: Lynne Graham
: Stolz und Verlangen Julia Bd. 1888
: Cora Verlag
: 9783862954278
: Julia
: 1
: CHF 1.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine undurchdringliche Mauer umgibt Leandros stolzes Herz, seit seine Frau gestorben ist, und eine neue Liebe ist für den spanischen Herzog unvorstellbar! Doch dafür verspürt er etwas anders, als ihm die zarte Molly auf einer Party begegnet: brennendes Verlangen. Eine Liebesnacht mit dieser Schönheit - warum nicht? Aber die sinnlichen Stunden haben ungeahnte Folgen: Molly erwartet ein Baby! Seine Ehre befiehlt Leandro: Molly muss auf sein Castillo kommen. Dort wird er sie heiraten, dort wird sie ihm seinen Sohn und Erben schenken - nur an Liebe denkt er noch immer nicht



<p>Lynne Graham ist eine populäre Autorin aus Nord-Irland. Seit 1987 hat sie über 60 Romances geschrieben, die auf vielen Bestseller-Listen stehen. Bereits im Alter von 15 Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman, leider wurde er abgelehnt. Nachdem sie wegen ihres Babys zu Hause blieb, begann sie erneut mit dem Schreiben. Dieses Buch wurde von einem Verlag, nachdem sie noch einige Änderungen vornahm, gekauft. Das Hochgefühl, als sie das erste Mal in einem Geschäft ein Buch mit ihrem Namen sah, wird sie nie vergessen. Seitdem gehört sie zu den bekannten Autoren von Romances. Zu ihren Hobbys zählt das Kochen sowie der Garten, ihre Lieblingsfarbe ist Grün. Begeistert ist die leidenschaftliche Sammlerin von altem Spielzeug sowie schönen Steinen. Besonders wichtig ist es für Lynne, Weihnachten im Kreise der Familie festlich zu feiern. Sie mag keine Liebesfilme mit einem unglücklichen Ausgang. Geboren wurde Lynne Graham am 30. Juli 1956 in Nord-Irland, ihre Vorfahren stammen aus Irland sowie aus Schottland. Mit ihrem Bruder wuchs sie in einem Haus auf, welches direkt am Meer stand. Im Alter von 14 Jahren lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Allerdings beendete sie vor der Heirat ihr Studium an der Edinburgh University. Die Autorin wollte immer eine große Familie haben, sie hat ein leibliches Kind, welches bereits an einer Universität studiert sowie vier adoptierte Kinder. Zwei Neunjährige kommen aus Sri Lanka und die beiden Kleinen im Alter von drei und fünf Jahren sind aus Guatemala. Mit ihrer Familie sowie zwei Haustieren lebt sie in einem wunderschönen Landhaus auf einem riesigen baumreichen Grundstück in Nord-Irland.</p>

1. KAPITEL

Leandro Carrera Marquez, Herzog von Sandoval, schlug die Augen auf, als sein Leibdiener die Vorhänge an den Fenstern beiseitezog und seinem Herrn einen guten Morgen wünschte. Leandro bezweifelte, dass der vor ihm liegende neue Tag auch nur einen Deut anders verlaufen würde als die vergangenen. Frische Handtücher lagen im Bad für ihn bereit, ein maßgeschneiderter Anzug, ein Seidenhemd mit eingesticktem Monogramm und die passende Krawatte wurden diensteifrig hervorgeholt, damit er sich nach der Dusche ankleiden konnte.

Elegant und perfekt zurechtgemacht wie immer, stieg Leandro schließlich die breite Treppe descastillo, des Familienschlosses, hinunter, mit der von Generation zu Generation weitergegebenen Selbstsicherheit und Würde. Er wusste, er war gelangweilt, und er verabscheute dieses Gefühl. Er war gesegnet mit Gesundheit, Reichtum und Erfolg. An den Wänden, an denen er vorbeiging, hingen die Porträts seiner Ahnen, die Ursprünge der kastilischen Aristokratie, begonnen beim ersten Herzog, einem Zeitgenosse Christopher Columbus’, bis hin zu Leandros Vater, einem distinguierten Bankier, der starb, als Leandro fünf Jahre alt gewesen war.

„Euer Hoheit.“

Von Basilio, dem Majordomus, und zwei Hausmädchen am Fuße der Treppe mit mehr Pomp und Unterwürfigkeit begrüßt, als man dem ersten Herzog im fünfzehnten Jahrhundert entgegengebracht hätte, wurde Leandro in das Frühstückszimmer geleitet, wo die Tages- und Finanzzeitungen bereitlagen. Er brauchte um nichts zu bitten, jeder seiner Wünsche war in sorgsamer Voraussicht von seinem Personal erfüllt worden. Stille herrschte im Frühstückszimmer, denn des Herzogs Vorliebe für Ruhe und Frieden am Morgen war allgemein bekannt.

Man brachte ihm das Telefon. Seine Mutter, Doña Maria, lud ihn für heute zum Lunch in ihrem Stadthaus in Sevilla ein. Es passte ihm überhaupt nicht, er würde mehrere geschäftliche Termine ändern müssen. Doch Leandro, sich bewusst, dass er viel zu wenig Zeit für seine Familie übrig hatte, sagte dennoch, wenn auch zögernd, zu.

Während er seinen Kaffee trank, hafteten seine dunklen Augen auf dem Porträt seiner verstorbenen Frau Aloise an der gegenüberliegenden Wand des Raumes. Er fragte sich, ob irgendjemandem in der Familie bewusst war, dass sich in achtundvierzig Stunden Aloises Todestag jährte. Aloise, seine Freundin aus Kindheitstagen, deren Verlust ein riesiges Loch in sein wohlgeordnetes Leben gerissen hatte. Er fragte sich ebenso, ob er je das Schuldgefühl wegen ihres tragischen Todes verlieren würde, und entschied, dass es wohl klüger sei, diesen Tag in London mit Arbeit zu verbringen. Sentimentalität gehörte nicht zu seinen Charaktereigenschaften.

Leandro verbrachte den Vormittag in der Carrera-Bank, einer Institution, die seit Generationen das Vermögen ausgewählter Stammkunden verwaltete und wo Leandros Expertise als einer der erfolgreichsten Investmentbanker der Welt oft verlangt und immer geschätzt wurde. Schon in jungen Jahren hatte er sich den Ruf eines Genies erarbeitet, wenn es darum ging, die internationalen Finanzmärkte zu analysieren. Es machte ihm Spaß, mit Zahlen und Summen zu jonglieren. Zahlen waren seiner Meinung nach wesentlich einfacher zu verstehen als zum Beispiel Menschen.

Als er schließlich zum Lunch bei seiner Mutter eintraf, stellte er erstaunt fest, dass Isabella, die Schwester seiner Mutter, wie auch seine beiden Schwestern Estefania und Julieta anwesend waren.

„Ich halte es für an der Zeit, mit dir zu reden“, hob Doña Maria über der Vorspeise mit einem vielsagenden Blick auf ihren einzigen Sohn an.

Leandro hob eine Augenbraue. „Und worüber?“

„Du bist jetzt seit einem Jahr Witwer.“ Estefania antwortete auf seine Frage.

„Worauf zielt die Erwähnung dieser Tatsache ab?“

„Du hast die Trauerzeit eingehalten und de