlin meidet jegliche Publicity. Er müsste völlig verrückt sein, inkognito bei seiner eigenen Buchvorstellung aufzutauchen.“ In den letzten fünf Jahren war Devlin weltweit zum Bestseller-Autor seines Genres avanciert. Je mehr seine Verkaufszahlen stiegen, desto mehr überschlug sich die Presse in Spekulationen über seine wahre Identität. Louisa gehörte zu den