: Anne Herries
: Ein Mann von Ehre Lords& Ladies Bd. 12
: Cora Verlag
: 9783862953738
: & Ladies
: 1
: CHF 3.50
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was hat Damian Wrexham, Earl of Marlowe, zu verbergen? Rosalyn findet ihren attraktiven neuen Nachbarn recht mysteriös. Doch als sich ihre kleine Nichte mit seinem Mündel Jared anfreundet, sieht sie ihn fast täglich. Bald erwachen heftige Gefühle für den hoch gewachsenen Gentleman in ihr, die er mit zärtlicher Leidenschaft erwidert. Nichts scheint ihr Liebesglück mehr schmälern zu können. Aber dann verrät Damian ihr, dass er in einen schrecklichen Skandal verwickelt ist. Niemals wird er es wagen, um Rosalyns Hand anzuhalten. Denn eine Ehe mit ihm, einem gesellschaftlichen Außenseiter, würde auch ihren Ruf für immer ruinieren ...



Anne Herries ist die Tochter einer Lehrerin und eines Damen Friseurs. Nachdem sie mit 15 von der High School abging, arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit bei ihrem Vater im Laden. Dann führte sie ihren eigenen Friseur Salon, welchen sie jedoch aufgab, um sich dem Schreiben zu widmen und ihrem Mann in seinem Antiquitätengeschäft unter die Arme zu greifen. Anne Herries erster Erfolg ereignete sich 1979, als sie unter dem Namen Lynn Granville schrieb und ihre Arbeit von Robert Hale akzeptiert wurde. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und so veröffentlichte sie 12 Bücher bei Mills& Boon. Bis heute hat Anne Herries verschiedene Bücher unter ihrem Namen und anderen Pseudonymen wie Linda Sole geschrieben. Ihr Lieblingsverlag bleibt Mills& Boon - wegen der freundlichen und familiären Atmosphäre. Schreiben bereitete ihr schon immer Vergnügen und mit dem ersten Roman wurde ein Traum wahr. Neben dem Schreiben liebt Anne Herries gute Filme, sonnige Spaziergänge und Schwimmen. Ihre größte Liebe abgesehen von ihrem Mann und dem Schreiben gilt Tieren und speziell Vögeln. Sie liebt es, die putzigen Eichhörnchen zu füttern, welche regelmäßig in ihren Garten kommen, genauso wie verschiedene Vogelarten und sogar scheue Füchse die während dem letzten Unwetter bei ihr Schutz suchten.

1. KAPITEL

Damian fand, er sei dumm gewesen, heimzukehren. In England erwarteten ihn nur bittere Erinnerungen. Wäre er vernünftig, würde er nach Indien zurückreisen oder vielleicht in Spanien ein neues Leben beginnen. Dort war es zumindest warm. Er hatte die Heimreise jedoch aus einem ganz bestimmten Grund angetreten – dem von ihm gegebenen Versprechen –, und es lag ihm nicht, sein Wort zu brechen.

Nachdenklich lehnte er an einem Baum und bemerkte plötzlich im Obstgarten etwas Buntes. Erstaunt furchte er die Stirn, als er zunächst einen Hund auf sich zurennen und dem Tier in einigem Abstand eine Frau folgen sah.

Sie sah wie eine Göttin aus. Schon in der Jugend hatte Damian nichts für die zimperlichen jungen Damen der Gesellschaft übrig gehabt, denen er begegnet war. Eine der Verfehlungen, derentwegen der Vater ihn verbannt hatte, war dessen Meinung nach sein unglücklicher Hang zu älteren Frauen, verheirateten Damen, denen es Vergnügen bereitete, sich einen jungen, gut aussehenden und ziemlich verrufenen Liebhaber zu nehmen.

Belustigt fragte er sich, ob es sich bei der Frau um Miss Eastleigh handeln könne. Vermutlich nicht, denn sie konnte unmöglich die alte Jungfer sein, von der es hieß, sie lebe auf dem benachbarten Grundstück.

Lächelnd dachte er daran, dass er eigentlich schon beschlossen hatte, nach London zu fahren, um der Langeweile zu entrinnen. Nun jedoch war sein Interesse geweckt. Vielleicht konnte er sich doch noch etwas auf dem Land amüsieren. Es war indes keineswegs sicher, ob die junge Frau noch mit ihm Umgang pflegen würde, sobald sie von seinem angegriffen Ruf gehört hatte. Bestimmt mied sie ihn dann, wenn ihr Ansehen ihr lieb war. Bis es jedoch so weit war, konnte es möglicherweise recht amüsant werden, mit ihr zu verkehren.

Der schöne Vormittag trug sehr zu Rosalyns Wohlbefinden bei, als sie durch den Obstgarten zur Rückseite ihres Hauses schlenderte. Das feuchte, schlechte Wetter war endlich vorbei, und an den sprießenden Knospen sah man, dass es Frühling wurde.

Die Sonne schien, und der laue Wind fächelte Rosalyn das Gesicht, von dem sie selbst meinte, man könne es nicht unbedingt hübsch nennen. Sie hielt ihren Mund für zu groß und ihre Nase für zu lang. Zudem war sie dunkelhaarig und höher gewachsen als die meisten Herren ihres Bekanntenkreises. Auch mit ihrer Art gewann sie sich nicht sogleich Freunde. Sie hatte einen offenen, freimütigen Blick und äußerte im Gespräch viel zu oft gegenteilige Ansichten. Zu gut war ihr bekannt, dass Männer zierliche, attraktive Blondinen bevorzugten, die sich scheu und zurückhaltend benahmen und sich nicht so selbstsicher gaben wie sie. Jedenfalls sprangen die Herren nicht sofort auf, wenn sie einen Raum betrat, um ihr beim Platz nehmen behilflich zu sein.

Allerdings war es ihr ziemlich gleich, welchen Eindruck sie hinterließ und was die Herren der Schöpfung von ihr dachten. Sie vertrat die Überzeugung, dass sie mit siebenundzwanzig Jahren ohnehin schon zu alt für die Ehe war, und dachte daher nicht mehr daran, sich zu verheiraten.

Sie rief die schwarz-weiße, von Frederick bei seinem letzten kurzen Besuch zurückgelassene Mischlingshündin zu sich, die ständig irgendwelchen Unfug im Sinn hatte. Sogleich machte Sheba kehrt, kam zu ihr und sprang an ihr hoch.

„Lass das!“, herrschte Rosalyn sie unwirsch an und versuchte, die von den Pfoten hinterlassenen Tapser vom Rock zu wischen. „In dieser Woche hast du mir jetzt bereits das dritte Kleid schmutzig gemacht!“, schimpfte sie. „Manchmal habe ich den Eindruck, das tust du nur, um mich zu ärgern!“

Sheba kläffte aufgeregt, bemerkte eine Katze und sauste bellend auf sie zu.

„Komm sofort zurück, Sheba!“, rief Rosalyn erbos