: Linda Lael Miller
: Wilde Rose der Prärie Historical Gold Extra Bd. 52
: Cora Verlag
: 9783862953875
: Historical Gold ExtraDie McKettricks
: 1
: CHF 6.10
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Arizona, 1888. Hell lodern die Flammen auf dem Markplatz von San Antonio: Lorelei Fellows verbrennt ihr Brautkleid! Nach dem Betrug ihres Verlobten will sie nicht mehr heiraten, stattdessen stolz und frei ihr eigenes Land bewirtschaften. Doch das grenzt an die Weiden der McKettricks. Kein Tag vergeht ohne Herausforderungen: Ausbrechende Rinder, ausbleibender Regen - und vor allem Holt McKettrick! Erbittert streitet Lorelei mit dem dickköpfigen Rancher, bis sie mit ihm nach Texas reiten muss. Denn als er sie unter dem hellen Präriemond leidenschaftlich küsst, fragt sie sich voller Sehnsucht: Ist diese Liebe doch den Preis der Freiheit wert?



Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.

1. Kapitel

Arizona, 12. August 1888

Holt McKettrick zog mit einem Finger an seinem Hemdkragen, um ihn ein wenig zu lockern. Doch seine Bemühung war vergebens. Auf der weitläufigen Rasenfläche neben dem Hauptgebäude derTriple M Ranch tummelten sich die Hochzeitsgäste. Über ihre elegante Kleidung spielten die fleckigen Schatten der jungen Eichen, die dort in die Höhe schossen. Zwei Geiger fiedelten eine schmachtende Version von „Lorena“.

Die drei Halbbrüder von Holt hatten ein Erdloch ausgehoben, in der ein ganzes Schwein schmorte. Der Rand der Grube war mit flachen Steinen aus dem Fluss befestigt. Holts Schwägerin hatte die Hochzeitstorte gebacken, die die Ausmaße einer kleinen Kutsche aufwies. Und ein langer Tisch, der eigentlich nur aus einigen Brettern auf einem halben Dutzend Fünfzig-Gallonen-Fässern bestand, bog sich unter dem Gewicht der feinen Speisen, die gut und gern für eine Woche gereicht hätten.

Der alte Mann und die übrigen McKettricks hatten weder Kosten noch Mühe gescheut, um dieses Fest zu etwas Unvergesslichem zu machen. Holt hätte sich gut vorstellen können, den Tag genauso zu genießen wie jeder seiner Gäste – wäre er nicht der Bräutigam gewesen.

Jemand klopfte ihm vergnügt auf den Rücken, sodass Holt beinahe den Obstpunsch aus seinem Becher verschüttet hätte – und dabei hatte sein Bruder Rafe ihn so großzügig mit Whiskey aus einer Flasche versorgt, die er unter seinem teuren Anzug verborgen bei sich trug.

„Ich schätze, das dahinten ist der Priester“, sagte Holts Vater Angus McKettrick. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf einen herannahenden Reiter, der sein Pferd quer durch den von der Sonne beschienenen kleinen Fluss jagte. „Wird auch Zeit, dass er sich blicken lässt. Ich dachte schon, wir müssten jemanden zur Mission schicken, damit er den verkrüppelten Padre abholt.“

Holt musste schlucken, während er die Augen zusammenkniff. Plötzlich machte sich ein Kribbeln in seinem Nacken bemerkbar, und etwas regte sich in ihm – eine angenehme Sehnsucht, wie er sie an manchem heißen Sommerabend verspürte, wenn die leichte Brise wie eine Stimme klang, die ihn zurück nach Texas locken wollte.

„Würde ich auch sagen“, murmelte er und fragte sich, wohin Rafe mit dieser Flasche verschwunden war. Trotzdem wandte er seinen Blick nicht von dem Reiter ab.

Der Neuankömmling, dessen Gesicht durch die blendende Nachmittagssonne nicht zu erkennen war, trieb sein Pferd das Flussufer hinauf, wobei das Wasser in kleinen glitzernden Fontänen aufspritzte.

„Margaret ist eine anständige Frau“, warf Angus ein. Er hatte die Angewohnheit, ohne jede Vorrede und ohne ersichtlichen Anlass irgendwelche Aussagen in die Welt zu setzen.

„Wer?“, fragte Holt, ohne hinzuhören. Zwischen seinen Schulterblättern juckte es, und seine Ha